Systemrelevant?! – Kunstschaffende, Kulturpolitik und Demokratie
Interessierte sind eingeladen am Samstag, 9. Juli 2022 von 14 bis 18 Uhr, in der traces Forschungsstation am Lutherplatz mit Kunstschaffenden, Kulturpolitiker:innen und Wissenschaftler:innen zu diskutieren.
Im Rahmen des Kasseler Symposiums fragen wir, was die Politik – jenseits verbaler Würdigungen – für die Kunstschaffenden während der Pandemie getan hat und tut. Entspricht die Kulturpolitik in Stadt und Land der so oft beschworenen Bedeutung der Künste für die deutsche “Kulturnation”?
Laut des Koalitionsvertrags der “Ampel-Koalition” soll die Kultur als Staatsziel verankert werden. Kaum jemand bestreitet wohl, dass Kultur wesentlich ist für eine vitale Demokratie und Zivilgesellschaft. Kunst und Kultur sind mithin „systemrelevant“ – als Handlungsbereiche stehen sie für Sinnerfahrung und Kreativität, für Selbstverständigung und Neuerfindung, für kritische Intervention und Empowerment. Künstlerisch-partizipative Techniken der Narration und der kollektiven Imagination schaffen darüber hinaus Räume, in denen ein Gefühl von Gemeinschaft und Teilhabe entwickelt werden kann, welches grundlegend für demokratisches Zusammenleben ist. Kunst ist in der Lage einen offenen Dialog zwischen Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen zu initiieren. Die Möglichkeit eines solchen Austausches ist jedoch nicht selbstverständlich, sondern muss, als Ankerpunkt zivilgesellschaftlichen Zusammenhalts, von politischer Seite geschützt und gestärkt werden. Vor dem Hintergrund der Covid-Pandemie tritt die Bedeutung von Kultur und Kunst für die Resilienz von Individuen, aber auch für die demokratische Gesellschaft besonders stark hervor. Im Kontrast dazu steht die prekäre soziale Lage der Menschen, die in diesem Bereich arbeiten. Denn die Covid-Pandemie hat/te gerade für die Arbeits- und Lebenssituation von Kulturschaffenden gravierende Folgen.
Im Rahmen des Kasseler Symposiums fragen wir, was die Politik – jenseits verbaler Würdigungen – für die Kunstschaffenden während der Pandemie getan hat und tut. Entspricht die Kulturpolitik in Stadt und Land der so oft beschworenen Bedeutung der Künste für die deutsche “Kulturnation”?
In einer zweiten Phase setzen wir uns dann damit auseinander, was Kunst mit resilienter Demokratie zu tun hat, und welche Erfahrungen es diesbezüglich gibt, insbesondere auch im Kontext der documenta und ihrer Geschichte.
Alle Interessierten sind eingeladen, unter dem Titel “Systemrelevant?! – Kunstschaffende, Kulturpolitik und Demokratie” in der traces Forschungsstation am Lutherplatz in Kassel am Samstag, 9. Juli 2022 von 14 bis 18 Uhr mit Kunstschaffende, Kulturpolitiker:innen und Wissenschaftler:innen zu diskutieren.
Erste Diskussionsrunde 14 bis 16 Uhr: „Kreativ! Prekär! – Systemrelevant? – Zu den Arbeitsbedingungen von Kunstschaffenden und öffentlicher Politik“
Zweite Diskussionsrunde 16 bis 18 Uhr: „Kunst. Macht. Demokratie – Was hat Kunst mit demokratischer Resillenz zu tun?“
Veranstaltet wird das Symposium von Prof. Dr. Mi You (Kunst und Ökonomien) und Prof. Dr. Sabine Ruß-Sattar (Vergleichende Politikwissenschaft) in Kooperation mit dem documenta Institut und der Friedrich-Ebert-Stiftung Hessen.
Livestream der Veranstaltung über https://us02web.zoom.us/j/82734317179
Diskutant:innen:
Dagmar Schmidt (Bundesverband Bildender Künstler.innen), Dr. Tobias Knoblich (Präsident Kulturpolitische Gesellschaft), Dr. Susanne Völkers (Kulturdezernentin Stadt Kassel), Michael Göbel (Künstler, Kassel) , Dr. Ekkehard Priller (Maecenata-Institut), Prof. Dr. Aida Bosch (Kultursoziologin Uni Erlangen-Nürnberg), Max Winkler (CitizenShip/Dynamo Windrad e.V.), Dr. Thomas Bündgen (Literaturhaus Nordhessen), Prof .Dr. Mi You (Kunst & Ökonomien), Nick Prasse (Politologe), Prof. Dr. Ruß-Sattar (Politologin)
05.07.2022
Pressemeldung der Organisator:innen