Kassels (De)Zentren für Kulturproduktion werden nachhaltig gestärkt
Mit der „Kulturkonzeption Kassel 2030“ hat die Stadt Kassel im Jahr 2018 ein umfangreiches, langfristiges und nachhaltiges Kulturentwicklungsprogramm auf den Weg gebracht. Die Umsetzung der zahlreichen Maßnahmen schreitet seither erfolgreich voran. Im Jahr 2022 liegt ein besonderer Fokus auf dem Ausbau der Unterstützung der sogenannten „(De)Zentren für Kulturproduktion“.
Es handelt sich hierbei um dezentrale Standorte im Kasseler Stadtgebiet, an denen Kulturschaffende aller Richtungen und Sparten dauerhaft angesiedelt sind und kreativ wirken: so zum Beispiel in ehemaligen Kasernen, leerstehenden Fabriken, Bunkern, Bürogebäuden oder Gewerbebetrieben.
Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker erläuterte: „Diese Standorte für Kulturproduktion schaffen teilweise bereits seit Jahren kooperativ Räume und Ressourcen für Kunst und Kultur. Sie tragen damit wesentlich zur Gestaltung und Weiterentwicklung der Kasseler Kultur in ihrer Vielfalt und Qualität bei. Im Rahmen der Umsetzung der Kulturkonzeption erhalten die (De)Zentren nun zusätzliche finanzielle und beratende Unterstützung in den Bereichen Vernetzung, Sichtbarkeit und Strukturförderung durch die Stadt Kassel.“
Webseite des Netzwerks ab sofort online
So initiiert das städtische Kulturressort beispielsweise künftig regelmäßige Treffen des neugegründeten Netzwerks der Kasseler (De)Zentren für Kulturproduktion mit dem Ziel, die Kulturproduzentinnen und -produzenten verstärkt in Austausch zu bringen, damit Synergien aufzuzeigen und vermehrt nutzen zu können. Außerdem wurde ein eigenes Logo für das Netzwerk entwickelt sowie eine Webseite im Stadtportal eingerichtet. Der Webauftritt www.kassel.de/dezentren ist seit heute online und gibt einen Überblick über Inhalte sowie Schwerpunkte der einzelnen, dezentralen Standorte. „Wir fördern damit die lokale sowie überregionale Vernetzung und stärken die nachhaltige Weiterentwicklung und Sicherung der Standorte“, so Dr. Susanne Völker weiter.
Den Netzwerkpartnern steht des Weiteren ein umfassendes Beratungsangebot des Kulturamtes in den Bereichen Fördermittelakquise und Standortberatung zur Verfügung. Zudem erhalten sie über die bereits langjährig bestehende auch finanzielle Unterstützung der Standorte sowie Akteurinnen und Akteure hinaus ab diesem Jahr zusätzliche Fördermittel. Für die Strukturförderung der größeren (De)Zentren stellt die Stadt ab 2022 jährlich 60.000 Euro bereit. Die kleineren Standorte werden in diesem Jahr für Projekte zur Erhöhung von Sichtbarkeit und Vernetzung mit zusätzlich insgesamt 20.000 Euro unterstützt.
Derzeit acht (De)Zentren
Zu den drei größeren (De)Zentren, die seit diesem Jahr eine jährliche Strukturförderung erhalten, zählen der Kulturbunker in der Friedrich-Engels-Straße, die Nachrichtenmeisterei am Kulturbahnhof und das Netzwerk Hammerschmiede auf dem ehemaligen Henschel-Areal in Rothenditmold. Zusammengenommen produzieren und wirken ca. 300 Kultur- und Kreativschaffende an diesen Orten.
Während der Kulturbunker auf den Bereich Musik und Musikvermittlung spezialisiert ist, haben sich im Netzwerk Hammerschmiede Bildende Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker sowie Bildhauerinnen und Bildhauer zusammengeschlossen. Die Nachrichtenmeisterei beheimatet Akteurinnen und Akteure der Kunst- und Kreativwirtschaft neben Jugendkultur, Musik und Social Entrepreneurship.
Unter den fünf (De)Zentren, in denen im Schnitt sechs bis zehn Kreativschaffende tätig sind, gibt es vier Atelierstandorte für Bildende Künstlerinnen und Künstler – darunter das Atelierhaus Grüner Weg 46, der Atelierstandort Ludwig-Mond-Straße auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne, die Kreativfabrik im Schillerviertel und die Kunstwerkstatt Marbachshöhe. Im jüngsten (De)Zentrum MOOIMOOI in der Sophienstraße haben sich Kreativschaffende aus den Bereichen Fotografie, Illustration, Produktdesign und Bildende Kunst in einer Büro- und Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.
Die Präsentation des neugegründeten Netzwerks der (De)Zentren für Kulturproduktion fand unter Beteiligung der Partner am Freitag, 11. November, in der Kunstwerkstatt Marbachshöhe statt, die sich in diesem Rahmen auch als ein dezentraler Standort vorstellte. Das Gemeinschaftsatelier befindet sich in einer umgebauten Panzerhalle der ehemaligen Hindenburgkaserne und veranstaltet dort unter anderem Kunstkurse, Projekte und Ausstellungen.
14.11.2022
Pressemeldung:
documenta-Stadt Kassel
IM GESPRÄCH:
DR. SUSANNE VÖLKER
Bei der Vorstellung der (De)Zentren sprach Klaus Schaake mit Kassels Kulturdezernentin zu diesem Thema.