Mittendrin in Kassel
  • Aktuelles
  • Termine
  • Podcast SprechZeit
  • Podcast StadtteilZeit
  • Architektur und Stadt
  • Gesund Leben
  • Essen und Genießen
  • Wohnen und Leben
  • Kunst und Kultur
  • Kinder und Jugend
  • Kirche und Soziales
  • Handel und Gewerbe
  • Energie + Umwelt
  • Stadt(teil)politik und Gesellschaft
  • Stadt(teil)geschichte
  • Kolumnen
  • Video-Kanal
  • Lieblingsläden
  • Menü Menü
    Search Search

    Direkter Kontakt:

    Klaus Schaake
    Tel. 0561 – 475 10 11
    post@mittendrin-kassel.de

     

    Gefördert bis Ende 2019 durch:

    DOPPELTES FREMDSEIN? Doppelte Zugehörigkeit!

    Vorraussichtlicher Vorführtermin: Samstag, 19.11.2022, um 17:30 Uhr, im BALI

    In ihrem Kurzfilm „Zwischen Zwei Welten“, erforscht Maria Bisalieva die Zugehörigkeit zu ihrem Herkunftsort. Im November feiert der Film Premiere auf dem Kasseler Dokfest.

    Ein Blick aus dem Flugzeugfenster. Das Flugzeug landet. Flughafen. Metro. Ein Zug fährt ein. Die Landschaft verändert sich stetig. In kürzester Zeit nimmt die Kamera die Zuschauenden mit auf eine Reise in die kleine Stadt Bor in Russland.
    Bei der Überfahrt der Wolga mit der Seilbahn erstreckt sich die herbstliche Birkenbaumlandschaft über die Bildfläche. Aus dem Fenster des orangefarbenen Busses erscheinen Plattenbauten und sowjetische Mosaike. Zwischen den dokumentarischen Aufnahmen bringen animierte Sequenzen alter Digitalfotos Abwechslung in den Film. Maria Bisalieva studiert Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule in Kassel und hat während ihres Studiums schon bei einigen Filmprojekten mitgewirkt. „Zwischen Zwei Welten“ ist der erste Film, bei dem sie allein die Regie- und Dreharbeiten übernahm.

    StadtZeit Gespräch mit Maria Bisalieva

    Was ist das zentrale Thema von „Zwischen Zwei Welten“ ?
    Wie der Filmtitel bereits sagt, geht es um das Gefühl des Dazwischen-Seins. Ich wurde zwar in Russland, in Bor, geboren, bin aber im Ruhrgebiet aufgewachsen. Mein Familienleben fand schon immer auf Russisch statt, im Alltag rede ich deutsch. Fast alle meine Verwandten leben noch in Russland und wir besuchen sie regelmäßig. An beiden Orten, in Russland und in Deutschland, fällt nicht sofort auf, dass ich von woanders bin. Wenn man aber in Deutschland meinen Nachnamen liest, denkt man sich schon, dass ich einen Migrationshintergrund habe. In Russland fällt das an meinem Sprachgebrauch, vor allem unter jungen Menschen, auf. Obwohl ich fließend Russisch rede, kenne ich nicht die Nuancen russischer Jugend- oder Internetsprache. Solche Momente erzähle ich in meinem Film zusammen mit Kindheitserinnerungen, die ich an bestimmte Orte in Bor habe. Dabei spielen der Garten und die Wohnung meiner Oma eine zentrale Rolle. Auf der Bildebene zeige ich diese Orte und auch die Reise dorthin.

    Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ihr Gefühl des dazwischen Seins in Form eines Kurzfilms zu zeigen?
    Durch Geschichten von Menschen, die beispielsweise ihre Migrationsgeschichte erforschen und teilen, kann ich ihre Gefühle und Gedankenwelten besser nachvollziehen: Welchen Problemen sie im
    Alltag begegnen und wie sie damit umgehen. In manchen Erzählungen finde ich mich selbst wieder, von anderen kann ich noch etwas lernen. Deshalb möchte ich auch meine Erfahrungen gerne teilen. Das Kurzfilmprojekt war für mich ein guter Start, um ins Thema reinzukommen und in mich selbst reinzuhorchen.

