Kassel hat ein gigantisches Zeichen gesetzt

Am 22.06.2020 haben sich bundesweit mehr als 8.000 Unternehmen zusammengetan und haben ein gigantisches Zeichen an die Bundespolitik für den Erhalt und die Unterstützung der Veranstaltungsbranche gesetzt.
 
In Kassel errichteten die Firmen Party Rent Kassel GmbH, Real Audio GmbH, JS Event und Medientechnik, Lenz Events, Auditiv Event & Medientechnik und die FAC Events & Verleih GmbH eine beeindruckende Lichtskulptur am Schlosshotel die weit über die Grenzen der Stadt hinaus zu sehen war.
 
„Ich bin beeindruckt von wo wir überall Reaktionen erhalten haben“, so der Geschäftsführer von FAC Events & Verleih GmbH, Christian Schaeling. “Hoffentlich hat die Politik unseren Ruf verstanden und wir kommen jetzt in einen konstruktiven Dialog über zielgerichtete, langfristige Hilfen und sinnvoll Vorgaben und Auflagen“ ergänzte Thomas Lenz von Lenz Events.

Darüber hinaus wurden im gesamten Stadtgebiet und der Region eine Vielzahl von Gebäuden, z.B. die NEUE DENKEREI, der MESSINGHOF, ARM/WEINKIRCHE, SÜDFLÜGEL, UK14, das Theaterstübchen, die Caricatura, das Fridericianum, die Grimmwelt, das Kulturzentrum Schlachthof und viele andere, rot beleuchtet.

Die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft
Die Veranstaltungswirtschaft war der erste Wirtschaftszweig, der von der COVID-19-Krise getroffen wurde und er wird auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am längsten und tiefgreifendsten von den Auswirkungen betroffen sein. Faktisch alle Unternehmen aus den Bereichen Messebau, Veranstaltungstechnik, Eventagentur, Catering, Bühnenbau, Eventlocation, Messegesellschaft Kongresscenter, Tagungshotel, Konzertveranstalter, Künstler und Einzelunternehmer haben durch die erfolgten Veranstaltungsverbote seit dem 10.03.2020 innerhalb weniger Werktage ihre gesamten Auftragsbestände verloren. Sie gerieten als erste in die Krise (first in) und werden als letzte wieder aus der Krise herauskommen (last out).

Seit Mitte März macht die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr. Anders als im produzierenden Gewerbe können weggefallene Umsätze nicht mehr nachgeholt werden, es kann auch nichts „auf Lager“ produziert werden; die meisten Unternehmen in der Veranstaltungswirtschaft sind Dienstleister. Selbst wenn nach Beendigung der Krise eine hohe Nachfrage einsetzen würde, kann der erlittene Verlust nicht mehr kompensiert werden.

Die Veranstaltungswirtschaft insgesamt ist einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft und zählt rund 1 Million direkte Beschäftigte. Es wird ein jährlicher Umsatz von rund 130,0 Mrd. Euro erwirtschaftet. Rechnet man die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten hinzu, so beschäftigen mehr als dreihunderttausend Unternehmen in über 150 Disziplinen mehr als 3 Millionen Menschen und erzielen einen Jahresumsatz von über 200 Mrd. Euro! *

Durch das vorläufige Verbot von Großveranstaltungen bis 31.10.2020 und einen danach noch folgenden Vorlauf zur Planung von Veranstaltungen gibt es einen 80 – 100 % Umsatzausfall über einen Zeitraum von mindestens acht Monaten. Daraus resultiert eine akute Insolvenzgefahr für die gesamte Branche.

Die für diese Aktion gemeinsam verwendete Farbe Rot soll folgendes ausdrücken:
• Die Veranstaltungswirtschaft befindet sich auf der „Roten Liste“ der aussterbenden Branchen
• Alarmstufe Rot – ein Milliardenmarkt und hunderttausende Arbeitsplätze sind in Gefahr!
• Wir sind eine Gemeinschaft und haben das gemeinsame Ziel eines Branchendialogs mit der Politik
• Wir richten einen flammenden Appell an die Öffentlichkeit
• Die Farbe Rot steht für die Leidenschaft für unseren Beruf / unsere Profession.

*Quelle: Studie „Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Veranstaltungsbranche“ vom 15.06.2020 des R.I.F.E.L. e.V. im Auftrag des IGVW e.V.

Pressemitteilung: