Bioregionales Essen für Kasseler Kitas und Schulen
Erstmalig in Nordhessen nimmt die RegioWoche Kassel Zukunft vorweg. Das vom Ökoaktionsplan Hessen geförderte Pilotprojekt bringt vom 4. bis 7. Oktober landwirtschaftliche Betriebe, Caterer und Bildungseinrichtungen zusammen.
„Die Zukunft einer nachhaltigen Gemeinschaftsverpflegung liegt in der stärkeren Zusammenarbeit zwischen regional ansässigen Biobetrieben und lokalen Caterern, sowie Schulen und Kitas“, betont Silke Flörke, Projektleitung der RegioWoche und Koordinatorin der Ökomodell-Region Nordhessen.
Gemeinsam mit dem Initiatorenkreis der RegioWoche und in Kooperation mit der Stadt Kassel will sie zeigen: „Es geht!“. Hat uns die Corona-Pandemie vor Augen geführt, dass es ein Weiter so nicht geben kann, dann ist jetzt mit Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts an den Schulen, genau der richtige Zeitpunkt: Einen Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und Gesellschaft zu gehen. Nachhaltig und klimafreundlich, umweltschonend und tierschutzgerecht erzeugt sind die Produkte der nordhessischen Biohöfe. Häufig fehlt es allerdings noch an regionalen Wertschöpfungsketten und einer direkten und verlässlichen Nachfrage seitens der Gemeinschaftsverpflegung.
„Ein gesundes, bioregionales Mittagessen in den Kitas und Schulen ist wichtig auf so vielen Ebenen: Für die Gesundheit der Kinder, deren Lernerfolg, aber eben auch für den Klima- und Umweltschutz. Wir werden das Projekt auch pädagogisch begleiten im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Und nicht zuletzt ist es ein relevanter Wirtschaftsfaktor für unsere Region“, macht Jugend- und Bildungsdezernentin der Stadt Kassel, Ulrike Gote, deutlich.
Genau an dieser Stelle setzt die RegioWoche an: In einem Praxis- und Stresstest will das Projektteam um Silke Flörke nicht nur davon reden, dass es anders werden muss, sondern vielmehr zeigen, dass heute schon damit begonnen werden kann.
Die RegioWoche in der Praxis
Während der Aktionswoche vom 4. bis 7. Oktober bieten die Cateringbetriebe „Kantine Lohmann“, „Iss was“, „Gourmet Kids“ und „biond“ in insgesamt 17 städtischen Schulen und neun Kitas ein täglich frisch zubereitetes Menü aus bioregionalen Zutaten an. Dasselbe gilt für jene Bildungsreinrichtungen im Landkreis Kassel, die von den vier Gemeinschaftsverpflegern beliefert werden.
Die biologisch erzeugten Produkte stammen von sieben Biohöfen aus der Ökomodellregion Nordhessen. Direkt küchenfertig verarbeiten das Hofgut Rocklinghausen in Korbach und Hephata in Schwalmstadt-Treysa, beides Einrichtungen der sozialen Landwirtschaft. Weitere landwirtschaftliche Erzeugnisse, die in Kassel auf den Tisch kommen, stammen von der Biometzgerei Theisinger aus Habichtswald Ehlen, der Vollkornbäckerei Brotgarten aus Kassel und der Upländer Bauernmolkerei.
„Wir sind auch bereits in Kontakt mit den beteiligten Kitas und Schulen“ bestätigt Martina Keller vom Projektteam der RegioWoche. Informationsmaterialen für das Lehrpersonal, die Eltern sowie die Kinder gibt es in den Wochen vor und während der RegioWoche. Interessierte Lehrkräfte können sich für mehr Informationen und Bildungsangebote jetzt schon an das Projektteam wenden.
Um im Anschluss ein Resümee zu ziehen, begleitet der Fachbereich „Ökologische Agrarwissenschaften“ der Universität Kassel die RegioWoche wissenschaftlich. Fragen wie „Was hat gut geklappt?“, „Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf?“, und „Was braucht es, damit die Schulen und Kitas ein solches Menü öfters anbieten können?“, möchte das Projektteam um Silke Flörke damit beantworten. Die Ergebnisse fließen in die Organisation einer weiteren Aktionswoche im Februar 2022 ein. Darüber hinaus sollen sie Schulen und Kitas, Gemeinschaftsverpfleger, landwirtschaftlichen Betriebe und Kommunalverwaltungen anderer Regionen Mut machen, sich ebenso auf den Weg in eine nachhaltige Zukunft zu machen.
Des Projektteam der RegioWoche Kassel (v. li. Silke Flörke, Andrea Fink-Keßler, Stefani Ross, Martina Keller)
Die Ökomodell-Region Nordhessen:
Im Norden von Hessen haben sich der Landkreis Kassel und der Werra-Meißner-Kreis zusammengeschlossen: Sie bilden seit September 2015 die “Ökolandbau Modellregion NORDHESSEN”. Damit entstand in Hessens Norden die erste hessische Ökomodell-Region, der sich 2020 auch die Stadt Kassel anschloss. Die Universität Kassel verbindet mit ihrem Fachbereich “Ökologische Agrarwissenschaften” in Witzenhausen und mit ihrem Lehr- und Versuchsbetrieb auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen in Grebenstein beide Landkreise und die Stadt. Mehr Informationen unter www.oekomodellregionen-hessen.de/region/nordhessen
Kontakt RegioWoche Kassel:
Silke Flörke Ökomodell-Region NORDHESSEN
E-Mail: floerke.modellregion@uni-kassel.de)