Mittendrin in Kassel
  • Aktuelles
  • Termine
  • Podcast SprechZeit
  • Podcast StadtteilZeit
  • Architektur und Stadt
  • Gesund Leben
  • Essen und Genießen
  • Wohnen und Leben
  • Kunst und Kultur
  • Kinder und Jugend
  • Kirche und Soziales
  • Handel und Gewerbe
  • Energie + Umwelt
  • Stadt(teil)politik und Gesellschaft
  • Stadt(teil)geschichte
  • Kolumnen
  • Video-Kanal
  • Lieblingsläden
  • Menü Menü
    Search Search

    Direkter Kontakt:

    Klaus Schaake
    Tel. 0561 – 475 10 11
    post@mittendrin-kassel.de

     

    Gefördert bis Ende 2019 durch:

    Leichtigkeit im Umgang mit dem Tod

    Ein Museumsleiter und Pfarrer im Dialog über das Sterben. Ein Rückblick zur Veranstaltung in der Caricatura Bar.

    „Nach was sehnt sich der Mensch im Sterben?“ ist der sehr ernst klingende Titel der Veranstaltung, bei der im Publikum auffällig viele Menschen mit weißen Haaren sitzen. „Endlichkeit“, „Sterben“ und „Tod“ sind Begriffe, die immer wieder fallen. Trotzdem hat die Veranstaltung einen sehr positiven Charakter, denn die beiden Experten, die zum Thema der von Kerstin Leitschuh vom Citypastoral der Initiative der katholischen Kirche, moderierten Veranstaltung sprechen, appellieren immer wieder dafür, dem Tod den Schrecken zu nehmen. Sich im Leben mit dem Tod zu beschäftigen, hält vor allem Dr. Dirk Pörschmann, Leiter des Museums für Sepulkralkultur, für eine Bereicherung des Lebens. André Lemmer, Pfarrer an der Pfarrei Sankt Elisabeth stimmt zu: „So gelingt es wahrhaftig zu leben und das Beste aus allem zu machen.“

    Erfahrungen mit dem Tod sammeln

    Der Sterbeprozess und der Umgang damit kommen schnell zur Sprache. Wie Kinder die Situation erleben und ob sie zur Beerdigung mitkommen sollen und dürfen, sind Themen des Austauschs. Beide Experten sprechen sich klar für einen offenen und transparenten Prozess aus. Denn gerade Kinder verstünden oft nicht wieso Opa „einfach nicht mehr da“ ist und lassen sich dann in ihrer Trauer nicht auffangen, weil das Schweigen oder Drum-herum-reden ihnen die Auseinandersetzung mit dem Thema massiv erschwert. Besser sei es, die Kinder mitzunehmen, ihre Fragen zu beantworten und ihnen den Abschied zu ermöglichen.
    Dirk Pörschmann erklärt, dass sich die Erfahrungen im Tod mit anderen auf den Umgang mit dem eigenen Tod auswirken. Die Erfahrung, dass verstorbene Menschen anders aussehen, sich anders anfühlen und sich das Verhältnis zu ihnen anders gestaltet, hält Pfarrer André Lemmer für eine ganz wertvolle Erfahrung. „So können wir als Mensch den Prozess mit allen Sinnen begreifen.“

