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    Klaus Schaake
    Tel. 0561 – 475 10 11
    post@mittendrin-kassel.de

     

    Gefördert bis Ende 2019 durch:

    Falsche Glaubenssätze auflösen

    Die Stadt Kassel engagiert die prominente Linguistin Frau Professorin Dr. Susan Arndt als Vortragsrednerin. „Sprache und Rassismus – und warum wir darüber reden müssen“, so lautet der Titel der Vortragsveranstaltung die im Mai 2022 im ruruHaus stattfinden wird.

    M-Wort wurde in Kassel geächtet

    Am 14. Juni 2021 haben die demokratisch gewählten Vertreter*innen der Kasseler Bürgerschaft das M-Wort geächtet. Der Beschlusstext lautet:

    “Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Kassel wird die Ziele der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Abstammung in Kassel umsetzen und insbesondere anerkennen, dass JEGLICHE Verwendung des M-Wortes rassistisch ist.”

    Das Kasseler Stadtparlament repräsentiert zwar die gesamte Kasseler Bürgerschaft, für einige Bürger*innen ist die Bedeutung dieses Beschlusses aber noch nicht vollumfänglich nachvollziehbar und verständlich.

    Um noch vorhandene Vorbehalte und weit verbreitete Irrtümer auszuräumen organisiert das Amt für Chancengleichheit der Stadt Kassel gemeinsam mit der Projektinitiative SIDE BY SIDE eine Vortragsveranstaltung die im Mai 2022 stattfinden wird. Gemeinsam konnte eine der bedeutendsten Wissenschaftlerinnen Deutschlands im Bereich Intersektionelle Diskriminierung als Vortragsrednerin gewonnen werden.

    Frau Professorin Dr. Susan Arndt ist Expertin in Gremien des Bundespräsidenten und verschiedener diverser Schulbuchverlage. Auch die Bundeszentrale für politische Bildung nutzt regelmäßig ihre Expertise. Nach dem Vortrag wird dem Publikum die Möglichkeit geboten Fragen an die Professorin zu richten.

    Natürlich ist nicht nur in Kassel Aufklärungsarbeit nötig, dies zeigt ein aktueller Fall aus Südhessen. Eine 17-Jährige Schülerin weigerte sich im März 2022 das N-Wort im Unterricht vorzulesen und die gesamte Lehrerschaft samt Schulleitung reagierte daraufhin mit großem Unverständnis.

    Die Schule trägt den Titel “Schule ohne Rassismus“, ihr hätte es also besonders gut zu Gesicht gestanden auf Grundlage dieses Ereignisses die Bedeutung und Wirkungsweise rassistischer Fremdbezeichnungen in einem Workshop zu erarbeiten.

    Beispielhaft sei hier die CVJM Hochschule in Kassel genannt, die auch ohne solch einen konkreten Anlass das Projekt “excit RACISM – enter Transformation“ gestartet hat. Über mehrere Monate beschäftigten sich alle Hochschulangehörigen der CVJM mit dem Thema Rassismus. Und dies in all seinen Formen und Facetten.

    Die genannte Schule in Südhessen betreibt stattdessen Victim Blaming und Gaslighting. Dies wäre übrigens in Kassel aufgrund der Ächtung des N-Wortes so nicht mehr möglich gewesen.

    Sprache. Macht. Rassismus.

    Dieses Beispiel ist kein Einzelfall, bis zum heutigen Tage wird von großen Teilen der Mehrheitsgesellschaft die Weiterverwendung rassistischer Fremdbezeichnungen mit Vehemenz verteidigt. Susan Arndt schrieb 2021 in einem Tweet zum M-Wort: „Ich verstehe einfach nicht, warum so viele Leute so hitzig und an allen Fakten vorbei für ein rassistisches Wort kämpfen.“

    Von diesen Leuten wird die Veränderung der Sprache abgelehnt und sie klagen über zu viel “Political Correctness“ und “Cancel Cultur.“

    Allein durch die Verwendung dieser Schlagwörter bestätigen sie jedoch, dass jede lebendige Sprache einem stetigen Wandel unterliegt.

    Das Spiel mit der Meinungsfreiheit

    Immer noch werden vorliegende wissenschaftliche Fakten, die gegen die Weiterverwendung rassistischer Begriffe sprechen, als abwegige Meinungen deklassiert.

