Im Herzen des Stadtteils
Die Kirche St. Kunigundis in Bettenhausen
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Die Kirche St. Kunigundis in Bettenhausen könnte sich zu einem neuen Ort des sozialen und kulturellen Miteinanders entwickeln. Eine Machbarkeitsstudie legt Szenarien dar, wie das gelingen könnte.
Die Abendsonne wirft sanftes Licht durch die großen Fenster der St. Kunigundis Kirche, während im Inneren reges Treiben herrscht. Im Hauptschiff der Kirche, wo sich einst die Bänke für die Kirchgänger aufreihten, stehen heute liebevoll dekorierte Tische und Stühle, die zum gemütlichen Beisammensein einladen. Die Luft ist erfüllt vom Duft frisch gebrühten Kaffees, während eine Gruppe junger Menschen angeregt über die nächste Veranstaltung im Kulturraum diskutiert. In einer geschützten Ecke bereitet sich eine kleine Theatergruppe auf die Probe für ihr neues Stück vor und nebenan blättern Kinder in bunten Bilderbüchern, die aus der benachbarten Volksbibliothek stammen. Ein digitales Kunstwerk projiziert Lichter an die hohen Decken des ehemaligen Altarraums, der mit seinem stilvollen Tonnengewölben einst den Andachten der Gemeinde vorbehalten war.
Doch heute ist der Raum für die Nachbarschaft und die Stadtgesellschaft geöffnet – die Kirche hat sich zu einem Kultur- und Begegnungszentrum verwandelt, das sowohl junge Künstler, Jugendliche, Familien und auch ältere Anwohner zusammenbringt. Wo früher Messen gefeiert wurden, finden jetzt Lesungen, Ausstellungen und Workshops statt. Die alte Kirche hat neues Leben eingehaucht bekommen. Unmöglich? Keinesfalls!
Nutzungsmischung als Entwicklungspotenzial
Um Auszuloten, welche zukünftigen Nutzungen die altehrwürdige Kirche in Bettenhausens Ortskern erfahren könnte, beauftragte die Stadt Kassel mit Unterstützung des Städtebauförderungsprogramms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ eine Machbarkeitsstudie. Diese wurde von Scheidt Kasprusch Architekten, Berlin, erarbeitet. Deren Ergebnisse liegen nun vor. „Nutzungsmischung als Entwicklungspotenzial mit Zukunftsperspektive“ steht richtungsweisend im Untertitel. All jene, die St. Kunigundis während des documenta-Sommers 2022 besuchten und die Kunstwerke der Atiz Rezistans, Künstler der Ghetto-Biennale aus Haiti, im Dialog mit diesem Raum auf sich wirken lassen konnten, haben bereits einen Vorgeschmack auf das bekommen, was eingangs als ein mögliches Nutzungsszenario geschildert wird.
Neue Funktionen für die Stadtgesellschaft
Hintergrund für die Machbarkeitsstudie ist der Umstand, dass die katholische Kirchengemeinde aufgrund sinkender Mitgliederzahlen und fehlender Kirchensteuereinnahmen überlegt, sich von der St. Kunigundis Kirche zu trennen. Erschwerend hinzu kommen bauliche Mängel, insbesondere aufgrund herabfallender Betonteile des Tonnengewölbes, die eine weitere Nutzung nicht ohne Weiteres zulassen. Die Studie untersucht demnach verschiedene Optionen für die bauliche und konzeptionelle Nachnutzung des Gebäudes, denn trotz der baulichen Herausforderungen durch Korrosion der Bewehrung sind das Mauerwerk und die Dachstruktur insgesamt in gutem Zustand, was Potenzial für zukünftige Nutzungen bietet. Das Ziel der Machbarkeitsstudie ist es, herauszufinden, wie sich die Kirche und das umliegende Areal als denkmalgeschütztes Ensemble erhalten und gleichzeitig neue Funktionen für die Stadtgesellschaft schaffen lassen. Dabei liegt der Fokus auf einer gemeinwohlorientierten Nutzung, die soziale, kulturelle und bildungsbezogene Angebote integriert. Das Projekt soll den Stadtteil bereichern und zur Aufwertung des städtebaulichen Umfelds beitragen.
