
Bildungscampus Waldau feiert Richtfest
Der Bau des Campus Waldau am Standort der Grundschule schreitet voran. Das Gebäude in Holzständerbauweise steht, in Anwesenheit von Stadtklimarätin Simone Fedderke und Bürgermeisterin Nicole Maisch wurde am vergangenen Dienstag Richtfest gefeiert. Bis April 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
„Der neue Bildungscampus wird ein Vorreiterprojekt für ökologisches Bauen und zukunftsorientierte Bildung im Stadtteil sein,“ sagt Baudezernentin Simone Fedderke. Das multifunktionale Gebäude verfügt über einen sehr hohen energetischen sowie barrierefreien Standard. Städtebaulich wird der kompakte Baukörper, der als zweigeschossiges Gebäude in Holzständerbauweise realisiert wird, die Schnittstelle zwischen altem Ortskern und der Wohnstadt Waldau definieren und erlebbarer machen.
Der Campus beinhaltet zukünftig ein neu gegründetes Familienzentrum, die Kindertagesstätte Kinderhaus I sowie eine sogenannte Lernwerkstatt. „Hinter Letzterem verbirgt sich ein Ort zum Forschen und Entdecken, an dem Kinder pädagogisch begleitet individuelle Lernwege beschreiten dürfen und sich selbstbestimmt mit Fragen der Umwelt und Technik sowie auch künstlerisch auseinandersetzen dürfen“, so Maisch.
Neben modernen Innenräumen für die drei Nutzungen entstehen ebenfalls großzügige Außenbereiche: Von Dachterrasse über Werkhof bis hin zu Sitzelementen und Spielinseln für Kinder, die zum Teil auch öffentlich zugänglich sind, sollen keine Wünsche offenbleiben. Im Rahmen der Beteiligung hatten sich 325 Kinder aus dem Kinderhaus I sowie aus der Grundschule Waldau mit ihren Ideen zu den Plänen geäußert und konnten über die neuen Spielgeräte abstimmen.

Richtfest Campus Waldau (v.l.n.r.): Tim König (Stadtteilmanagement), Zimmerermeister Arne Sippel, Bürgermeisterin Nicole Maisch und Stadtklimarätin Simone Fedderke. Am Dienstag (18.02.2025) wird am neu errichteten Campus Waldau Görlitzer Straße 30) Richtfest gefeiert. vlnr Stadtteilmanager Tim König, Zimmerermeister Arne Sippel (Fa. Holzbau Schmidt), Jugenddezernentin Nicole Maisch, Baudezernentin Simone Fedderke. Foto: Stadt Kassel / Bernd Schoelzchen
Attraktiver und vielfältiger Lernort
Die Kita besitzt zukünftig neben den Gruppenräumen, Spielflure und -nischen auch Differenzierungsräume sowie einen großen Mehrzweck- und Bewegungsraum, der dem offenen pädagogischen Konzept die passenden Räume zur Verfügung stellt. Der Lernwerkstatt stehen drei innenliegende Räume sowie ein Werkhof zur Verfügung, wohin zwei der Innenräume zu einem großen Lernort zusammengeschaltet werden können. Das Familienzentrum wird unterschiedlich große Angebots- und Beratungsräume direkt am Haupteingang im Erdgeschoss besitzen, um die Angebotslandschaft bedarfsgerecht ergänzen zu können.
Insgesamt ist das Gebäude von Anfang an als multifunktionaler Raumgeber konzipiert und geplant worden, der Mehrfachnutzungen von verschiedenen Nutzergruppen explizit wünscht und ermöglicht. Somit soll dem Leerstehen von öffentlichen Räumen entgegengewirkt und Betriebskosten minimiert werden.
Auch das Gehwegenetz im Stadtteil wird durch das Projekt verbessert: Zukünftig wird es zwischen den Straßen „Görlitzer Straße“ und „Im Kreuzhof“ eine Wegeverbindung für Fuß- und Radverkehr geben, die den Bildungscampus anbindet und sowohl eine weitere Querverbindung innerhalb des Stadtteils als auch auf dem Schulgelände selber schafft.

So wird der Campus Waldau aussehen, wenn er im April 2026 fertiggestellt ist. Bild: foundation5+ und proforma
Nachhaltig und energieeffizient
Neben der energieeffizienten Technik sowie der Kombination aus großflächige Gründach mit aufgeständerten PV-Modulen bietet die Auswahl von langlebigen Baustoffen mit geringen Umweltauswirkungen ein besonders großes Potential zur Reduktion von Treibhausgasen. Sowohl das Refugium für Flora, Fauna und Insekten auf dem begrünten Dach wie auch die „Spatzenhotels“ und Fledermauskästen an der Fassade sollen weitere Schutz- und Aufenthaltsräume für diese Tiere schaffen.
Aktuell ist auf der Baustelle der Rohbau in Holzbauweise komplett fertiggestellt, einschließlich einer Bitumenbahn als Dampfsperre und Notabdichtung auf den Dächern und Terrassen. Die Aluminiumtüren im Erdgeschoss sind bereits eingebaut. Im nächsten Schritt werden die Holzfenster eingesetzt, danach erfolgt der weitere Innenausbau.
Hintergrund
Der Campus Waldau wird mit Hilfe des Investitionsprogramms ‚Soziale Integration im Quartier‘ sowie dem Städtebauförderungsprogramm ‚Sozialer Zusammenhalt Forstfeld und Waldau‘ verwirklicht. Insgesamt fließen 6,1 Mio. Euro Fördermittel von Bund und von Land in das Projekt. Der Bau einschließlich der dazugehörigen Planungsleistungen wird nach aktueller Kostenberechnung insgesamt 9,4 Mio. Euro kosten.

Richtfest für den Campus Waldau: Luftbild des Baus in Holztständerbauweise. Foto: Stadt Kassel / Bernd Schoelzchen
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