Ein Gebiet in Transformation
ADVERTORIAL*
Ins Kasseler Hafenareal kehrt mit der documenta neues Leben ein. Die zukunftsfähige Weiterentwicklung der nördlichen Unterneustadt unterstützt eine städtebauliche Rahmenplanung, die neue Impulse für Leben und Arbeiten am Fluss gibt.
Auf dem großen Tisch im Besprechungsraum steht vor Michael Linker ein großes Pappmodell. Aus diesem ragen viele kleine Styropor-Klötzchen und grünes schwammartiges Material heraus, die zusammen mit dem darunter liegenden Plan so etwas wie Gebäude, Straßen, Grünräume und den Fluss erahnen lassen.
Der Maßstab ist so gewählt, dass die Bezüge zu anderen Stadtteilen auf den ersten Blick erfahrbar werden und sich Strukturen und Zusammenhänge erkennen und wahrnehmen lassen.
Dieses städtebauliche Modell bildet im Kleinen erst einmal die Kasseler Hafenwelt und ihre Umgebung so ab, wie sie ist. Wie bei einem großen Puzzle nimmt der Stadtplaner plötzlich ein Stück aus dem Modell heraus und ersetzt es durch ein anderes in der exakt gleichen Größe.
Der Betrachtende stellt fest: Mit diesem neuen Puzzleteil, auf dem Styropor-Klötzchen und Schwammteile anders angeordnet sind, verändert sich das gesamte Gebiet in seiner Struktur. Was hier am Modell und natürlich auch mit vielen Entwurfsskizzen passiert und von dem mit der Planung beauftragten Team aus Architekt:innen, Landschaftsplaner:innen und Städtebauer:innen betrieben wird, nennen Fachleute „Rahmenplanung“. Über das von ihnen hergestellte städtebauliche Modell nähern sie sich dem neuen räumlichen Konzept an – in diesem Falle das Kasseler Hafenareal in der nördlichen Unterneustadt.
Aktuellen und zukünftigen Herausforderungen begegnen
Die einzelnen Modellteile zeigen mögliche Entwicklungspotenziale des neun Hektar großen Gebiets über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren auf. Die große Herausforderung dabei: Auf dem umgerechnet gut zwölf Fußballfelder großen Areal das mitzudenken, was sich heute noch niemand an einem solchen Standort vorzustellen vermag und Möglichkeiten für wünschenswerte und vielfältige Entwicklungsvarianten zuzulassen, die den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen beim Wohnen, Leben und Arbeiten, der Mobilität und dem Klimaschutz Rechnung tragen. Die Vision der Planenden: ein Quartier der kurzen Wege mit lebendigen Nachbarschaften und Investierenden, die bereit sind, sich mit ihren Ideen auf die konkrete Umsetzung eines neuen Stadtteils einzulassen.
Die Spanne der Nutzungen im künftigen Hafenviertel können sie sich vom gemeinbedarfsorientierten Gewerbe über Kreativwirtschaft bis hin zu gewerblichen oder Dienstleistungsnutzungen und zu einem erheblichen Anteil vielfältiger Formen von Wohnen oder auch Hybridformen mit Wohnen und Arbeiten vorstellen. Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) Kasseler Osten formuliert die Zielsetzung, eine Wohnbauentwicklung und Strukturumwandlung vom GewerbeIndustriestandort zum urbanen „grünen“ Wohnen an der Fulda zu ermöglichen. Der Hafenbereich kann sich dabei zu einem neuen Stadtbaustein entwickeln und sowohl den Fluss als auch den Hafen stärker ins Bewusstsein rücken. Die Entscheidungen, wie es einmal werden könnte, fallen dabei nicht am sprichwörtlichen grünen Tisch, an dem die Planenden zusammen sitzen und tolle Ideen entwickeln, die dann möglicherweise an den Bedarfen und Wünschen der aktuellen und zukünftigen Nutzer:innen vorbeigehen. Es passiert im lebendigen Dialog mit Anwohnenden, Anliegenden, Vereinen, Firmenbesitzenden, dem Ortsbeirat und weiteren Vertreter:innen der Kommunalpolitik sowie den vielen Fachämtern der Stadt, die an solch großen Entwicklungsmaßnahmen immer beteiligt sind. Im Fachjargon und neudeutsch nennt man diese Menschen und Institutionen gern „Stakeholder“ – Interessengruppen.
Das Zauberwort: Beteiligung
In der Stadt Kassel, und insbesondere bei den durch verschiedene Städtebauförderprogramme unterstützen Entwicklungen für die Stadtteile östlich der Fulda ist es gute Tradition, diese Menschen als Vor-Ort-Expert:innen einzubinden, ihre Ideen und Impulse aufzugreifen und diese in die Planungen einzubinden. „Partizipation“ ist hier das Zauberwort. Für die Entwicklung des Hafenareals haben sich die Planenden mit Raamwerk einen Partner ins Boot geholt, dessen Mitarbeitende aus dem Kontext der Kunsthochschule kommen und die auf den ersten Blick unkonventionelle Methoden einsetzen, um die Beteiligten mit möglichst wenigen Hürden in einen Kommunikationszusammenhang zu bringen und damit Vertrauen zu schaffen, sich auch in großer Runde mit seinen Ideen einzubringen. Kerstin Linne, Ortsvorsteherin der Unterneustadt, berichtet begeistert von einer der ersten Beteiligungsveranstaltungen. Statt „Frontalunterricht“ stellte das Raamwerk-Team für die gut 30 Interessierten beim Toastitreff alle Zutaten für leckere Toasts bereit. Da der Toaster gleichzeitig immer zwei Brote toastet, „mussten“ sich also Zweierteams zusammenfinden. Und diese kamen bei dieser Aktion in ein erstes und lockeres Kennenlernen und tauschten sich über ihre Ideen aus.
