Klimaschutz Lösungen umsetzen statt immer weiter so
Das Neubaugebiet Dönche Süd, das heute als Nordhausen Nord mit einem grünen Deckmäntelchen daherkommt, soll nach jahrzehntelanger Diskussion jetzt zur Umsetzung gebracht werden.
Der BUND bemängelt, dass wider besseres Wissens weitere landwirtschaftliche Böden versiegelt und Landschaft zerstört werden sollen. „Die energetische Sanierung des Gebäudebestandes, die nachhaltige Wärmeversorgung, die Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation gerade für Menschen mit weniger Geld, die Sicherung und Schaffung einer fußläufigen Infrastruktur, die Neuaufteilung des Straßenraums zugunsten des Umweltverbundes und mehr Bäumen sind die großen Aufgaben in unseren Siedlungen“ sagt Stefan Bitsch vom BUND. Stattdessen werde ohne Ambitionen und ohne Beachtung des Klimabeschlusses der Stadtverordnetenversammlung geplant. Es gibt noch nicht einmal eine Bilanzierung der zusätzlichen CO2 Emissionen aus Bau und Nutzung des Neubaugebiets, geschweige denn Ansätze sie zu mindern oder zu kompensieren, so der Umweltverband. Auch fehlen die Festsetzung, dort nur plus Energie Häuser zu errichten und die Vorgabe einer zentralen effizienten Wärmeversorgung. Bei Kosten von 350.000 bis über einer halben Millionen Euro für ein Einfamilienhaus sei eine alternative Energieversorgung oder bessere Dämmung als die bundesgesetzlichen Vorgaben angeblich zu teuer.
Die Planung für dieses Neubaugebiet erfüllt mit knapp 30 Wohneinheiten (WE) pro Hektar nicht einmal den Beschluss mit Selbstbindungswirkung im Zweckverband Raum Kassel, eine Dichte von 35 WE pro Hektar zu erreichen.
Außerdem bemängelt der BUND, dass mit dem Konzept dieses Baugebiets personelle und finanzielle Kapazitäten zu einer kleinen Bevölkerungsgruppe mit ausreichenden Finanzmitteln und dem Wunsch, ein Eigenheim zu besitzen und zu bewohnen, fließen, zulasten notwendiger Veränderungen im Siedlungsbestand.
Dabei wird so getan, als ob der riesige Bestand an Einfamilienhäusern nicht für dieses Klientel zur Verfügung stehen würde.
„Alle Kapazitäten an Wissen, Personal und Geld müssen in die Ertüchtigung des Siedlungsbestands gelenkt werden.“, so Stefan Bitsch vom BUND Kassel.“
Der BUND fordert die Stadtverordneten, Verwaltungen und die Stadtgesellschaft auf, den Grundsatzbeschlüssen endlich Handlungen folgen zu lassen: „Stoppen Sie das „weiter so“ um unserer Lebensqualität willen.“
Am Montag den 27.3.2023 steht der B-Plan auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung.