Familienzentrum Lighthouse gewinnt den Hessischen Integrationspreis 2023
MOK Kassel ist Kooperationspartner
Der vom hessischen Sozialministerium ausgeschriebene und mit 6.500 Euro dotierte zweite Preis geht an das medienpädagogische Projekt “Angekommen in Deutschland” des Familienzentrums Lighthouse in Kassel. Hessens Sozial- und Integrationsminister Kai Klose (Grüne) überreichte die Auszeichnung am Dienstag im Rahmen eines Festakts im Biebricher Schloss in Wiesbaden.
„Angekommen in Deutschland“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Familienzentrum Lighthouse, der Gemeinde Lohfelden und dem Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel.
Bereits 2016/17 wurden im Rahmen dieser Kooperation „Willkommen in Deutschland – Filme von Flüchtlingen für Flüchtlinge“ produziert. “Gleichberechtigung”, “Recht auf freie Entfaltung”, “Unternehmungen” und “Sicherheit” waren die Themen der Willkommensfilme, die in den Sprachen Arabisch, Englisch, Farsi, Tigrinya und Urdu zu demokratischen Werten, Regeln und Gepflogenheiten in Deutschland informieren. Die Besonderheit der Filme: Sie thematisieren nicht nur wichtige Aspekte des Zusammenlebens in Deutschland humorvoll, sondern vermitteln die Inhalte auf Augenhöhe. Hauptdarsteller sind die Eritreerin Muna und Mahdi aus dem Iran, die in jedem Film auch darauf hinweisen, dass das Erlernen der deutschen Sprache sehr wichtig ist. Das Projekt gewann den 2. Preis beim Deutschen Bürgermedienpreis 2017.
Das Folgeprojekt „Meine neue Heimat“ war dann 2020 ein künstlerisches Kurzfilmprojekt, in dem geflüchtete Jugendliche aus Kassel und Lohfelden ihre Ankunft und ihr Leben in Deutschland beschrieben haben.
Das Projekt „Angekommen in Deutschland – gestern und heute“ läuft nun bereits seit 2021. Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund im Alter von 12 bis 18 Jahren interviewen und begleiten Menschen, die in den letzten 50 Jahren aus den unterschiedlichsten Gründen nach Deutschland gekommen sind. Ebenso bearbeiten die Teilnehmenden medial alles rund um das Thema Integration und Leben in Deutschland. Dabei reflektieren sie ihre eigene Geschichte, Erwartungen, Wünsche und Erfahrungen. Ebenso geht es um Empathie, Toleranz, generationsübergreifendes Lernen und Medienbildung. Jörg Ruckel vom MOK Kassel: „Medienbildung, Integration und Teilhabe werden in den hessischen Medienprojektzentren Offener Kanal gelebt und erfahrbar gemacht“ .
Das Projekt ist gefördert durch die Türkische Gemeinde in Deutschland e.V. im Programm “MeinLand” und im Rahmen des Bundesprogramms “Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung” des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Die Filme „Willkommen in Deutschland“, „Meine neue Heimat“ und „Angekommen in Deutschland“ sind in der Mediathek Hessen abrufbar.
11.10.2023
Pressemeldung Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel
Text: Jörg Ruckel
Fotos: Mike Huntemann