
„update zukunftsfest – Energiewende in Nordhessen“
Wie gelingt die Energiewende auf regionaler Ebene? Um diese Frage hat sich die Premiere des „update zukunftsfest – Energiewende in Nordhessen“ im Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) in Kassel gedreht. Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung diskutierten unter der Moderation von Prof. Dr. Henning Meschede von der Universität Paderborn konkrete Herausforderungen und Lösungsansätze. Im Fokus standen die drei Themenblöcke Strom, Wärme und Verkehr. Das neue Format kam bei den 140 Teilnehmenden so gut an, dass sich Organisatoren und Besucher schnell einig waren: Es soll eine Fortsetzung geben.
Dr. Hans-Friedrich Breithaupt, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg, die das „update zukunftsfest“ mit regionalen Partnern maßgeblich organisiert hatte, rief zur Zusammenarbeit auf: „Zukunftsfest werden wir nur, wenn wir unsere Silos verlassen und endlich gemeinsam ins Tun kommen.“ Formate wie diese böten Chancen für Austausch und Vertrauensbildung. Eine weitere Säule bildet für den IHK-Vizepräsidenten die Unternehmensallianz #GemeinsamKlimaSchützen von IHK Kassel-Marburg, Handwerkskammer Kassel und der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände (VhU) in Nordhessen. Dr. Breithaupt lädt Firmen aus allen Branchen ein, in der Allianz mitzumachen.
Wirtschaft und Wissenschaft vereint
„Die Energiewende ist ein dynamischer Prozess. Wir müssen sie nachhaltig, effizient und bezahlbar gestalten“, betonte der Gastgeber und Leiter des Fraunhofer IEE, Prof. Dr. Martin Braun. Der Blick müsse vom Einzelbauteil auf das Gesamtsystem gelenkt werden – mit besonderem Fokus auf Netzstabilität und Resilienz. Simone Fedderke, Stadtklimarätin der Stadt Kassel, die das „update zukunftsfest“ maßgeblich finanziert und initiiert hat, forderte, die Kräfte zu bündeln: „Es geht nur gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft.“ Kassel setze auf eine zweigleisige Strategie: Bauliche Anpassungen zur Klimafolgenminderung und langfristige Planung zur Emissionsvermeidung. „Kompensation ist nur das letzte Mittel“, hielt sie fest.

(von links) IHK-Vizepräsident Dr. Hans-Friedrich Breithaupt, Prof. Dr. Martin Braun, Leiter des Fraunhofer IEE, und Kassels Stadtklimarätin Simone Fedderke. Foto: IHK Kassel-Marburg
Energie gemeinsam denken
In der Podiumsdiskussion wurde deutlich: Technischer Fortschritt allein reicht nicht, um die Energiewende voranzutreiben. Und die Energiewende brauche gemeinsames Handeln. Dabei betonte Markus Jungermann (Städtische Werke) die Bedeutung von Bürgerbeteiligung und kommunaler Nähe bei Windkraftprojekten. Marvin Reiting (EAM Netz) warnte vor Engpässen im Stromnetz und Folgen langwieriger Planungsverfahren. Prof. Dr. Ulrike Jordan (Uni Kassel) forderte eine strategische Herangehensweise an die Wärmewende. Dr. Reinhard Mackensen (Fraunhofer IEE) hob die Rolle von Systemforschung und digitaler Steuerung hervor – etwa zur Integration von Wasserstoffnetzen.
Zum „update zukunftsfest“ hatten gemeinsam mit der Stadt Kassel eingeladen: Fraunhofer IEE, Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg, Handwerkskammer (HWK) Kassel, Vereinigung hessischer Unternehmerverbände (VhU) Nordhessen, Regionalmanagement Nordhessen GmbH, deENet e.V., Limón GmbH, Nordhessischer Bezirksverband e.V. des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), House of Energy sowie Universität Kassel.

(von links) Prof. Dr. Martin Braun, Leiter des Fraunhofer IEE, Kassels Stadtklimarätin Simone Fedderke und IHK-Vizepräsident Dr. Hans-Friedrich Breithaupt. Foto: IHK Kassel-Marburg
26.05.2025
Pressemeldung:
IHK Kassel-Marburg