Der Kulturbunker Kassel feiert die Anerkennung der Gemeinnützigkeit
In den letzten 24 Jahren verwandelten Musiker und Kulturakteure in Eigeninitiative ein ehemaliges Bürogebäude der Deutschen Bahn mit dahinter liegendem Hochbunker in ein kulturwirtschaftliches Zentrum. Ende 2023 wurde mit der Umwandlung zur Kulturbunker Kassel gGmbh eine wichtige Weiche für die Zukunft des Standorts gestellt. Der lange Schritt zur Gemeinnützigkeit wurde am Samstag, 17. Februar 2024, mit einem Festakt im Bunkersaal gefeiert.
Und es gab eine Premiere: Die Gesellschafterinnen und Gesellschafter der neuen gGmbH fanden sich auch musikalisch zusammen. Heraus kam eine ungewöhnliche Besetzung mit drei Posaunen und zwei von Albrecht Schmücker eigens für diesen Anlass geschriebene Stücke.
Im Anschluss an die gelungene musikalische Begrüßung rekapitulierten Ursel Schlicht und Bene Schuba die Gründe, warum sie sich für den Kulturbunker engagieren. Im Kreis des Gesellschafterteams waren es vor allem Anlässe wie Workshops oder Anmietung von Proberäumen, den Kulturbunker kennen und die kollegiale Atmosphäre schätzen zu lernen. Unterschiedliche Perspektiven wie Musikschularbeit, Konzertveranstaltungen, interkulturelle Workshops, Nutzung von Proberäumen, geschichtliche Führungen und Dokumentationen aber vor allem der Erhalt und die Fortentwicklung des Bunkers flossen in die Diskussionsrunden zur Satzung und Zielsetzung ein.
Mit einem großen Dank an den Geschäftsführer Mathias Reuter für seinen jahrelangen Einsatz übergab Ursel Schlicht ihm das Mikrofon.Er erklärte, dass die Vorstellung, aus einem mit negativem Image behafteten Bunker etwas Positives zu gestalten, an dem viele Menschen partizipieren können, sein Antrieb war und ist.
Bernd Tappenbeck vom Verein ViKoNauten stellte den anderen Aspekt des ehemaligen Reichsbahnbunkers als relevanten Standort für die Erinnerungskultur vor. Hier realisieren die ViKoNauten geschichtliche und politische Bildung – besonders für Schulklassen.
Das Bauwerk ist in den „Museumsbereichen“ weitestgehend im Originalzustand aus den 1940er Jahren erhalten. Noch können Zeitzeugen von den Menschen berichten, dessen Lebenswege sich im Bunker kreuzten. Diese Geschichten zu bewahren und der nächsten Generation zugänglich zu machen, ist eine wichtige Aufgabe.
Oberbürgermeister Dr. Sven Schöller beglückwünschte das Gesellschafterteam und den Geschäftsführer zur Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Dadurch ist die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden an den Bunker nun gegeben. Er bedankte sich für das Engagement, einen wunderbaren Raum für Kultur in der Stadt Kassel geschaffen zu haben.
Reinhard Paulun vom Büro crep D Architekten BDA berichtete, was notwenig ist, um den Standort zu erhalten, und welche Ideen es für die Zukunft gibt. Dabei sei es wesentlich, die Schritte immer mit dem Blick auf die gesamte Vision zu tun.
Nach dem offiziellen Teil übernahm die Musikschule mik den musikalischen Part mit Uta Bocek, Mary Strößenreuther und Jörg Kleinke sowie Mario Carboni, während die Gesellschafterinnen und Gesellschafter angeregte Gespräche mit den Gästen führten.
Warum ist die Gemeinnützigkeit wichtig?
Mit der Anerkennung der Gemeinnützigkeit kann der Kulturbunker dringend benötigte Fördergelder beantragen. Aber auch die Unterstützung von Dritten ist unbedingt notwendig, um das Bauwerk zu erhalten und die kulturellen Aktivitäten zu sichern. Spenden an den Kulturbunker sind jetzt steuerlich absetzbar.
Kulturbunker Kassel
Bilder:
Birgit-Mietzner