Premierenfieber im Februar
Gleich drei neue Stück erwarten das Publikum ab Februar im Staatstheater Kassel. „Prometheus Inc. – Die Geschichte der Familie Frankenstein“ ist das Publikum Teil des schaurigen Geschehens, Marcus Teschs‘ „Patient Zero 1“ kämpft mit Witz und Poesie gegen die Stigmatisierung von AIDS-Pandemien und Alexander Eisenachs „Zonenrandgebiet“ rückt deutsch-deutsche Grenzerfahrungen in den Fokus und forscht nach den Dämonen, die noch immer im Riss der Teilung lauern.
Die Raumbühne ANTIPOLIS wird Schauplatz einer interaktiven Schauer-Science-Fiction, wenn sich bei „Prometheus Inc. – Die Geschichte der Familie Frankenstein“ das Firmenimperium der Familie Frankenstein erhebt: Aus einem Versand für Horror- und Science-Fiction-Literatur hat sich einer der größten Zustelldienste der Welt entwickelt. Firmengründerin Karoline Frankenstein plant die Übergabe ihres Lebenswerkes an Sohn Victor. Doch Victors Visionen für die Zukunft des Unternehmens können nicht überzeugen. In seiner Verzweiflung erhebt er sich selbst zu Prometheus und erschafft ein neues, hochentwickeltes Wesen. Das entpuppt sich jedoch schnell als unberechenbares Monster…
Angelehnt an den berühmten Roman „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ von Mary Shelley bringen Regisseur David Czesienski und sein Team „Prometheus Inc.“ mit Schauspieler:innen, Tänzer:innen und rund 60 Spieler:innen aus Kassel und Umgebung in der Raumbühne zur Aufführung. Das Publikum hat in dieser JUST+-Produktion unmittelbar teil an der Erschaffung des Monsters und den unheimlichen Vorgängen innerhalb der Firma.
Premiere ist am 1. Februar im Opernhaus bzw. in der Raumbühne ANTIPOLIS. Geeignet ist die Schauer-Science-Fiction für alle ab 14 Jahren.
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Am Freitag, 2. Februar geht es im TiF – Theater im Fridericianum direkt weiter mit der Uraufführung „Patient Zero 1“ von Marcus Peter Tesch.
Eine Altbauwohnung in einer Großstadt, irgendwo in Deutschland, irgendwann zwischen HIV- und Corona-Pandemie. Draußen: Winter. Es klingelt. Vor der Tür steht: Der Tod. Mal wieder. Na toll … Marcus Peter Tesch hat mit „Patient Zero 1“ eine ebenso radikale wie humorvolle Kampfansage geschrieben: gegen das Vergessen und Verdrängen der anderen, großen Pandemie des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts – der sogenannten AIDS-Pandemie –, gegen falsche Vorurteile, die Vereinsamung und das Schweigen – und nicht zuletzt gegen den Tod selbst. Zugleich ist er auch die Dokumentation einer intimen Suche: nach einer stillen Sprache der Solidarität und Liebe, nach andersartigen Formen von Gemeinschaft und Familie.
„Patient Zero 1“ kommt am Freitag, 2. Februar, in der Inszenierung von Sarah Kohm zur Uraufführung. Mitwirkende sind Annalena Haering, Marius Bistritzky, Jonathan Stolze und als Gast Joel Small alias Reflektra. Das Stück ist in Kooperation mit der AIDS-Hilfe Kassel entstanden.
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Schließlich darf sich das Kasseler Publikum am Samstag, dem 3. Februar, im Schauspielhaus auf die Uraufführung „Zonenrandgebiet“ freuen, eine deutsch-deutsche Grenzerfahrung von Alexander Eisenach.
Bis zur Wende lagen Stadt und Landkreis Kassel im sogenannten Zonenrandgebiet – einem ca. 40 Kilometer breiten Streifen der Bundesrepublik Deutschland entlang der Grenze zur DDR. Abseits der wirtschaftlichen Hauptrouten gelegen, Richtung Osten eine Sackgasse, waren die Städte und Gemeinden von erheblichen strukturellen Problemen betroffen.
Mit „Zonenrandgebiet“ begibt sich das Staatstheater Kassel auf die Suche nach Geschichte und Geschichten zwischen Ost und West, zwischen Abbruch und Aufbruch, Verzweiflung und Hoffnung. Es sind Geschichten rund um das Thema deutsche Teilung und Wiedervereinigung in Biographien und Literatur – zwischen Fluchtgeschichten, dem Leben auf beiden Seiten der Grenze, dem Zusammenwachsen beider Staaten nach 1989 – und dem Riss, der bis heute nachwirkt.
Premiere von „Zonenrandgebiet“ ist am 3. Februar im Schauspielhaus.
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Karten sind erhältlich an der Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und online unter www.staatstheater-kassel.de