Büro plan zwei gewinnt Wettbewerb Forstfeld-Mitte
Das seit längerem brachliegende Gelände der ehemaligen Heinrich-Steul-Schule soll zur Stadtteilmitte des Stadtteils Forstfeld entwickelt werden. Wichtig waren vor allem Wohnraum, ein neues Zentrum für Begegnung und Bildung sowie eine ansprechende Gestaltung der Freiflächen.
Hierfür wurden vier Büros beauftragt, innovative, aber auch realisierbare Entwürfe zu erarbeiten. Gewonnen hat das Büro plan zwei aus Hannover.
Grundlage des Verfahrens waren Beteiligungsbausteinen aus den vergangenen Jahren, bei denen sich über zukünftige Ankernutzungen sowie gewünschte Freiraumqualitäten intensiv mit den Stadtteilakteuren ausgetauscht wurde. Erste Entwürfe der vier Büros wurden den Bewohnerinnen und Bewohnern im September 2024 zur Diskussion gestellt. Die Anregungen und Hinweise aus der Bevölkerung flossen somit direkt in die finale Bearbeitungsphase ein.
Im Rahmen der Preisgerichtssitzung wurde auf Basis eines umfangreichen Kriterienkataloges eine Beurteilung der Stärken und Schwächen der einzelnen Arbeiten vorgenommen. Unter anderem war die gewählte Lage und Größe des Quartiersplatzes als auch das neu zu gründende Zentrum für Begegnung und Bildung zentrales Bewertungskriterium. Auch der Umgang mit den bereits vorhandenen Funktionen, wie KITA, Haus Forstbachweg und Turnhalle waren entscheidend, um ein erstrebtes Zusammenbringen sowohl der bereits vorhandenen Nutzungen als auch der „neuen Orte“ zu gewährleisten. Zudem spielte die Anknüpfung der neuen Grün- und Freiräume an bereits bestehende Strukturen eine große Rolle bei der Gesamtbewertung.
Nach zwei Wertungsrundgängen und dabei breiter sowie intensiver Diskussion, stand am Ende der Preisgerichtssitzung, die von Herrn Dr. Prof. Steffen de Rudder von der Bauhaus-Universität als Vorsitzender geleitet wurde, der erste Preisträger mit einem Preisgeld von 15.000 Euro fest: das Büro plan zwei aus Hannover.
Der Siegerentwurf zeichnet sich durch einen spielerischen Umgang mit rechteckigen Strukturen aus, die große als auch kleine Plätze entstehen lassen. Das Zentrum für Begegnung und Bildung und der Quartiersplatz sind am Forstbachweg gelegen. Dieser soll stärker begrünt und verkehrsberuhigt ausgestattet werden. Eine Quartiersgarage soll für ein autofreies Wohnquartier sorgen, das 82 Wohneinheiten und rund 6.800 Quadratmeter Nettowohnbauland sowie etwa 55 Prozent Grünraum bereithält.
Der zweite Preis geht an das Büro Baufrösche, der Entwurf Büro ANP wurde als dritter Preis und mit einer Anerkennung das Büro ebene4 ausgezeichnet.
Insgesamt resümiert Heiko Büsscher, kommissarischer Amtsleiter für das Amt Stadtplanung, Bauaufsicht und Denkmalschutz: „Dieses Verfahren zeigt gut auf, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger für ihren Stadtteil engagieren und für gute städtebauliche Lösungen einsetzen möchten. Wir sind diesem Anspruch nach hoher Qualität einer passenden städtebaulichen Lösung durch den Siegerentwurf, aber auch durch Ansätze in den weiteren Entwürfen gerecht geworden. Nun werden wir in den nächsten Schritten noch an Feinheiten im Entwurf sowie im Bauleitplanverfahren arbeiten müssen, um die Bebauung der Forstfelder Mitte vorzubereiten.“
Hintergrund
Stimmberechtigt waren insgesamt neun Personen. Dazu zählen Fachpreisrichterinnen und -richter mit den Schwerpunkten Städtebau oder Landschaftsarchitektur: Dirk Christansen, Prof. Dr. Steffen de Rudder, Prof. Stefan Rettich und Prof. Ariane Röntz. Zudem Sachpreisrichterinnen und -richter aus den unterschiedlichen Ressorts der Stadtverwaltung: Manfred von Alm (Amtsleiter Liegenschaftsamt), Heiko Büsscher (Amtsleiter Stadtplanung, Bauaufsicht und Denkmalschutz), Katja Schöne (Amt für Schule und Bildung), Anja Starick (Amtsleiterin Umwelt- und Gartenamt) sowie aus dem Ortsbeirat mit der stellvertretenden Ortsvorsteherin Sylvia Hildebrand.
09.01.2025