Brücken bauen durch Worte
Szenische Lesung gegen Antisemitismus am Sonntag, 21. April, um 18 Uhr, im Technik-Museum Kassel.
Deutschland befindet sich um Umbruch und die Nationalsozialisten kommen 1933 an die Macht. In dieser Zeit wechseln Briefe zwischen dem jüdischen Kunsthändler Max Eisenstein, der in den USA lebt, und seinem nach Deutschland zurückgekehrten Freund und Geschäftspartner Martin Schulze. Die szenische Lesung „Empfänger unbekannt…“ ist geprägt von dem charakterlichen Wandel der beiden Briefschreiber, beeinflusst durch politische Machtverhältnisse und Ideologien. Diese Inszenierung spielt die Volksbühne Bad Emstal am Sonntag, 21. April um 18 Uhr im Technik-Museum Kassel.
Gespielt wird nach dem Briefroman „Adresse unbekannt“ von Katharine Kressmann-Taylor aus dem Jahr 1938, der von Regisseurin Antje Hörl mit dramaturgischem Einführungsvermögen in ein Theaterstück gewandelt worden ist. Der fiktive Briefwechsel zeigt Martins fortschreitende Hinwendung zum Nationalismus und Max seine kritische Ablehnung des NS-Regimes, was zum Bruch der Freundschaft führt. Ein privater Schicksalsschlag, an dem Martin Schulze Mitschuld trägt, lässt die beiden zu unerbittlichen Feinden werden. Seit die Volksbühne Bad Emstal das Stück im Jahr 2019 in ihr Programm aufgenommen hat, sind die Themen Antisemitismus und Gewalt gegenüber Andersdenke weiterhin von beklemmender Relevanz.
Lothar Neumann in der Rolle des Juden Eisenstein und Dirk Kraft als Schulze vermitteln ihre Botschaft eindrucksvoll und ergreifend an das Publikum. Die Lesung wird musikalisch von Fabian Hörl auf der Gitarre umrahmt.
Beginn ist am Sonntag, 21. April, um 18 Uhr im Technik-Museum Kassel, Einlass ab 17 Uhr. Die Inszenierung dauert 1,5 Stunden und es wird ohne Pause gespielt. Statt Eintritt wird um eine Spende für die Volksbühne Bad Emstal und die Evangelische Philippus Kirchengemeinde in Rothenditmold gebeten.
Technik-Museum Kassel
Wolfhager Str. 109
34127 Kassel