Der gejagte Verführer: Don Giovanni
In der 360-Grad-Raumbühnee ANTIPOLIS
Nach der gefeierten „Carmen“-Inzenierung von Intendant Florian Lutz folgt als zweite Musiktheaterproduktion in der 360-Grad-Raumbühne ANTIPOLIS am Staatstheater Kassel die „Oper aller Opern“ (E.T.A. Hoffmann): Mozarts „Don Giovanni“.
Oper in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart | Libretto von Lorenzo Da Ponte
Premiere: Samstag, 16. Dezember, 19.30 Uhr, Opernhaus, ANTIPOLIS
Nächste Vorstellungen: 21. Dezember, 19. Januar, 21. Januar (16 Uhr), 27. Januar, 4. Februar
Der Mythos um den skrupellosen Verführer Don Juan zieht sich in etlichen Bearbeitungen durch die europäische Kulturgeschichte. Mozart und sein Librettist Da Ponte zeigen ihn am Punkt seines Scheiterns: Als Don Giovanni sich mit Donna Anna vergnügen will, eilt auf deren Hilfeschreie ihr Vater, der Komtur, herbei – und wird bei der Konfrontation erstochen.
Donna Anna lässt ihren Verlobten Rache schwören, und auch andere Personen sind Don Giovanni auf den Fersen, um Rache zu üben und Versprechungen einzufordern: Vom ewigen Jäger und Eroberer wird er zum Gejagten, zerrissen zwischen dionysischem Lustprinzip und anarchischem Weltschmerz.
Doch wer ist dieser Don Giovanni, der legendäre Lüstling, über dessen Geschichte und Charakter wir in Mozarts Oper weit weniger erfahren als über die ihm nachjagenden Figuren, die von Mozart in all ihrer Widersprüchlichkeit so psychologisch genau seziert werden? Paul-Georg Dittrich spürt dem Prinzip Don Giovanni nach. Was, wenn der große Lebemann und Wüstling eine Projektion wäre – ein Katalysator für verloren gegangene, verdrängte Sehnsüchte und Obsessionen, Projektion eines verschwundenen Lebensprinzips mit anarchischer Sprengkraft? Und was geschieht, wenn die Figuren sich aus vermeintlicher moralischer Überlegenheit dieses Prinzips bemächtigen, es überwältigen wollen?
Sebastian Hannak, Hausszenograf am Staatstheater Kassel, hat in der Raumbühne ANTIPOLIS für Dittrichs Inszenierung den kongenialen abstrakt-poetischen Raum geschaffen.
Die musikalische Leitung hat Mario Hartmuth, Erster Kapellmeister und stellvertretender GMD. In der Titelpartie ist bei der Premiere Filippo Bettoschi zu erleben, in späteren Vortellungen alternierend mit Stefan Hadľić. Nahezu alle weiteren Partien sind ebenfalls aus dem Ensemble besetzt mit Ralitsa Ralinova (Donna Anna), Johannes Strauß (Don Ottavio), Margrethe Fredheim (Donna Elvira), Serhii Moskalchuk (Leporello), Marie-Dominique Ryckmanns (Zerlina), und Don Lee (Il Commendatore). Als Gast ist Nicholas Crawley (Masetto) dabei.
Premiere ist am 16. Dezember. Karten die Premiere und Folgevorstellungen sind erhältlich an der Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und online unter www.staatstheater-kassel.de.