„Kultur trifft Leerstand“
Fortsetzung von „Kultur trifft Leerstand“ mit Workshops und Ausstellungen
Im Mai 2022 wurde mit „Kultur trifft Leerstand“ ein neues Kulturprojekt in Kassel ins Leben gerufen, das ausgehend von der Frage entstanden ist, wie Kultur zu einer zukunftsfähigen Nutzung der Innenstadt beitragen kann. Die zweite Ausgabe beinhaltet neben öffentlichen Präsentationen und Ausstellungen vom 20. bis 30. Juli auch drei vorgeschaltete Workshopformate.
Die Leerstände in der Theaterstraße 3, in der Unteren Königsstraße 44, in der Kölnischen Straße 19 und in der Kurt-Schumacher-Straße 31 (KURT) werden so zu Orten der Kulturellen Bildung und künstlerischen Interventionen und ermöglichen neue Sichtweisen auf diese Räumlichkeiten. Die Kuratierung übernahm auch in diesem Jahr Kulturraum-Agentin Sarah Metz.
Kassels Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker betonte bei der gemeinsamen Vorstellung der zweiten Ausgabe mit Kai Lorenz Wittrock, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH: “Das Projekt zeigt erneut die Potenziale von Kunst und Kultur für die Innenstädte und die Nutzungsmöglichkeiten von Leerständen. Neu in diesem Jahr ist, dass es erstmalig einen kreativen Entfaltungsraum für Schülerinnen und Schülern außerhalb des gewohnten Unterrichtsumfelds und in der Auseinandersetzung mit der eigenen Stadt gibt. Das Projekt erschließt zentrale Orte für ein neues Publikum und leistet damit einen wichtigen Beitrag für eine zeitgemäße Weiterentwicklung der Innenstadt.”
Wirtschaftsförderer Kai Lorenz Wittrock zeigte sich erfreut, dass es auch in diesem Jahr gelungen ist, gemeinsam mit den Immobilienakteuren in der Innenstadt eine wunderbare Synergie aus Wirtschaft und Kultur zu kreieren: “Mein Dank gilt allen Immobilienbeteiligten, die das Projekt von Anfang an unterstützt haben.”
Workshop-Formate und Ausstellungen
Die leerstehenden Räumlichkeiten in der Kölnischen Straße 19 wurden am 13. Juli und 19. Juli für verschiedene Workshopformate mit Kasseler Schulklassen genutzt. Unter Anwendung der Collagekunst befasste sich der Workshop von Nina Behboud mit dem Thema “Körper in der Stadt”. Die Keramikerin Christine Seefried betrachtete mit den Teilnehmenden “die Stadt als Materialerfahrung”. Und die Künstlerin Liska Schwermer-Funke betreute das Thema “Naturerleben in der Stadt -STADT__NATUR__WIR”. Startpunkt der Ausstellungseröffnung im Rahmen von “Kunst trifft Leerstand” am 20. Juli ist um 18 Uhr die Theaterstraße 3. Hier zeigen Elkin Kutluers Werke “Sand im Getriebe” das Zusammenspiel von Zeit, Bewegung und den dadurch entstehenden Zerfall.
Im Anschluss ist die Untere Königsstraße 44 Präsentationsort für die von Katja Lonzeck und Charlotte Stamm gemeinsam entwickelte Performance “Kshhhhh”, die sich mit dem Spiegel der Gesellschaft aus der Perspektive einer Stadttaube befasst.
Der Ausstellungsrundgang endet im KURT Pavillon in der Kurt-Schumacher-Straße 31. Hier beschäftigten sich Paula Mierzowsky und Janosch Feiertag in ihrer Arbeit “Waldmeister Tempel Sale” mit ruinösen Konsumtempeln, Werteverfall und dem Bedürfnis nach Halt und Zuspruch durch Natur und Spiritualität.
Die Öffnungszeiten der Ausstellungen an allen drei Orten sind am 26. bis 29. Juli von jeweils 15 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Das Projekt wird aus Mitteln des Hessischen Landesprogramms “Zukunftsfähige Innenstädte”, des Kulturdezernats sowie der Wirtschaftsförderung Region Kassel finanziert. Entwickelt wurde es vom Kulturdezernat der Stadt Kassel gemeinsam mit Kulturraum-Agentin Sarah Metz und in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Region Kassel, dem City Management, der new.space AG, der HDG Immobilien & Hausverwaltung (Eigentümer Michael Gremmer), der ISK Immobilien- und Servicegesellschaft Karlsruhe mbH sowie der Firma Jordan Immobilien.
Weitere Informationen unter: www.kassel.de/kultur-trifft-leerstand
25.07.2023
Pressemeldung:
documenta-Stadt Kassel
Hintergrund zu den Künstlerinnen und Künstlern der Ausstellungen
Janosch Feiertag ist Künstler und Illustrator und betreibt seit 2017 die Galerie Feiertag in Kassel (@feiertag_). Seine Inspiration findet er in Gastwirtschaften, seiner Nachbarschaft oder da, wo er sich gerade aufhält. Feiertag war der 52. Stipendiat des Willingshäuser Kunststipendiums.
Elkin Kutluer wurde in Bielefeld geboren und ist Studentin der Bildenden Kunst an der Kunsthochschule Kassel.
Katja Lonzeck ist im Ruhrgebiet aufgewachsen und studiert Produktdesign an der Kunsthochschule Kassel. Seit 2017 arbeitet sie freischaffend oder in Kooperation mit dem Fokus textile, um Kunstobjekte zu realisieren. Sie hat u.a. bei der documenta fifteen sowie bei diversen nationalen Ausstellungen mitgewirkt.
Paula Mierzowsky wuchs in Hildesheim auf und studierte Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Sie arbeitet multidisziplinär mit Anleihen an Bildende Kunst, Theater und Care. Sie entwickelt künstlerische “Selbst”-Erfahrungsräume, partizipative Performances sowie Bühnen- und Kostümbilder.
Charlotte Stamm wuchs im Rheinland auf, studierte Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel und arbeitet seit 2019 als freischaffende Künstlerin.