    Maria Bisalieva nimmt die Zuschauenden mit auf ihre Reise.

    Zwischen Projekt und Familie

    Die Reise, auf die Sie die Zuschauenden am Anfang des Films begleiten, sind Sie als Kind ganz oft angetreten. Wie lief die Reise diesmal, mit Kamera, ab?
    Bei dieser Reise hatte ich, anders als sonst, die Absicht zu filmen. Als Vorbereitung habe ich mir einen Plan mit allen Szenen gemacht, die ich unterwegs filmen – und sogar die passenden Geräusche, die ich dazu aufnehmen wollte – aufgeschrieben. Schnell merkte ich, dass die Atmosphäre vor Ort ganz anders war als in meiner Vorstellung.

    Mein Flugzeug landete in Moskau und auf den riesigen, glänzenden Böden des Flughafens liefen nur wenige Menschen an mir vorbei. Das änderte sich schlagartig als ich im Metrotunnel war, dort schienen sich alle Menschen der Stadt zu versammeln. Sie hatten es alle eilig und stiegen mit schnellen Schritten von einer Bahn in die nächste. Auch ich musste bald weiterreisen, um meinen Zug nach Nischnij Novgorod und später die Seilbahn und den Bus nach Bor zu bekommen. Darum ging ich dazu über spontanere Aufnahmen zu machen, wann es gerade passte. Dafür verwendete ich, während ich unterwegs war, mein Handy. Das gestaltete den Umstieg zwischen den Verkehrsmitteln einfacher.

    Sie haben erwähnt, dass die Szenen rund um das Zuhause Ihrer Oma einen wichtigen Teil Ihres Films ausmachen. Das sind sehr persönliche Aufnahmen. Welche Herausforderungen hatte Sie beim Dreh?
    Meine Oma wusste schon vor meiner Reise, dass ich sie besuche und vor Ort einen Film drehe. Als ich ankam war ich aber trotzdem noch die Enkeltochter, die ihre Oma, wegen Corona, seit zwei Jahren nicht besuchen konnte. Eine der Szenen auf meinen Drehplan war meine Ankunft: Die Kamera steht auf dem Stativ und filmt mich von hinten, wie ich an der Wohnungstür von meiner Oma klingle und sie begrüßt mich mit einer herzlichen Umarmung. Nach lang ersehntem Wiedersehen war, das ein sehr emotionaler Moment und ich konnte es nicht übers Herz bringen ihn auf Kamera festzuhalten. Zwischendurch versuchte ich unsere Familienmomente und mein Projekt zu trennen, was herausfordernd war, weil alles unter einem Dach passierte. Am Ende schafften es einige spontane und persönliche Momente doch in den Film: Wie wir gemeinsam im Garten arbeiten oder Tee trinken.

    Erste Schritte auf langem Weg

    Welche Erfahrungen haben Sie aus dem Filmdreh mitgenommen?
    Ich habe erfahren, dass Vorbereitung und Planung zwar wichtig sind, man aber nicht an den Plänen festhalten sollte, wenn sich andere Gelegenheiten ergeben. Schließlich machen die spontanen Szenen meinen Kurzfilm aus. Darüber hinaus habe ich gelernt, dass ich mir selbst nach einem Projekt nicht die Frage nach meiner Zugehörigkeit beantworten kann und es auch nicht muss. Aus dem Filmdreh haben sich weitere Projekte ergeben. Beispielsweise habe ich beim Dreh viel mit meiner Oma über ihre Kindheit geredet. Dabei habe ich gemerkt, wie wenig ich über das Leben der Menschen aus meiner eigenen Familie weiß und damit möchte ich in Zukunft gerne weiterarbeiten.

