Internationale Wochen gegen Rassismus in Kassel vom 14. bis 27. März 2022
Die diesjährigen Wochen gegen Rassismus werden in Kassel von der „Partnerschaft Für Demokratie Kassel“ ausgerichtet.
Die Entstehungsgeschichte der Internationalen Wochen gegen Rassismus geht auf den 21. März 1960 zurück, als rund 20.000 Menschen im südafrikanischen Sharpeville friedlich gegen die rassistischen Passgesetze des damaligen Apartheid-Regimes demonstrierten. Die Polizei erschoss bei den Protesten 69 Schwarze Menschen und viele Menschen wurden schwer verletzt. Dieses Blutbad ging als Massaker von Sharpeville in die Geschichte ein. 1966 wurde der 21. März von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag zur Überwindung von rassistischer Diskriminierung“ ausgerufen.
Rassismus gegen Schwarze Menschen sichtbar machen
Die Kasseler Projektinitiative SIDE BY SIDE war in Kooperation mit der Initiative Blind Spots in the Sun an der Planung des diesjährigen Programmes der Internationalen Wochen gegen Rassismus beteiligt. Zwei Programmpunkte konnten im ruruHaus der documenta fifteen verwirklicht werden:
Ausstellung „Was ihr nicht seht!“ von Dominik Lucha
Die Ausstellung zeigt die Arbeit „Was ihr nicht seht!“ von Dominik Lucha. Gemeinsam mit hunderten Schwarzen Menschen in Deutschland macht Dominik sichtbar, was oft ungesehen bleibt: „Was ihr nicht seht!“ thematisiert auf eindrückliche und zugängliche Weise den Alltagsrassismus, den Schwarze Menschen und People of Color in Deutschland erleben.
„Was wir erlebt haben, wissen viele sicher nicht, weil man es nicht sieht. Daher der Name „Was ihr nicht seht!“. Ich will mit dem Projekt Menschen zum Nach- und Umdenken bringen. Ich hoffe, dass weiße Menschen verstehen – und hoffentlich gemeinsam mit uns für eine anti-rassistische Zukunft kämpfen.“ – Dominik Lucha
Im Juni 2020, nach der Ermordung George Floyds und den BlackLivesMatter-Protesten, startete Dominik Lucha das Projekt auf Instagram und es hat mittlerweile über 130 Tsd. Follower:innen. Auf dem Insta-Kanal können Schwarze Menschen anonym über ihre Rassismus-Erfahrungen in Deutschland berichten — und weiße Menschen können lernen, antirassistisch zu werden.
Zusätzlich zu Instagram wurde nun dieses Ausstellungformat entwickelt. Diese Ausstellung ist vom 14. – 27. März im ruruHaus als Schaufenster-Ausstellung zu sehen.
Videoinstallation „Rudolf Duala Manga Bell – eine deutsche Geschichte“
Rudolf Duala Manga Bell war ein kamerunischer König während der deutschen Kolonialzeit, der aufgrund seines Widerstandes gegen den Kolonialismus von den Deutschen ermordet wurde. Heute ist Rudolf Duala Manga Bell ein Nationalheld in Kamerun. Die Kasseler Initiative „Blind Spots in the Sun“ zeigt in einer Videoarbeit von Henrik Langsdorf den einzigartigen Widerstand des Kameruner Königs, wie er mit den Mitteln des deutschen Rechtsstaates gegen die gewalttätigen Übergriffe des deutschen Kolonialregimes vorging. Die Videoinstallation wird mit zwei Interviewfilmen von Henrik Langsdorf und Jean-Pierre Félix-Eyoum, dem Urgroßneffen von Rudolf Duala Manga Bell, begleitet. Ausstrahlungstermine im ruruHaus: 20. März um 15:00 Uhr, 24. März um 19:30 Uhr und am 26. März um 15:00 Uhr.
Weitere Informationen über die geplanten Veranstaltungen finden Sie
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