Eine „Perlenkette“ sozialer und kultureller Orte
Konkrete Nutzungsvarianten, welche die Studie für die Kirche und deren Umfeld vorschlägt, könnten sich folgendermaßen gestalten: Es entsteht ein Bildungscampus oder eine Bibliothek, die das Potenzial hätte, als „Polis Hub“ eine zentrale Anlaufstelle für Bildungs- und Kulturangebote zu werden. Die Einrichtung einer Kindertagesstätte oder eines Pflegeheims, um soziale Dienste vor Ort zu unterstützen, könnte eine weitere Varianten sein. Ein offener Kulturraum, der kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen ermöglichen könnte, ist eine weitere der vorgestellten Szenarien und um den Bedarf an Wohnraum im Stadtteil zu decken, analysiert die Studie auch Wohnen als zusätzliche Nutzungsoption. Bei allen zukünftigen Nutzungen soll weiterhin die Möglichkeit für eine sakrale Nutzung im kleinen Rahmen gegeben sein. Läuft alles gut zusammen, kann es im Kasseler Osten mittelfristig einen weiteren Ort geben, der sich in die „Perlenkette“ neuer kultureller oder sozialer Nutzungen neben dem Sandershaus, der ehemaligen Haferkakaofabrik, dem Hallenbad Ost, dem zukünftigen Salzmann-Areal, dem Kulturzentrum im Hochbunker Agathof mit dem direkt angrenzenden Stadtteilzentrum und dem Babylon-Musikbunker im Dormannweg einreiht.
„Die Kirche als kulturellen Ort erhalten!“
Für Annette Spielmeyer, die für das Stadtplanungsamt die Studie fachlich begleitet hat und die Förderprogramme im Kasseler Osten mitkoordiniert, zeigt die Studie die großen Potenziale dieses Ortes für die städtebauliche Entwicklung Bettenhausens auf. „Mit einer neuen, gemeinwohlorientierten Nutzung lässt sich die Kirche St. Kunigundis erhalten und sie kann darüber hinaus auch zu einem lebendigen Zentrum des Stadtteils werden, das soziale und kulturelle Angebote miteinander verbindet.“ Auch die Vertreter des Bistums und der Kirchengemeinde sind offen für mögliche neue Nutzungen. „Uns liegt viel daran, dass die Kirche als kultureller Ort erhalten bleibt und weiterhin eine zentrale Rolle im Leben des Stadtteils spielt.“
Die St. Kunigundis Kirche
…ist eine römisch-katholische Kirche, die in den Jahren 1925 bis 1927 im Kasseler Stadtteil Bettenhausen erbaut wurde. Sie gehört zur katholischen Kirchengemeinde St. Antonius von Padua und wurde bis 2019 regelmäßig für Gottesdienste genutzt. Die Kirche steht im Zentrum eines städtebaulich bedeutenden Ensembles, welches mit der umgebenden Wohnbebauung den Kunigundishof bildet. Das Ensemble aus Kirche und Wohnbebauung steht unter Denkmalschutz und gilt als ein Beispiel für die sogenannte Heimatschutzarchitektur, die Einflüsse der Romanik aufgreift. Die Kirche selbst überstand den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet, im Gegensatz zur umliegenden Wohnbebauung, welche in Teilen schwer zerstört war und wieder aufgebaut werden musste. Aufgrund von baulichen Mängeln, insbesondere am Tonnengewölbe, wurde die Kirche 2019 aus der Nutzung genommen und steht seitdem weitgehend leer. Im Rahmen der documenta fifteen 2022, die viele Standorte im Kasseler Osten in den Fokus rückte, wurde die Kirche temporär als Ausstellungsort genutzt, was ihr Potenzial als kultureller Veranstaltungsort deutlich machte.
Bilder: Nicolai Benner und Scheidt Kasprusch Architekten.
* Bei Advertorials handelt es sich um redaktionell aufgemachte Werbebeiträge von Kundinnen und Kunden. Dieses Advertorial erschien in der Winter-Ausgabe 2024/25 des StadtZeit Kassel Magazins. Die printsenrolle verlag & medien GmbH, der Verlag in welchem das Magazin erscheint, ermöglicht es Interessierten, sich mittels Advertorials zu präsentieren, um auf Ihre Impulse aufmerksam zu machen. Für Advertorials gilt die jeweils aktuelle Preisliste, die auf der Webseite einsehbar ist.
21.11.2024
Städtebauförderung im Kasseler Osten
Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) Kasseler Osten bildet die Grundlage für die Aufnahme der Bereiche der Stadtteile Unterneustadt, Bettenhausen, Forstfeld und Waldau in die über zehn Jahre laufenden Bund-Länderprogramme der Städtebauförderung. Waldau und Forstfeld werden über das Programm „Sozialer Zusammenhalt“ gefördert, die Unterneustadt und Bettenhausen sind Teil des Programms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“. Die Machbarkeitsstudie wurde durch Städtebauförderungsmittel aus dem Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ Unterneustadt/ Bettenhausen finanziert.
Weitere Informationen dazu: www.staedtebaufoerderung.info
Diesen Artikel auch zu lesen in der StadtZeit-Ausgabe 122, Winter 2024/2025
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