
Der Titelverteidiger
Christian Geselle tritt für eine zweite Amtszeit zur Wahl an – dieses Mal allerdings als parteiunabhängiger Kandidat.

Christian Geselle: während eines Stadtteilspaziergangs, hier am Fasanenhof. Foto: Christine Brinkmann.
Nach Streitereien innerhalb der Kasseler SPD-Fraktion hat sich Christian Geselle entschieden, als parteiunabhängiger Kandidat anzutreten. Dabei handelt es sich um keinen ungewöhnlichen Schritt, denn deutschlandweit ziehen immer mehr parteilose Bürgermeister und Bürgermeisterinnen in die Rathäuser ein. Diese distanzieren sich in der Regel von politischen Grabenkämpfen und wollen vielmehr mit pragmatischen Entscheidungen ihre Städte voranbringen. In dieser Linie sieht sich auch Geselle, der sich von den internen Streitigkeiten der Kasseler SPD distanzierte. Seine Entscheidung, als parteiunabhängiger Kandidat anzutreten, begründet er damit, dass es seine Verantwortung als Oberbürgermeister sei, die gesamte Stadt Kassel im Blick zu haben und sich nicht an innerparteilichen Auseinandersetzungen zu beteiligen.
Kassel weiter voranbringen
Sein Wahlkampfmotto von 2017 hat Geselle leicht abgeändert. Da ihm seine Heimatstadt Kassel sehr am Herzen liege, kandidierte er damals schon unter dem Motto „Für das beste Zuhause“. Bei seinen Auftritten in den sozialen Medien heißt es nun „Christian Geselle – Kassel unser bestes Zuhause, Wohlfühlen mit Sicherheit und Zuversicht“. Auf seinen Social Media-Kanälen formuliert Geselle zudem seine strategischen Ziele, die auf eine sichere Zukunft und einen „Wandel mit Sicherheit und Wohlfühlen“ ausgerichtet sind. Gemeint ist damit, Kindern eine sichere Zukunft zu bieten, zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen, für eine lokale und umweltfreundliche Energieversorgung zu sorgen und das Vereins- und Kulturleben zu fördern. Geselle möchte die positive Entwicklung der Stadt vorantreiben und zugleich die Lebensqualität erhalten und weiter verbessern.
Erfahrung, Stabilität und Zuversicht
Als langjähriger Kommunalpolitiker und amtierender Oberbürgermeister hat Geselle viel politische Erfahrung vorzuweisen. Außerdem gelangen ihm in seiner bisherigen Amtszeit viele Erfolge. Dazu gehören die Neuausrichtung des Kasseler Klinikums, der Wandel und die Sicherung der Energieversorgung, die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Ansiedlung neuer Unternehmen und die Einrichtung neuer KiTa-Plätze.
Geselle sieht seine wichtigste Aufgabe als Oberbürgermeister darin, das Zusammenleben der Menschen in Kassel zu gestalten. Er rückt Werte wie Gemeinschaft und Sicherheit in den Vordergrund und setzt im aktuellen Wahlkampf auf Bürgernähe. Bei seinen Wahlkampfveranstaltungen präsentiert sich Geselle als erfahrener Politiker und strahlt Stabilität und Zuversicht aus. Aus diesem Grund geht er davon aus, für sein Anliegen eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung sowie auch der Kasseler SPD zu erfahren.
Biografie
1976 in Kassel geboren, besuchte er das Wilhelmsgymnasium. Nach dem Abitur 1995 absolvierte er eine Ausbildung zum Polizeibeamten und war bis 2005 in Frankfurt tätig. Parallel studierte er Jura in Göttingen und war danach Verwaltungsjurist beim Land Hessen. Der KSV Hessen-Fan ist im Aufsichtsrat des Vereins aktiv.
Seit 2006 ist er für die SPD Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, ab Mai 2015 leitete er das Dezernat „Liegenschaften und Soziales“, ab August wurde er Kämmerer. Aus der OB-Wahl 2017 ging er als Sieger hervor.
15.02.2023
Porträts zur OB-Wahl
Die Kandidatinnen- und Kandidatenporträts sind ein Kooperationsprojekt der Redaktion des StadtZeit Kassel Magazin mit Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel. Angehende Politikwissenschaftler:innen, die bei Prof. Dr. Schroeder studieren, haben die Porträts unterstützt von der StadtZeit-Redaktion verfasst.
Die Autorin:
Kirsten Bänfer studiert im Master Geschichte und Öffentlichkeit an der Universität Kassel. Dort arbeitet sie auch als studentische Hilfskraft für die Fachgebiete „Politisches System der Bundesrepublik Deutschland – Staatlichkeit im Wandel“ und „Geschichte Westeuropas 18.-20. Jahrhundert“.