Unternehmertreff des AFK der Region Kassel bei Trillhof
Ist das Kunst oder kann das weg? Wie ein Kasseler Familienunternehmen zur CO2-Einsparung beiträgt.
Kassel. Manche Schrottteile ähneln den Kunstwerken des documenta-Künstlers John Chamberlain, andere wiederum könnten eine Décollage von Robert Rauschenberg aus den 1970er Jahren sein. Als ‘Schrotthaufen’ bezeichneten Kasseler Bürger die ‘Recyclinglandschaft’ der italienischen Künstlerin Lara Favaretto bei der documenta13. In der Tat war das Kasseler Großhandelsunternehmen für Sekundärstoffe, die Trillhof Handelsgesellschaft an der Holländischen Straße in Kassel, beteiligt bei diesem Kunstwerk. Vor Ort machten sich die Mitglieder des Arbeitskreises der Wirtschaft für Kommunalfragen der Region Kassel (AFK) beim ersten Unternehmertreff seit Ausbruch der Coronakrise einen persönlichen Eindruck des Mitgliedes. Selbstverständlich allesamt geimpft, genesen oder getestet.
Das Traditionsunternehmen Trillhof, das im August 1945 von Adolf Trillhof begründet wurde, wird seit 2005 von Matthias Hartmann als Geschäftsführer erfolgreich geleitet. Hier findet das Recycling auf hohem Niveau statt. Denn durch die konsequente Wiederverwertung von Abfällen, insbesondere aus Papier, Metall und Kunststoff können bundesweit jährlich ca. 55 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Hartmann nennt ein einfaches Rechenbeispiel: „Die Wiederverwertung von einer Tonne Stahlschrott spart 1,76 Tonnen CO2 gegenüber der Stahlherstellung im herkömmlichen Hochofenprozess. Das entspricht dem Verbrauch von 700 Litern Kraftstoff für ein Kraftfahrzeug, das damit ungefähr 9.000 Kilometer fahren könnte. Der Umwelteffekt bei der Verwendung von Stahlschrott ist also immens.“ Unter anderem deswegen spricht sich Hartmann für die Einführung einer Recyclingquote bei öffentlichen Aufträgen aus: „70 Prozent aller Abfälle werden mittlerweile stofflich verwertet, also recycelt. Mit dieser Quote gehört Deutschland zu den Recycling-Weltmeistern. Für die privatwirtschaftlichen Unternehmen der Entsorgungsbranche bedeutet dies, einen großen Anteil für die Verbesserung unseres Klimas beitragen zu können. Daran sollte sich auch die öffentliche Hand beteiligen und Recyclingquoten zum Beispiel für den Einsatz von Recyclingbaustoffen bei der Ausschreibung ihrer Aufträge vorgeben.“
Georg von Meibom, Vorsitzende des AFK der Region Kassel, wartete bei seiner Begrüßung zum Erstaunen der Mitglieder des Arbeitskreises ebenfalls mit konkreten Zahlen auf: „Laut statistischem Bundesamt betrug das Abfallaufkommen in Deutschland im Jahr 2019 nach vorläufigen Ergebnissen 416,5 Millionen Tonnen. Jeder Einwohner produziert knapp 460 Kilogramm Haushaltsabfälle im Jahr, davon allein 227 Kilogramm Papier. Dieser Anteil wird im Corona-Jahr durch die vielen Millionen Verpackungen der Internet-Versandhändler sicherlich wesentlich gestiegen sein.“ Die deutsche Abfallwirtschaft trage daher eine große Verantwortung für unsere Umwelt.
Zum ersten Unternehmertreff seit März 2020 hatten sich Vertreterinnen und Vertreter großer Mitgliedsunternehmen eingefunden, wie von Wingas, der Daimler Truck AG, Hermanns AG, der EAM AG, Habich’s Söhne aus Reinhardshagen oder vom Verlag Dierichs (HNA). Auch die Geschäftsführungen mittelständischer Unternehmen wie der PAC Werbeagentur Vellmar, der Landfleischerei Koch aus Calden, Richter Gebäudedienste oder Prof. Dr. Ludewig und Sozien sowie viele andere waren sehr gut vertreten. Auch Wirtschaftsförderer Kai Lorenz Wittrock war Gast.
Die Unternehmertreffs des AFK der Region Kassel bieten die Plattform für Informationen und den Austausch von Mitgliedern für Mitglieder auf Geschäftsführungsebene. Im persönlichen, informellen Gespräch und in geselligem, überschaubarem Rahmen werden Kontakte geknüpft und Meinungen ausgetauscht.
Fragen an
Achim Schnyder
Geschäftsführer
Tel. +49 561 1091-322
achim.schnyder@arbeitgeber-nordhessen.de
Pressemeldung des Arbeitskreises der Wirtschaft für Kommunalfragen der Region Kassel (AFK)