Initiative #standwithdocumenta sieht Kunstfreiheit bedroht
Initiative gegen Versuche politischer Einflussnahme auf die documenta gestartet.
Die Kunstfreiheit der Weltkunstausstellung documenta ist nach Auffassung der neu gegründeten Initiative #standwithdocumenta in Gefahr. “Die Würde des Menschen und die Freiheit von Kunst und Wissenschaft sind untrennbar. Wer die Freiheit der Kunst antastet, tastet die Würde des Menschen an. Somit ist jeder, wie auch immer gut gemeinte Versuch, den vom Grundgesetz definierten Spielraum der Kunst durch ‚Codes of Conduct‘ einzuschränken, abzulehnen“, sagt der Sprecher der Initiative, Wendelin Göbel.
In dem Bestreben, die künstlerische Freiheit der documenta zu erhalten, wirbt die Initiative international um Unterstützung. So sollen auf der jetzt erstellten website www.standwithdocumenta.com bekannte Persönlichkeiten mit kurzen Statements zu Wort kommen. Dies wird laufend erweitert. Die Kampagne kann zudem von allen Interessierten durch persönliche Stellungnahmen unter dem Hashtag #standwithdocumenta unterstützt werden.
„Die Zukunft der documenta in ihrer bisherigen Form ist ernsthaft bedroht, weil durch Versuche politischer Einflussnahmen auf die Organisation und die künstlerische Leitung der documenta die Freiheit der Kunst beschnitten wird“, bekräftigt der Kasseler Künstler Zaki Al Maboren von der Initiative. „Der Ruf der documenta, der Ruf Deutschlands, der Welt ein Beispiel für Kunstfreiheit zu geben, wird verspielt“, warnt auch der frühere, langjährige Vorstandsvorsitzende des documenta-Aufsichtsrates, Hans Eichel.
Eine weitere Aktion der Initiative stellt ein Kampagnenvideo dar, in dem zahlreiche Kasseler Bürger*innen in deutscher und englischer Sprache auf die Problematik aufmerksam machen und um Unterstützung werben. Darüber hinaus findet sich auf der website ein Link zu einer entsprechenden Petition auf der Plattform change.org.
Ein vor kurzem veröffentlichtes Organisationsgutachten der Managementberatung Metrum mit Empfehlungen zur künftigen Entwicklung der documenta sieht nach Auffassung der Initiative deutliche Einschränkungen der künstlerischen Freiheit vor. Laut Vorschlag von Metrum soll ein von der künstlerischen Leitung zu verfassender sogenannter Code of Conduct „ein Stück weit in den kuratorisch-künstlerischen Bereich hineinragen“. Diese Grenzziehung bringt Unklarheit und gleichzeitig eine Einschränkung des kuratorisch-künstlerischen Bereichs. Solche erzwungene Selbstverpflichtung lehnt die Initiative in aller Entschiedenheit ab. „Die Freiheit der Kunst findet ihre Grenze ausschließlich im Recht, das von Gerichten verbindlich festgestellt wird“, heißt es hierzu von Seiten der Initiative.
Weitere Informationen unter: www.standwithdocumenta.com
Internet: www.standwithdocumenta.com
E-Mail: press@standwithdocumenta.com