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    Direkter Kontakt:

    Klaus Schaake
    Tel. 0561 – 475 10 11
    post@mittendrin-kassel.de

     

    Gefördert bis Ende 2019 durch:

    Die heilende Kraft der Kräuter anwenden!

    Die eigenen Arzneimittel im Garten anzupflanzen, ist eine gute Idee. Denn bereits unsere Vorfahren wussten über die gesundheitsfördernden Fähigkeiten der Pflanzen Bescheid und selbst vermeintliches Unkraut erweist sich auf den zweiten Blick als wertvoll.

    Unweit des Borkener Sees steht ein waschechtes Märchen schloss. Zwei Hirschstatuen thronen auf der Brücke, die über die Wassergräben hinweg den großen, grünen Heilkräutergarten und die alten Gemäuer des Schloss Hirschgarten verbindet. Ein Glöckchen klingelt im Wind. Es hängt weit oben, über dem Eingang zum sprießenden Kräutergarten. Hier wachsen Meisterwurz, Ysop und Thymian und viele weitere Kräuter in direkter Nachbarschaft zu bunten Blumen, knospenden Bäumen und wilden Sträuchern. Aus dem Inneren des Schlosses sind Stimmen zu hören. Denn sonntags hat das Schlosscafé geöffnet und im trubeligen grünen Salon gehen jede Menge Kräutertees und selbstgebackene Kuchen über die Theke. Knapp 15 Teesorten stehen zur Auswahl, die alle aus dem Kräutergarten von Heilpraktikerin und Kräuterexpertin Bettina Hauenschild stammen. Jedes einzelne Blatt ging durch die Hände der Menschen hier vor Ort, von Aufzucht, Pflege, Ernte und Trocknung auf dem Dachboden. Hinter dem Ladentisch lächelt Bettina den Besucherinnen und Besuchern zu und erzählt interessierten Gästen die Ge schichte, wie sie und Otto Kukla, ihr Partner, hierhergekommen sind. Nach einem Ort wie diesem haben sie lange gesucht: „Wir empfinden es als magisch hier und sind dankbar, wie alles zusammenwirkt. Deswegen wollten wir hier heimisch werden, weil wir gemerkt haben, dass der Ort allein schon so besonders ist. Und nun wachsen hier auch noch all unsere Pflanzen. Insekten, Vögel, Igel und andere Tiere werden angelockt, die Umwelt und der Boden verbessert sich und wir stellen Produkte her, die gut auf die Gesundheit der Menschen wirken – der Ort an sich ist schon heilbar – das macht mich glücklich!“

    Der 1.500 Quadratmeter große Heilkräuter- und Schaugarten liegt direkt am Gebäudekomplex von Schloss Hirschgarten. Foto: Schloss Hirschgarten

    „Das Wissen um Heilpflanzen steckt tief in uns!“
    Heilpflanzen brauchen jedoch kein verwunschenes Märchen schloss, um zu wachsen, da ist sich Bettina Hauenschild sicher. Wer sich im Kräutergärtnern versuchen will, kann überall damit beginnen, und mehr noch, selbst im vermeintlichen Unkraut kann eine gesundheitsförderliche Kraft schlummern: „Es gibt eine schöne Geschichte aus dem alten China, wo der Meister seine Schüler in Heilkunde unterrichtet. Am letzten Tag werden sie rausgeschickt, um dem Meister eine Pflanze zu bringen, die keine Heilkraft hat. Sie alle kommen mit einem Kraut in der Hand zurück und erklären, warum sie diese oder jene Pflanze gewählt haben. Nur ein Schüler entschuldigt sich schließlich verzweifelt bei seinem Meister, er habe kein Kraut gefunden – natürlich hat er Recht. Denn jede Pflanze, die wir um uns herum haben, hat irgendeinen Einfluss auf uns, unsere Gesundheit und unser Befinden, sei es Heilpflanze oder Nahrungspflanze.“
    Tatsächlich nutzen wir Menschen, wie auch Tiere seit Anbeginn die medizinische Wirkung von Pflanzen instinktiv. Das beweisen anthropologische und archäologische Forschungen. Selbst der als Ötzi bekannte Mann aus der Jungsteinzeit, hatte bei seiner Wanderung in den Alpen Birkenporlinge, also Heilpilze dabei. Heute weiß die Forschung, dass der Pilz eine desinfizierende Wirkung hat, und als Aufguss gegen Magenbeschwerden und Würmer verwendet werden kann. „Auch Schafe haben einen ganz intuitiven Zugang zu Pflanzen und wissen, welche Pflanze sie bei welchen Problemen fressen müssen. Die wissen das einfach, spüren und schmecken, was ihnen guttut und genauso scheint es beim Menschen zu sein“, erklärt Bettina Hauenschild. Sie ist der Meinung, dass altes Heilwissen, etwa von Paracelsus oder Hildegard von Bingen auch heute noch von Bedeutung ist: „Interesse steuert die Wahrnehmung, wenn du es zulässt, sprechen die Pflanzen zu dir. In meiner Heilpraktikpraxis beobachte ich immer wieder, dass wenn du ein bestimmtes Symptom mit Phytotherapie, also Pflanzenmedizin kurierst, dann nimmst du es ein, es tut seine Wirksamkeit und irgendwann merkst du – ‚Ups, jetzt habe ich schon seit Tagen vergessen, es zu nehmen.‘ Ganz häufig ist es so, dass man die Pflanzenmedizin intuitiv ausschleicht.“

