soundcheck 86: Natur
Benutzt und besungen
„Erst war die Natur das Vorbild, dann wurde sie zum Nachbild der Kunst“ (Martin Seel).
Dienstag, 21. Juni 2022 | 20 Uhr
Konzertsaal des IfM
Universität Kassel, Mönchebergstr. 1, 34125 Kassel
Natur ist Sehnsuchtsort und Rohstofflieferant, Gegenstand unserer Anbetung und Opfer rücksichtsloser Ausbeutung. Sie wurde seit ihrer Entdeckung überhöht, personifiziert, als vermeintlich „unberührte“ bewundert – und zugleich erschlossen, zurechtgestutzt und nach den jeweils herrschenden ästhetischen Maßstäben kultiviert. Seit dem 19. Jahrhundert treffen beide Perspektiven aufeinander: Auf dem von Schubert besungenen Strom fahren bald Dampfschiffe und von seinem Felsen erblickt der Hirt nicht nur den Frühling, sondern auch eine intensiv genutzte Agrarlandschaft. Vollends heute ist die Frage nach unserem Umgang mit Natur und ihren Ressourcen überlebenswichtig geworden.
Petra Schmidt — Sopran
Hana Hockauf — Horn
Stefan Hülsermann — Klarinette
Ji-Youn Song — Klavier
Franz Schubert, Auf dem Strom für Sopran, Horn und Klavier D 943
Luciano Berio, Six Encores für Klavier, 1965-1990
Betsy Jolas, … quoth the raven für Klarinette und Klavier
Franz Schubert, Der Hirt auf dem Felsen für Sopran, Klarinette und Klavier D 965
Mit einem Essay von Dr. Anna-Carina Meywirth
Karten: 15,- Euro, ermäßigt 7,- Euro
Abendkasse: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn
Reservierungen: info@soundcheck-kassel.de
Freie Platzwahl
Informationen: www.soundcheck-kassel.de
Petra Schmidt (Sopran), Stefan Hülsermann (Klarinette), Ji-Youn Song (Klavier), Hana Hockauf (Horn)
13.06.2022
soundcheck im Eulensaal: Das ist der Name für außergewöhnliche Konzertprojekte in Kassel – nicht nur im Eulensaal. Gespieltes und Gedachtes, Musik und Reflexion verbinden sich hier auf anregende, amüsante, provozierende, mitunter irritierende, niemals aber belanglose Weise. Der Schwerpunkt der Konzerte liegt auf aktueller Musik — nicht Repertoirepflege ist das Ziel, sondern emphatische Zeitgenossenschaft. Das schließt regelmäßig Werke der näheren und ferneren Vergangenheit ein.
Bestandteil eines jeden Konzerts ist ein gesprochener Text, der in essayistischer Form Brücken schlägt zu benachbarten Disziplinen. Frei von Belehrung und jenseits der konventionellen Formen von Kunstvermittlung soll die Musik in einen offenen Raum intellektueller Reflexion und sinnlicher Begegnung gerückt werden, um das Besondere eines jeden Programms aufscheinen zu lassen. Akademische Grenzen verstehen wir dabei als Einladung, sie zu überschreiten.