    Sich mit dem Tod beschäftigen

    Immer wieder kommen auch kleine Anekdoten zur Sprache. André Lemmer erzählt, dass ihm die Tätigkeit als Seelsorger hilft, kleine Ärgernisse des Alltags anzunehmen und in eine positive Herausforderung umzuwandeln. Eine Geschichte über die Bestattung eines Kollegen nutzt er, um zu erklären, wie wichtig der Bestattungsprozess am Grab ist, um an den verstorbenen Menschen zu erinnern und sich aktiv von ihm zu verabschieden. Erheitert erzählt der Pfarrer, dass bei solchen Bestattungen oft 40 Kollegen zusammenkommen und als Experten in ihrer Rolle dann oft nicht ganz ernst bleiben können. Den in diesem Falle Verstorbenen beschreibt er als sehr humorvollen Menschen, der sich diese Eigenschaft bis zum Schluss bewahrte. Da bei der Beerdigung dann der elektronische Sargabsenker alle 30 Sekunden fürchterlich quietschte, beschreibt André Lemmer die Stimmung als lustig aufgeladen. Immer wieder hätten sich alle tierisch zusammenreißen müssen, um nicht zu lachen. Als der Sarg den Boden erreicht, springt das Navigationssystem im Handy einer Besucherin an, die so zum Friedhof gekommen ist: „Sie fahren in die falsche Richtung“. Da haben alle ganz dolle lachen müssen und sich gefreut, eben weil der Verstorbene sein Leben bis zum Ende mit viel Humor erfüllte. Auch das Publikum freut sich bei dieser wunderbaren Anekdote und lacht laut mit.

    Die Bestattung danach

    Gerade das Kaffee trinken nach der Beisetzung, den berühmten Leichenschmaus, finden beide Sprecher sehr wichtig. „Hier lässt sich die verstorbene Person noch einmal ganz neu kennenlernen“, erzählt der Pfarrer. Er ermutigt die Zuhörenden sich nicht vor diesem Ritual zu scheuen. „Es kann sein, dass genau Sie durch Ihre Geschichte mit und über diesen Menschen den Angehörigen ihre Trauer erleichtern.“ Auch Dirk Pörschmann stimmt dem zu. Das Grab ist für ihn immer ein Ort der Öffentlichkeit und der Gemeinschaft. Er erklärt, dass viele Rituale den Umgang mit Verstorbenen begleiten und wichtig für den Trauerprozess sind. André Lemmer ergänzt: „Viele Menschen wollen ihren Angehörigen nicht zur Last fallen. Sie wünschen sich dann eine Bestattung im Friedwald und ohne Grabstein.“ Seiner Erfahrung nach fehlt den Angehörigen dann aber oft ein Ort der Trauer und des Trosts. Daher spricht er sich explizit für eine große Bestattung aus, bei der sich alle verabschieden können, die wollen.

    Eine humorvolle Stimmung

    Immer wieder geht ein großer Lacher durchs Publikum, wenn sich die beiden Sprecher mit ihren Anekdoten die Kante geben. Der Pfarrer erzählt, dass er sich Gott als Bayern wünscht, der ihn mit den Worten „Na, kommst schon rein“ grüßt. Diese Lockerheit macht die Veranstaltung sehr angenehm und kurzweilig. Gleichzeitig regt sie zum Nachdenken an. Am Ende stellen einige der Zuhörenden interessierte und auch kritische Nachfragen, die beide Experten gerne beantworten. Die Bestattungsarten, sprechen viele erneut an; eine Dame äußert, dass sie die Vorstellung, selbst erdbestattet zu werden, nicht mag. Dirk Pörschmann erklärt, dass Verstorbene dabei oft nicht zersetzt werden, sondern in der Erde durch zu wenig Sauerstoff und die Abwesenheit von Würmern eher austrocknen und sich über die Jahre nicht verändern. Als eine Frage zum jüngsten Gericht gestellt wird, und ob diese Vorstellung noch aktuell ist, beantwortet André Lemmer sie aus seinem christlichen Glauben heraus und mit jeder Menge Humor. Für ihn geht es nach dem Tod weiter, da ist er sich sicher. „Wie es am Ende weitergeht, ist für uns alle die größte Überraschung unseres Lebens.“ Er ergänzt: „Man kann früh anfangen, sich mit dem Sterben zu beschäftigen, um den Tod am Ende wie einen Freund begrüßen zu können.“

    Sprechen über das Sterben und den Tod. Dr. Dirk Pörschmann vom Museum für Sepulkralkultur, Kerstin Leitschuh vom Citypastoral und Pfarrer André Lemmer von der Pfarrei Sankt Elisabeth.