    Heilkräuter sind in fast jeden Garten zu finden.

    In Resonanz mit den pflanzen gehen
    Seit 2018 lebt und arbeitet Bettina Hauenschild nun in Schloss Hirschgarten. Über die eigene Arbeit mit den Kräutern hinaus, bieten sie und externe Kräuterexpertinnen Seminare in der Kräuter schule von Schloss Hirschgarten an: „Mein eigener Lehrer meinte immer, Wissen schafft Intuition!“, sagt sie. Ihr ist die Tradition der oralen Weitergabe von altem Heilwissen wichtig. Die Workshops behandeln dementsprechend die Herstellung von Salben und Tinkturen aber auch Fermentation, Kreativkurse und Färbekurse, in denen die Teilnehmenden lernen, mit Hilfe von Brennnesseln, Goldrute und Rainfarn Textilien zu beizen und Wolle zu färben: „Wir versuchen alle Sinne anzusprechen und auch zu schmecken und zu fühlen. In unseren Kursen bereiten wir meistens gemeinsam ein Gericht zu, dass zum Thema passt, und essen es im Anschluss.“ Anfängerinnen und Anfänger wie Fortgeschrittene können in den Kursen gemeinsam lernen, das ist Bettina Hauenschild wichtig: „Wir denken hier nicht, man braucht einen bestimmten Wissensstand um sich mit einem komplexen Thema, wie etwa Urtinkturen auseinandersetzen zu dürfen. Das Interesse sollte führen. Was spricht mich an?“ Schloss Hirschgarten ist ein kreativer Ort, der zugleich eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt. Jetzt, im Frühling wandern viele Besucherinnen und Besucher über die grüne Anlage des verwunschenen Schlosses. Und auch Bettina freut sich jedes Jahr aufs Neue über die Magie des Frühlings im Kräuterjahr: „Wenn ich im Februar die Samenkörner in die Anzuchtplatten gegeben habe und in den kommenden Monaten im Gewächshaus die kleinen Pflanzen wachsen sehe, hat das etwas unglaublich Erhabenes. Die Verantwortung ist fast schon zu groß. Hier wächst eine Pflanze, die ich ausgewählt habe. Menschen und Pflanzen leben in Korrespondenz zueinander. Wir sind ein Teil des großen Ganzen und manchmal sind die Pflanzen das Puzzleteil, das uns fehlt. Alles greift ineinander.

    18.04.2025

    Die Autorin Johanna Groß
    ist Filmemacherin, Fotografin und Geschichtenerzählerin. Sie interessiert sich für die tiefen Belange menschlichen Lebens und beobachtet gern Alltagsmomente. Bibliotheken durchforstet sie mit Freude nach neuen Inspirationsquellen.

    Diesen Artikel auch zu lesen in der StadtZeit-Ausgabe 123, Frühjahr 2025, S.20
    >> hier zu lesen

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