    Von einigen Leuten wird die Forderung rassistische Fremdbezeichnungen nicht mehr zu verwenden mit dem Hinweis “es wäre doch gut gemeint” zurückgewiesen. Das es generell bei Begriffen aber nur bedingt darauf ankommt wie etwas gemeint ist, Etymologien die historische Bedeutung von Wörtern weit jenseits individueller Intentionen konturieren, wird gerne ignoriert.

    Und dann gibt es noch die Mythen, die sich insbesondere rund um das M-Wort ranken. Die Legende der Ehrung afrikanischer Medizin beispielsweise. Auch die Mär es solle mit dem M-Wort der Heilige Mauritius gehuldigt werden erfreut sich größter Beliebtheit.

    Diese und andere Erzählungen halten jedoch allesamt keiner genaueren Überprüfung stand. Die Mühe einer kritischen Hinterfragung dieser Geschichten macht sich aber kaum ein*e Angehörige*r der Dominanzgesellschaft. Die latente Gefahr dabei erkennen zu müssen, dass der bisherige eigene Sprachgebrauch schon immer vom Rassismus begleitet wurde ist viel zu groß. Also erscheint es vielen sicherer und einfacher gleich ganz die Finger davonzulassen und weiter verharmlosende märchenhaft anmutende Geschichten zu erzählen, um so die Gewaltwirkung des M-Wortes wegzuerklären.

    Diese von Nostalgie geprägten Geschichten werden seit Jahrzehnten gebetsmühlenartig wiederholt. Sie haben sich bei vielen Menschen als unumstößliche Glaubenssätze etabliert.

    Einzelmeinungen wie Beweismittel

    Die Mehrheit der Schwarzen Menschen in Deutschland lehnt die Verwendung des M-Wortes ab, aber es gibt wie zu jedem Thema auch abweichende Einzelmeinungen von Betroffenen.

    Einige weiße Menschen, die an der Weiterverwendung des M-Wortes festhalten wollen, erkennen in einer Schlagzeile „Schwarze Person stört sich nicht an dem Begriff“ ein unumstößliches Beweismittel der Richtigkeit ihrer eigenen Meinung. Allerdings offenbaren sie damit nur ihre eigene kolonial geprägte Denkweise, Schwarze Menschen seien das homogene Andere.

    Eine Denkweise die sich durch die selbstverständliche Verwendung rassistischer Fremdbezeichnungen über viele Jahre in die weiße Mehrheitsgesellschaft eingeschrieben hat und sich mittels solcher Schlagzeilen weiter festigt.

    Es sind also auch die örtlichen Pressevertreter*innen aufgerufen an dieser Veranstaltung teilzunehmen.

    Es gibt Wichtigeres

    Dann gibt es noch den immer wiederkehrenden Hinweis auf die wichtigeren Themen. Was aber ist wohl gerade das Wichtigste? Beim M-Wort geht es schließlich um die Menschenwürde, sie ist das höchste Gut unserer Verfassung. Die Verfassungsgeber*innen haben die Würde des Menschen bewusst an die erste Stelle des Grundgesetzes gesetzt um zu verdeutlichen, dass sie allen anderen Rechten vorgeht.

    Zu guter Letzt wird die rassistische Fremdbezeichnung M-Wort gerne mit dem Familiennamen Mohr verglichen. Ein vollkommen unsinniger Vergleich, denn keiner Person wird nur aufgrund ihres Namens eine Eigenschaft zugeschrieben.

    Rassismus ist keine Meinung

    Untersuchungen der Sozial- und Wirtschaftspsychologie haben ergeben, dass Menschen gerne an ihrer einmal gebildeten Meinung festhalten. Unsere Einstellungen sind ein Teil unserer Identität und andere Menschen beurteilen uns danach welche Dinge wir ablehnen und welche wir gut finden. Ändert nun ein Mensch seine Meinung, kann das für sie*ihn zu Problemen im Bekannten- und Freundeskreis führen.

    Einige Leute bringen seit Jahren die immer gleichen Scheinargumente vor, um mittels dieser die Weiterverwendung rassistischer Begriffe zu rechtfertigen und zu verteidigen. Ebenso lange werden sie aufgefordert ihre Meinung diesbezüglich zu verändern, aber Rassismus ist keine Meinung.

    Diese Menschen müssen ihre falschen Glaubenssätze auflösen.

    Der genaue Termin für die Vortragsveranstaltung wird in Kürze bekannt gegeben.

    18.04.2022

    Beitrag des mittendrin Autors Thomas Hunstock

    Herr Hunstock schreibt als Gastautor für die Frankfurter Rundschau, den Stern und die Berliner Zeitung

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