    18.01.2023

    Text: Paula Behrendts

    Ähnliche Themen

    Großeinsatz im Technik-Museum. Blaulichttag auf dem Henschel-Gelände

    Juli 3, 2025
    Der Blaulichttag im Technik-Museum lädt dazu ein, die Vielfalt der Rettungsorganisationen Nordhessens hautnah zu erleben.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/07/Abb.-4-Die-Einsatzkraefte-praesentieren-nicht-nur-ihre-Rettungstechnik-sondern-informieren-auch-ueber-ihre-fuer-die-Gesellschaft-wichtige-Arbeit-scaled.jpg 1707 2560 Katharina Armbrecht https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Katharina Armbrecht2025-07-03 14:58:212025-07-03 17:23:17Großeinsatz im Technik-Museum. Blaulichttag auf dem Henschel-Gelände

    Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor 2026

    Juli 1, 2025
    Für sein literarisches Werk zeichnet die Stiftung Brückner-Kühner 2026 Marc-Uwe Kling mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor aus.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/07/Marc-Uwe-Kling_Credits-Sven-Hagolani.jpg 512 455 Lisa Marie Fink https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Lisa Marie Fink2025-07-01 17:36:552025-07-01 17:36:55Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor 2026

    Fließendes – im Dialog mit dem Körper

    Juni 30, 2025
    Mit ihrer neuen Ausstellung „WasserStoff“ zeigt die Künstlerin Christine Reinckens den Menschen nicht nur in seiner körperlichen Hülle.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/CR-Detail-Im-Element-I-kl.jpg 697 979 Lisa Marie Fink https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Lisa Marie Fink2025-06-30 13:58:232025-07-01 08:43:52Fließendes – im Dialog mit dem Körper

    SprechZeit-Doku: Diskussion zu 70 Jahre documenta mit vier Kurator:innen

    Juni 28, 2025
    Roger M. Buergel, Carolyn, Adam Szymczyk und Naomi Beckwith diskutieren, moderiert von Saskia Trebing.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2020/04/mittendrinmikro02.jpg 1074 1181 Klaus Schaake https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Klaus Schaake2025-06-28 19:57:252025-06-29 13:44:49SprechZeit-Doku: Diskussion zu 70 Jahre documenta mit vier Kurator:innen

    Weiße Nacht im Bergpark Wilhelmshöhe

    Juni 26, 2025
    Am Samstag, den 28.6.2025 wird ab 19 Uhr wieder Mittsommer im Bergpark Wilhelmshöhe rund um Schloss Wilhelmshöhe gefeiert. Auch in diesem Jahr lockt ein buntes Programm auf die Wilhelmshöhe.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/HKH_Weisse-Nacht-im-Bergpark-Wilhelmshöhe_Foto-Jörg-Conrad-Kopie-scaled.jpeg 1696 2560 Iryna Sauerwald https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Iryna Sauerwald2025-06-26 12:10:512025-06-26 12:10:51Weiße Nacht im Bergpark Wilhelmshöhe

    Welche Potenziale bieten historische Orte für eine heutige, plurale Erinnerungskultur?

    Juni 25, 2025
    Diskussionsveranstaltung mit Impulsstatements am Donnerstag, den 26. Juni 2025 von 18.30 – 20.00, im Orbit, Königstor 33, 34117 Kassel.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/Entwuerfe_Koenigstor_small_vier-Entwuerfe.jpg 845 600 Silke Bremer https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Silke Bremer2025-06-25 12:02:062025-06-25 12:02:47Welche Potenziale bieten historische Orte für eine heutige, plurale Erinnerungskultur?

