Fassadenkunst im Wesertor
Drei Hauswände der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft GWG vermitteln neuerdings im Wesertor ihre künstlerischen Botschaften. Die Kunstwerke bilden den Auftakt zu einer quartiersweiten Kunstreihe, die unter Einbeziehung weiterer Hauswände im Stadtteil entsteht.
GESPONSERTER BEITRAG
Kristina Bondarev und Nii-Armah Hammond sind die Künstler, die die ersten Wände gestaltet haben. Etwas mehr als eine Woche hat der Performance-Künstler Nii-Armah Hammond für seine Arbeit an den zwei Fassaden der GWG-Häuser Ysenburgstraße 40 und 42 benötigt. Auch Kristina Bondarev, die an der Kunsthochschule Kassel studiert, war eine Woche vor Ort um ihre erste großformatige Gestaltung der Hauswand Ysenburgstraße 56 fertig zu stellen.
Nach der Sanierung historisch wertvoller Gebäude im GWG-Bestand, wie beispielsweise dem Haus am Marställer Platz im Stadtteil Mitte, dem Stadtteilzentrum Agathof in Bettenhausen oder der ehemaligen Schule in Harleshausen, kooperiert die kommunale Wohnungsbaugesellschaft im Wesertor nun mit dem Verein Urbane Experimente e.V. und der Stadt Kassel bei der Entstehung von zeitgenössischen Kunstwerken an Hauswänden. Sie sorgt damit für optische und künstlerische Highlights an einer zentralen Stelle im Stadtteil.
Diese drei Wände sind erst der Anfang. Sie wurden am 08.06.2021 nach Fertigstellung offiziell eingeweiht.
Protagonisten vorne von links nach rechts: Ortsvorsteherin Wesertor Annli Lattrich, Stadtbaurat Christof Nolda, GWG-Geschäftsführer Peter Ley, Kulturdezernentin Susanne Völker. Oben von links: Performance-Künstler Nii-Armah Hammond und vom Verein Urbane Experimente e.V. Marcel de Medeiros. © Stadt Kassel Kulturamt; Foto: Soremski.
Weitere vier bis fünf Fassaden privater und institutioneller Eigentümer sollen noch folgen. Nach Vollendung des Projekts „CHAPO – Fassadenkunst und urbane Kunst im öffentlichen Raum“ entsteht über die Fassadengestaltungen ein künstlerischer Rundgang durch den Stadtteil Wesertor, der die Möglichkeit bietet, gerade in Coronazeiten großformatige Kunstwerke besichtigen und bewundern zu können.
Kunst im urbanen Raum
Das groß angelegte Fassadenkunst-Projekt trägt zur Aufwertung und zur Imageverbesserung im Stadtteil Wesertor bei. Möglich wurde es durch Fördergelder des Bund-Länder-Programms „Sozialer Zusammenhalt“ sowie durch städtische Eigenmittel. Für die Umsetzung zeichnet der Verein Urbane Experimente e.V. verantwortlich, der sich 2013 gründete. Sein Ziel: ungenutzte Potenziale urbaner Räume aufzeigen und durch offene Kulturangebote wie Ausstellungen, Aktionen und Musik in das Bewusstsein der Menschen zu rücken. Der Verein startete 2020 gemeinsam mit dem Kulturamt und dem Amt für Stadtplanung, Bauaufsicht und Denkmalschutz der Stadt Kassel im Wesertor das CHAPO-Projekt und ging „Klinken putzen“. Gesucht wurden Eigentümerinnen und Eigentümer, die bereit waren für eine Mindestlaufzeit von fünf Jahren ihre eher tristen Hauswände für eine künstlerische Aufwertung zur Verfügung zu stellen.
Die jetzt begonnenen Fassadengestaltungen sind insgesamt ein verheißungsvoller Anschub für mehr Kunst im Wesertor, nachdem in 2019 das Außenkunstwerk „Weserthor-Kugeln“ vom Kasseler Künstler Günter Stangelmaier am Katzensprung eingeweiht wurde.
CHAPO – Fassadenkunst im Wesertor
Als Kooperationsprojekt zwischen Kulturamt und dem Amt für Stadtplanung, Bauaufsicht und Denkmalschutz sowie dem Verein Urbane Experimente e.V. findet die Fassadenkunst im Wesertor im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt Wesertor“ statt.
Das Projekt wertet das Wohnumfeld auf und unterstützt darüber hinaus auch die künstlerische und kulturelle Szene in Kassel und Region. Der Name „CHAPO“ lehnt sich spielerisch an den ehemaligen Namen des Stadtteils Wesertor (POrta CHAsalla) an und nimmt auch auf das französische Wort „Chapeau“ Bezug. So vermittelt das Projekt seine zentrale Botschaft für das Wesertor, Kassel und die Welt: Nachbarschaft, Kunst und Miteinander.
Info:
www.urbane-experimente.de
www.kassel.de, Suche: CHAPO
Stadtteilfest Wesertor 2021
Vom 09. bis 20. September finden zahlreiche Aktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Stadtteil statt. Wenn Sie im Wesertor im Rahmen des Stadtteilfestes oder auch unabhängig davon unterwegs sind, können Sie mittlerweile drei Street Art Kunstwerke bestaunen, die über Städtebauförderung finanziert wurden: Neben dem hier vorgestellten Kunstwerk an der Ysenburgstraße 40+42, das von Kristina Bondarev an der Ysenburgstraße 56 sowie das erst am 04. September fertiggestellte Kunstwerk der Kassler Künsterlin Alia Aboukhaddour am Ostring 51.
Weitere Infos zum Stadtteilfest finden Sie unter: https://www.kassel.de/Wesertor (Stichwort: Stadtteilfest 2021)
Künstlerin und Künstler
Kristina Bondarev stammt aus Kasachstan und siedelte im Jahr 2000 nach Deutschland über. Sie lebt in Kassel und studiert Freie Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Sie gestaltet „ihre“ Hauswand klassisch mit Pinseln und Acrylfarben.
Nii-Armah Hammond ist in Berlin geboren und hat 14 Jahre seiner Jugend in Kassel verbracht. Als Autodidakt experimentierte er zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn mit Graffiti- und Streetart-Kunst. Seine Maltechnik bei der Fassadengestaltung ist überwiegend durch Spray-Art geprägt.