Kostbarkeiten aus der Bibliothek Brehm
18. März bis 21. Mai 2023
Ausstellung im Schloss Museum Bad Arolsen und Museumsverein
In einer Wunderwelt aus Papier und Pergament, geprägtem Leder und Holz finden sich Besucher der Räumlichkeiten der Bibliothek Brehm Stiftung wieder. Im Westflügel des Arolser Residenzschlosses hat der Schweizer Adolf Brehm (1927 – 2022) eine Universal- und Schaubibliothek aufgebaut, die in Umfang und Vielfalt ihresgleichen suchen dürfte. Für die Dauer der Ausstellung wechseln einige Exponate die Räume. Eine reiche Auswahl kostbarer Objekte aus der Sammlung zeigt das Museum Bad Arolsen in den Ausstellungsräumen im Schloss.
Der Jurist und Unternehmer Adolf Brehm brachte seine Sammlung im Jahr 1990 gemeinsam mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg in eine gemeinnützige Stiftung ein. Seither ist der Bestand noch gewachsen: mehr als 44.000 Bücher, Handschriften und Inkunabeln aus der Frühzeit des Buchdrucks sind in 21 Räumen des Schlosses untergebracht.
Doch was sagen uns diese „antiken“ Gegenstände heute? Wozu alte Bücher bewahren und wertschätzen in einer Zeit, da sich scheinbar jede beliebige Information mit einem Klick auf dem Smartphone abrufen lässt? Das Betrachten eines alten Bandes ermöglicht, was selbst die Geschichtswissenschaft nur schwer vermitteln kann: in Sekundenschnelle in eine andere Zeit zu reisen und in die Gedankenwelt vergangener Jahrhunderte einzutauchen.
Das Museum Bad Arolsen präsentiert eine repräsentative Auswahl aus der Sammlung. Diese umfasst Erstdrucke, vom Beginn des Druckens mit beweglichen Lettern um 1450 bis heute, Einzeldrucke und Raritäten wie handschriftliche Pergament-Urkunden aus dem Mittelalter. Hinzu kommen Chroniken, Landkarten, Stadtansichten und Handwerkskundschaften. Viele weitere Unikate ergänzen die kostbaren Buchausgaben.
Die ältesten schriftlichen Zeugnisse gehen auf das ausgehende Mittelalter zurück. Umso erstaunlicher ist der gute Erhaltungszustand solcher Exponate, darunter handkolorierte Inkunabeln, reformatorische Flugschriften, Hexenprozessakten und ein Femebrief aus dem 15. Jahrhundert. Von Adam und Eva bis zum Leier spielenden Minnesänger sind zahllose geprägte Darstellungen auf kostbar gestalteten Bucheinbänden zu finden. Teils mit aufwändigen Holzschnitten bebildert, in Leder gebunden und mit Goldschnitt veredelt, lassen Buchausgaben für Adlige und wohlhabende Bürger bis heute staunen. Sie alle zeugen von der Handwerkskunst ihrer Zeit.
Kuriosa und Besonderheiten jenseits der Literatur finden sich ebenfalls im Bibliotheksbestand. So erinnert ein Taler mit Schraubgewinde und entfaltbarem Inhalt an die Befreiungskämpfe gegen Napoleons Truppen. Mit der Lupe lassen sich Klassiker der Weltliteratur im Miniaturformat entziffern, während brandneue „Mumiendrucke“ ein hohes Alter vortäuschen. In geringer Auflage wurden sogenannte „Pressendrucke“ im frühen 20. Jahrhundert produziert. Exemplare dieser eigens für den Sammlermarkt hergestellten Künstlerbücher, historische Portraitstiche sowie eigenhändige Niederschriften bedeutender Zeitgenossen ergänzen die Zeitreise in der Ausstellung im Schloss.
10.03.2023
Pressemeldung:
Schloss Museum Bad Arolsen und Museumsverein
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Samstag 14:30 bis 17:00 Uhr,
Sonntag 11:00 bis 17:00 Uhr.
Sonntagsführungen beginnen um 11:15 Uhr.
Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 3 Euro.
Telefon 05691/625734
www.museum-bad-arolsen.de