    Kulturzelt Kassel 2025

    Juni 21, 2025
    Vom 21. Juni bis 19. Juli 2025 bringt das Kulturzelt Kassel wieder musikalische Vielfalt an die Fulda.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/KuZe_Logo_2025_OhneJahreszahl_rund-Kopie.jpeg 1000 1000 Iryna Sauerwald https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Iryna Sauerwald2025-06-21 15:01:262025-06-26 15:03:23Kulturzelt Kassel 2025

    „Open Stairs“: Kulturprogramm am ruruHaus startet

    Juni 16, 2025
    Der Vorplatz des ruruHauses am Fuße der Treppenstraße wird ab 18. Juni einmal wöchentlich zur Live-Bühne.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/a7588026e5bd9619a24341fb7acd756c.webp 1280 1920 Iryna Sauerwald https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Iryna Sauerwald2025-06-16 09:24:592025-06-16 09:24:59„Open Stairs“: Kulturprogramm am ruruHaus startet

    Rundgang der Kunsthochschule Kassel 2025 – eXtase

    Juni 6, 2025
    Die Kunsthochschule Kassel lädt zum Rundgang 2025 – Tage der offenen Tür – ein. Am 24. bis 27. Juli.
    Weiterlesen
    https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2025/06/Poster_Rundgang-2025_Credits_Olivia-Voellnagel-Newroz-Agnes-Ayalp-Marie-Luise-Fichtner-scaled.jpg 2560 1814 Çiğdem Özdemir https://mittendrin-kassel.de/wp-content/uploads/2019/10/logo-m.png Çiğdem Özdemir2025-06-06 07:48:052025-06-05 13:48:39Rundgang der Kunsthochschule Kassel 2025 – eXtase
    Zurück Zurück Zurück Weiter Weiter Weiter

    Aktuelles

    Juli 8, 2025

    Elisabeth-Krankenhaus Kassel startet Spendenaufruf

    Juli 5, 2025

    Antirassistische Politik – ein Lippenbekenntnis

    Juli 2, 2025

    econo=me Wettbewerb Wirtschaft und Finanzen

    Podcast StadtteilZeit

    November 10, 2020

    StadtteilZeit: Elisabeth König, Ortsvorsteherin Kirchditmold

    Oktober 16, 2020

    StadtteilZeit: Helmut Alex, Ortsvorsteher Süsterfeld-Helleböhn

    Oktober 9, 2020

    StadtteilZeit: Vera Wilmes, Ortsvorsteherin Brasselsberg

    Kontakt

    Klaus Schaake
    c/o Bürogemeinschaft 48zwei
    Friedrich-Ebert-Straße 48
    34117 Kassel
    Tel. 0561 – 475 10 11
    post@mittendrin-kassel.de

    Kommerzielle Nutzungen

    Die Verwertung von Texten und Bildern in anderen Publikationen oder Internet-Auftritten darf nur nach schriftlicher Zustimmung durch das Redaktionsteam erfolgen. Kommerzielle Nutzungen von Text- und Bildmaterial sind schriftlich mit dem presserechtlich Verantwortlichen abzustimmen und angemessen zu vergüten.

    Urheberrecht

    Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht zwingend die Meinung des presserechtlich Verantwortlichen wieder. Alle Autor/innen zeichnen für ihre Beiträge selbst verantwortlich. Alle nicht näher bezeichneten Fotos oder Grafiken wurden der Redaktion von Akteuren aus dem Quartier oder anderen Anbietern zur Nutzung überlassen. Die Sender von Grafiken oder Fotos erklären sich mit der Veröffentlichung einverstanden und erklären, im Besitz der Nutzungs- bzw. Abbildungsrechte zu sein. Sollten aufgrund der Zusendung von Grafiken oder Fotos die Rechte Dritter berührt sein, haftet der Übersender für etwaige, aus Urheberrechtsverletzungen resultierende Schäden.

    Impressum und Datenschutz

    © Copyright - mittendrin LOGIN Download PDF Anleitung (10,6 MB) - Impressum und Datenschutz - webdesign@evabogner.de
    Nach oben scrollen Nach oben scrollen Nach oben scrollen