    09.11.2022

    Hintergrund:
    Regionale und internationale Kurz- und Langfilme aus 56
    Ländern, darunter auch Filme von lokalen Filmschaffenden zeigen das BALi, Gloria und Filmladen.

    Ein bis zum 27. November laufendes Online-Programm er
    gänzt die Kino-Vorführungen und die zeitgenössische Medienkunstausstellung „Monitoring“ zeigt an mehreren Standorten Installationen.

    Die Dokfest-Eröffnung findet am 15. November um 19:30 im Gloria-Kino statt.

    Die Programmübersicht und weitere Info: www.kasselerdokfest.de


    Auch im StadtZeit Kassel Magazin, Ausgabe 112, Okt/Nov 2022
    >> hier zu lesen

    Ähnliche Themen

    Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor 2026

    Juli 1, 2025
    Für sein literarisches Werk zeichnet die Stiftung Brückner-Kühner 2026 Marc-Uwe Kling mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor aus.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/07/Marc-Uwe-Kling_Credits-Sven-Hagolani.jpg 512 455 Lisa Marie Fink https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Lisa Marie Fink2025-07-01 17:36:552025-07-01 17:36:55Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor 2026

    Fließendes – im Dialog mit dem Körper

    Juni 30, 2025
    Mit ihrer neuen Ausstellung „WasserStoff“ zeigt die Künstlerin Christine Reinckens den Menschen nicht nur in seiner körperlichen Hülle.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/CR-Detail-Im-Element-I-kl.jpg 697 979 Lisa Marie Fink https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Lisa Marie Fink2025-06-30 13:58:232025-07-01 08:43:52Fließendes – im Dialog mit dem Körper

    SprechZeit-Doku: Diskussion zu 70 Jahre documenta mit vier Kurator:innen

    Juni 28, 2025
    Roger M. Buergel, Carolyn, Adam Szymczyk und Naomi Beckwith diskutieren, moderiert von Saskia Trebing.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2020/04/mittendrinmikro02.jpg 1074 1181 Klaus Schaake https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Klaus Schaake2025-06-28 19:57:252025-06-29 13:44:49SprechZeit-Doku: Diskussion zu 70 Jahre documenta mit vier Kurator:innen

    Weiße Nacht im Bergpark Wilhelmshöhe

    Juni 26, 2025
    Am Samstag, den 28.6.2025 wird ab 19 Uhr wieder Mittsommer im Bergpark Wilhelmshöhe rund um Schloss Wilhelmshöhe gefeiert. Auch in diesem Jahr lockt ein buntes Programm auf die Wilhelmshöhe.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/HKH_Weisse-Nacht-im-Bergpark-Wilhelmshöhe_Foto-Jörg-Conrad-Kopie-scaled.jpeg 1696 2560 Iryna Sauerwald https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Iryna Sauerwald2025-06-26 12:10:512025-06-26 12:10:51Weiße Nacht im Bergpark Wilhelmshöhe

    Welche Potenziale bieten historische Orte für eine heutige, plurale Erinnerungskultur?

    Juni 25, 2025
    Diskussionsveranstaltung mit Impulsstatements am Donnerstag, den 26. Juni 2025 von 18.30 – 20.00, im Orbit, Königstor 33, 34117 Kassel.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/Entwuerfe_Koenigstor_small_vier-Entwuerfe.jpg 845 600 Silke Bremer https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Silke Bremer2025-06-25 12:02:062025-06-25 12:02:47Welche Potenziale bieten historische Orte für eine heutige, plurale Erinnerungskultur?