Petra Gerhold, beim Stadtplanungsamt für das Hafenareal zuständig, erinnert sich ebenso gut wie die Ortsvorsteherin an die sehr besonderen Beteiligungsveranstaltungen, die direkt vor Ort in Räumen stattfanden, denen man, positiv gesprochen, ihr Entwicklungspotenzial ansah.
Potenziale für wünschenswerte Entwicklungen ausschöpfen
Gerade dieser nahezu informelle Rahmen an einem unfertigen Ort sorgte mit dafür, dass Anlieger und Interessierte gut zueinander fanden. Ein anderes Format waren Kurzvorträge, die im Gegensatz zum oftmals komplizierten und langatmigen Planer:innensprech mit sechs Minuten pro Person wirklich kurz und vor allem kurzweilig waren. So konnten möglichst viele Leute ihre Ideen zur Entwicklung des Hafenareals in den Raum stellen und mit den anderen teilen. Dass sich die meisten von der ersten Veranstaltung schon kannten, machte es für alle Beteiligten deutlich einfacher. Die städtebauliche Rahmenplanung mit der Michael Linker und seine Kollegen beauftragt sind, fasst all diese Anregungen und jene, die noch kommen, nun auf einer formalen Ebene so zusammen, so dass sich die Potenziale des Kasseler Hafenareals ausschöpfen lassen und nach und nach Realität werden können.
Das Hafenareal …
soll im Zuge einer städtebaulichen Neuordnung gemischte Nutzungen mit einer der integrierten innerstädtischen Lage angemessenen baulichen Dichte erhalten. Am Hafen selbst könnten künftig an der Ostseite Neubauten, ergänzend zu dem denkmalgeschützten Silogebäude, entstehen und das Hafenbecken von dort erlebbar werden. Im Sinne eines urbanen Quartiers soll sich das neun Hektar große Areal insgesamt öffnen und besser mit den umliegenden Quartieren verknüpfen. Die stufenweise Entwicklung des Hafenareals konzentriert sich zunächst auf das ehemalige Speditionsgelände Hafenstraße 76, das derzeit documenta-Standort ist und von wo aus weitere Entwicklungsimpulse in die umliegenden Bereiche zu erwarten sind. Erste Visionen zur zukünftigen Nutzung dieses Geländes umfassen entweder die Beibehaltung der gewerblichen Nutzung und die Reaktivierung des Standorts für weiteres Gewerbe im Sinne der „Produktion in der Stadt“ oder die Herstellung eines gemischt genutzten Wohn- und Arbeitsquartiers. Diese Visionen konkretisiert derzeit der städtebauliche Rahmenplan. Für die Erarbeitung des Rahmenplans und die Entwicklung des Kasseler Hafenareals gründete sich eine Arbeitsgemeinschaft, in welche die Beteiligten ihre besonderen Fachkompetenzen im Bereich der Planung sowie der Bürger:innen- und Nutzer:innen-Beteiligung einbringen. Das sind: Bankert Linker und Hupfeld Architektur + Städtebau, foundation 5+ architekten & landschaftsarchitekten sowie Raamwerk – Studio für Kunst, Sozial, Kommerz. Interessierte, die mit eigenen Vorhaben den Entwicklungsprozess mitgestalten möchten, können sich gern beim Planungsamt der Stadt Kassel oder den Planenden melden.
Kontakt: m.linker@architekturundstaedtebau.de
Info: www.kassel.de
Suche: ISEK Kasseler Osten
* Bei Advertorials handelt es sich um redaktionell aufgemachte Werbebeiträge von Kundinnen und Kunden. Dieses Advertorial erschien in der Ausgust/September-Ausgabe 2022 des StadtZeit Kassel Magazins. Die printsenrolle verlag & medien GmbH, der Verlag in welchem das Magazin erscheint, ermöglicht es Interessierten, sich mittels Advertorials zu präsentieren, um auf Ihre Impulse aufmerksam zu machen. Für Advertorials gilt die jeweils aktuelle Preisliste, die auf der Webseite einsehbar ist.
11.08.2022
Städtebauförderung im Kasseler Osten
Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) Kasseler Osten bildet die Grundlage für die Aufnahme der Bereiche der Stadtteile Unterneustadt, Bettenhausen, Forstfeld und Waldau in die Bund-Länderprogramme der Städtebauförderung.
Über zehn Jahre unterstützen die Programme damit zukunftsfähige Entwicklungen im Kasseler Osten. Die Unterneustadt und Bettenhausen sind Teil des Programms „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“. Die Anpassung an die demografische Entwicklung, der wirtschaftlichen Strukturwandel sowie Stadtgrün, Klimaschutz und Klimaanpassung sind vorrangige Themen dieses Programms.
Im Programm „Sozialer Zusammenhalt“ ist es für Waldau und Forstfeld übergeordnetes Ziel, die Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen vor Ort durch städtebauliche Entwicklungs- und Erneuerungsmaßnahmen nachhaltig zu verbessern.
Info: www.kassel.de
Suche: ISEK Kasseler Osten