Einfach, lecker, pflanzlich! #11
Veganen schwäbischen Flammkuchen backen
Dinettes, kleine Flammkuchen aus der schwäbischen Küche, sind eine ideale Mahlzeit für eine gesellige Runde, beispielsweise einen Abend mit Freunden oder der Familie.
Die Weihnachtsmärkte haben geöffnet und locken mit ihrer wohligen Atmosphäre, den verführerischen Düften und schmackhaften Speisen zahlreiche Gäste an. So trifft auch Lisa sich abends mit ihren Freunden, um die gemeinsame Zeit auf dem Weihnachtsmarkt zu genießen. Nachdem sie einen Glühwein getrunken haben, suchen sie etwas Leckeres zum Essen. Ihre Wahl fällt auf Dinettes, schwäbische Flammkuchen, die sie mit verschiedenen Zutaten bestellen. Der Verkäufer bietet sogar eine vegane Variante an, was Lisa sehr erfreut, da sie sich seit mehreren Monaten rein pflanzlich ernährt. Die vegane Dinette trifft den Geschmack einer herkömmlichen perfekt und Lisa nimmt sich vor, bald daheim eigene Dinettes zu backen.
Die Dinette schafft Gemeinschaft
Im Schwabenland gibt es Dinettes bei fast jedem Fest und auf vielen Rummelplätzen. Sie bestehen aus einem Hefeteig und meistens einem deftigen Belag, wie Schinkenwürfeln, Salami oder Käse. Je nach Region und persönlichem Geschmack variieren die weiteren Zutaten, zum Beispiel die verwendeten Gemüsesorten oder Kräuter.
Die Dinette ist fertig, sobald der Teig knusprig und der Käse goldbraun ist. Sie dient dabei als Hauptgericht oder auch als Snack.
Sehr beliebt ist die Dinette in geselligen Runden, sei es bei Familienessen, Festen oder in Gaststätten. Sie steht demnach auch als Symbol für die Gastfreundschaft und die Liebe zu herzhaften, schmackhaften Gerichten.
Die erste Dinette entsteht
Bekannt ist das köstliche Gericht auch unter den Namen Dennetle in Oberschwaben, Dinelle im Badischen und Deie in der Stuttgarter Region, sowie Scherrkuchen in der Ulmer Region. Diese Wörter stammen vom Begriff „dünn“ ab. Dinettes ähneln geschmacklich dem Flammkuchen, unterscheiden sich aber in Form und Größe, denn sie sind oval und in etwa so groß wie ein Frühstücksteller. Die Entstehung der Dinette begann vor über 200 Jahren, als die Menschen nach dem Brotbacken den übrigen Hefeteig mit beliebigen Zutaten belegten.
Die Zutaten sind ähnlich wie beim klassischen Flammkuchen. Dabei dient Schmand oder Crème Fraîche als Basis, worauf Kartoffeln, Zwiebeln in dünnen Ringen, gewürfelter Speck oder Schinken und Käse aus der Region liegen.
Zutaten sinnvoll pflanzlich ersetzen
Der Teig ist in der Regel vegan, denn er besteht aus Mehl, Wasser, Hefe und Salz. Dennoch ist es wichtig, darauf zu achten, auf Milchprodukte und Eier zu verzichten. Die cremige Basis ist in der herkömmlichen Version Schmand oder Crème Fraîche. In der pflanzlichen Version findet veganer Sauerrahm auf Soja- oder Kokosbasis Verwendung. Eine Cashew-Creme aus eingeweichten und mit Wasser, Zitronensaft und gewürzten, pürierten Cashewkernen stellt eine zweite Alternative dar. Auch pürierter und anschließend gewürzter Seidentofu ist eine schmackhafte Option.
Zwiebeln und Kartoffeln sind bereits vegan und bieten sich in Form von Ringen und Scheiben an.
Der Ersatz von Speck oder Schinken findet durch pflanzliche Alternativen aus Soja oder Seitan, der aus Weizeneiweiß besteht, statt. Soja trägt, in Scheiben geschnitten und mit Gewürzen wie Paprika und Curry angebraten, einen herzhaften Geschmack zur Dinette bei. Weitere Zutaten wie Gemüse, zum Beispiel Paprika, Zucchini und Spinat oder auch Pilze sind leckere Möglichkeiten für eine gesunde Dinette.
Die Auswahl von Käse ergibt sich zwischen verschiedenen veganen Produkten, beispielsweise Käse auf Nuss- oder Sojabasis. Lecker schmeckt auch eine selbst hergestellte Käsealternative aus Nüssen und Hefeflocken.
Bei solchen Ersatzprodukten gilt es, darauf zu achten, dass sie erhitzt werden können, denn manche Käsealternativen erhalten eine unangenehme Konsistenz durchs Backen.
Gewürze und Kräuter sind vegan und ergänzen die Dinette um wertvolle Aromen. So bieten sich frische Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie und Thymian an. Gewürze wie Paprika, Pfeffer und Knoblauchpulver intensivieren zudem den Geschmack.
Sollte nun Lust aufgekommen sein, selbst Dinettes zu backen, so gibt es hier ein Rezept für eine pflanzliche Variante:
Zutaten:
Hefeteig:
500 g Weizenmehl Typ 405
2 TL salz
300 ml lauwarmes Wasser
1 Packung Trockenhefe
Belag:
1/2 Bund Frühlingszwiebeln
150 g vegane Creme
400 g Kartoffeln
30 g vegane Speckwürfel
1 Packung veganer geriebener Käse
1 TL Salz
1 TL Paprikapulver
Pfeffer
Knoblauchpulver
Zubereitung:
1. Koche die Kartoffeln.
2. Mische das Mehl, das Salz und die Trockenhefe in einer Schüssel. Gebe dann das lauwarme Wasser dazu und lasse den Teig in einer Küchenmaschine oder mit einer Rührmaschine 10 Minuten lang kneten, bis ein glatter Teig entsteht.
3. Decke den Teig mit einem Tuch ab und lasse ihn mindestens eine Stunde lang gehen.
4. Heize den Backofen auf 220 Grad bei Ober- und Unterhitze vor.
5. Schäle die Kartoffeln und schneide sie in Scheiben. Schneide zudem die Frühlingszwiebeln in Ringe.
6. Vermische die vegane Creme mit den Gewürzen.
7. Teile den Hefeteig in 6 Stücke und rolle diese länglich als Oval aus.
8. Lege die Teilstücke aufs Backblech und verteile die Creme auf ihnen. Belege sie anschließend mit den Kartoffelscheiben, dem Speck sowie den Frühlingszwiebeln und streue Käse drüber.
9. Lasse die Dinettes 15-20 Minuten backen und genieße sie warm.
Vegane Dinette
Foto: Mia Lynn Boehme