Auch die Kasseler Verkehrsgesellschaften verzichten auf den Begriff “Schwarzfahren”
Auf der linken Seite ist die bisherige Fahrgastinformation der NVV abgebildet, rechts die aktuelle:
Nach den Verkehrsbetrieben in Berlin, München, Hamburg und Hannover streichen auch der Nordhessische VerkehrsVerbund (NVV) und die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) das Wort „Schwarzfahren” aus ihrem Wortschatz.
„Wir nehmen als NVV die Diskussion zum Anlass, mit dem Begriff – Schwarzfahren – anders umzugehen. Die Debatte zeigt, dass es wichtig ist, Sprache achtsam und sensibel einzusetzen. Dazu wollen wir beitragen. Zukünftig werden wir ausschließlich – Fahren ohne Ticket – in der Kommunikation mit unseren Kunden nutzen“ teilt uns auf Anfrage die NVV Pressesprecherin telefonisch mit.
Die noch vorhandenen alten Fahrgastinformationen mit der Aufschrift: „Wir sehen echt schwarz für Schwarzfahrer“ werden gegen neue mit der Aufschrift: „Bitte immer auf einen gültigen Fahrausweis achten, um das anfallende Beförderungsentgelt von 60 Euro zu sparen“ ausgetauscht.
Ähnlich äußerte sich auch die Pressesprecherin der KVG uns gegenüber am Telefon.
Unserer Meinung nach ein weiterer richtiger Schritt in Richtung diskriminierungssensible Sprache. Der Ursprung des Begriffes “Schwarzfahren” hat zwar keinen rassistischen Hintergrund, der Begriff verbindet aber das Wort schwarz mit Kriminalität und Illegalität. Den Begriff schwarz mit etwas Negativem zu verbinden, dass hat durchaus eine Jahrhunderte alte Tradition in der Geschichte des Rassismus und Kolonialismus.
Presseinformation der
Initiative SIDE BY SIDE – Afrodeutsche und Schwarze Menschen Nordhessen.
Kontakt:
Instagram @sidebysidenordhessen