    Kulturzelt Kassel 2025

    Juni 21, 2025
    Vom 21. Juni bis 19. Juli 2025 bringt das Kulturzelt Kassel wieder musikalische Vielfalt an die Fulda.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/KuZe_Logo_2025_OhneJahreszahl_rund-Kopie.jpeg 1000 1000 Iryna Sauerwald https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Iryna Sauerwald2025-06-21 15:01:262025-06-26 15:03:23Kulturzelt Kassel 2025

    „Open Stairs“: Kulturprogramm am ruruHaus startet

    Juni 16, 2025
    Der Vorplatz des ruruHauses am Fuße der Treppenstraße wird ab 18. Juni einmal wöchentlich zur Live-Bühne.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/a7588026e5bd9619a24341fb7acd756c.webp 1280 1920 Iryna Sauerwald https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Iryna Sauerwald2025-06-16 09:24:592025-06-16 09:24:59„Open Stairs“: Kulturprogramm am ruruHaus startet

    Rundgang der Kunsthochschule Kassel 2025 – eXtase

    Juni 6, 2025
    Die Kunsthochschule Kassel lädt zum Rundgang 2025 – Tage der offenen Tür – ein. Am 24. bis 27. Juli.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/Poster_Rundgang-2025_Credits_Olivia-Voellnagel-Newroz-Agnes-Ayalp-Marie-Luise-Fichtner-scaled.jpg 2560 1814 Çiğdem Özdemir https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Çiğdem Özdemir2025-06-06 07:48:052025-06-05 13:48:39Rundgang der Kunsthochschule Kassel 2025 – eXtase

    Tango

    Juni 4, 2025
    Ein inklusiver Spaß rund um die Freiheitvon Sławomir Mrożek; Koproduktion mit dem RambaZamba Theater, Berlin.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/tango_421-scaled.jpg 1707 2560 Mia Westerkamp https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Mia Westerkamp2025-06-04 16:57:312025-06-04 16:57:31Tango
    Zurück Zurück Zurück Weiter Weiter Weiter

    Aktuelles

    Juli 2, 2025

    econo=me Wettbewerb Wirtschaft und Finanzen

    Juli 1, 2025

    „Sauberhafter Schulweg“ 2025

    Juli 1, 2025

    Ausgezeichnete Idee

    Podcast StadtteilZeit

    November 10, 2020

    StadtteilZeit: Elisabeth König, Ortsvorsteherin Kirchditmold

    Oktober 16, 2020

    StadtteilZeit: Helmut Alex, Ortsvorsteher Süsterfeld-Helleböhn

    Oktober 9, 2020

    StadtteilZeit: Vera Wilmes, Ortsvorsteherin Brasselsberg

    Kontakt

    Klaus Schaake
    c/o Bürogemeinschaft 48zwei
    Friedrich-Ebert-Straße 48
    34117 Kassel
    Tel. 0561 – 475 10 11
    post@mittendrin-kassel.de

    Kommerzielle Nutzungen

    Die Verwertung von Texten und Bildern in anderen Publikationen oder Internet-Auftritten darf nur nach schriftlicher Zustimmung durch das Redaktionsteam erfolgen. Kommerzielle Nutzungen von Text- und Bildmaterial sind schriftlich mit dem presserechtlich Verantwortlichen abzustimmen und angemessen zu vergüten.

    Urheberrecht

    Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht zwingend die Meinung des presserechtlich Verantwortlichen wieder. Alle Autor/innen zeichnen für ihre Beiträge selbst verantwortlich. Alle nicht näher bezeichneten Fotos oder Grafiken wurden der Redaktion von Akteuren aus dem Quartier oder anderen Anbietern zur Nutzung überlassen. Die Sender von Grafiken oder Fotos erklären sich mit der Veröffentlichung einverstanden und erklären, im Besitz der Nutzungs- bzw. Abbildungsrechte zu sein. Sollten aufgrund der Zusendung von Grafiken oder Fotos die Rechte Dritter berührt sein, haftet der Übersender für etwaige, aus Urheberrechtsverletzungen resultierende Schäden.

    Impressum und Datenschutz

    © Copyright - mittendrin LOGIN Download PDF Anleitung (10,6 MB) - Impressum und Datenschutz - webdesign@evabogner.de
    Nach oben scrollen Nach oben scrollen Nach oben scrollen