Keine A44 – Verkehrswende jetzt!
Bürger*innen-Initiative aus Kaufungen ruft auf, Einwendungen zu schreiben
Die A 44 wird seit Jahrzehnten geplant, viele Teilabschnitte wurden schon begonnen und teilweise fertiggestellt, obwohl der letzte Abschnitt, zwischen Kassel Ost und Helsa Ost noch nicht fertig geplant und genehmigt wurde. Widerstand gibt es von Anfang an.
Das Planfeststellungsverfahren für diesen letzten Abschnitt läuft seit Ende April 2021. Einwendungen können von allen betroffenen Bürger*innen noch bis zum 26.Juli 2021 geschrieben werden.
Mit der Begründung, dass der internationale Warenverkehr (zwischen Polen und weiteren Staaten im Osten bis zu den Benelux-Ländern und Häfen im Westen) diese Autobahn braucht, sollen südlich von Kaufungen 160 ha Fläche versiegelt werden.
Diese Flächen werden jetzt teilweise landwirtschaftlich genutzt, 60 ha bieten als noch gesunder Wald in unmittelbarer Nähe des Ruheforstes Lebensraum für Tiere und Pflanzen und Erholung für Menschen und Klima. Seltene Tierarten sind betroffen. In Zeiten des Klimawandels sind weitere Rodungen von Wäldern und weitere Flächenversiegelungen nicht tragbar. Als Wasserspeicher tragen unversiegelte Flächen zudem dazu bei, weitere Dürren bzw. Überschwemmungen zu mildern. Eine Autobahn würde außerdem die Trinkwasserversorgung in Kaufungen gefährden.
Auch die Frischluftzufuhr durch das Lossetal für das Kasseler Becken wäre stark beeinträchtigt oder nicht mehr gewährleistet bei geplanten 12.000 LKW pro Tag.
Eine Bürger*innen-Initiative engagiert sich gemeinsam mit dem BUND, Ortsgruppe Kassel, und vielen Mitgliedern der Gemeinde Kaufungen und weiteren Unterstützer*innen gegen die Umsetzung dieser Autobahn, die an den Interessen der Bevölkerung vorbei durchgesetzt werden soll.
Es gab mehrere Fahrrad-Demos mit hunderten Teilnehmer*innen, kreative und informative Veranstaltungen wie eine „Baum-Demo“, bei der Bäume mit Hilfe von umgehängten Schildern auf ihre Bedeutung und ihre Interessen aufmerksam machten, eine Veranstaltung zu den Folgen von Flächenversiegelungen sowie eine Trecker-Demo mehrerer Kaufunger Bäuer*innen, eine Einwendungs-Galerie an Bäumen am wunderschönen Panoramaweg (der ebenfalls dem geplanten Autobahnbau zum Opfer fallen würde), eine kurzfristige Baumhaus-Aktion mit Konzert, immer mittwochs und sonntags von 15 bis 17 Uhr gibt es bis zum 25.Juli eine Mahnwache im Stiftswald, bei der sich interessierte Personen informieren und zu Einwendungen beraten werden können.
Bis zum 26. Juli 2021 können beim Regierungspräsidium Kassel Einwendungen gegen den Bau des Abschnitts der A 44 zwischen Kassel-Ost und Helsa-Ost erhoben werden.
Die Planunterlagen sind einsehbar unter https://mobil.hessen.de/a44_vk11
Am 16. Juni um 17 Uhr findet eine Kundgebung zum Thema Trinkwasser statt und am 27. Juli die nächste Fahrrad-Demo von Kassel nach Kaufungen.
Alle weiteren geplanten Aktionen und alle Informationen zu Einwendungen sind hier zu finden:
Die BI freut sich über Teilnahme an Aktionen, über Anfragen und Mitarbeit und vor allem über viele Einwendungen, die noch bis zum 26. Juli an das Regierungspräsidium geschrieben werden können.
Täglich 12.000 LKW sollen auf der geplanten A44 fahren – statt Landwirtschaft, Wald und Naherholung im Süden von Kaufungen.
Die BI “Keine A44- Verkehrswende jetzt” fordert auf, Einwendungen zu schreiben.