MITGEFÜHL UND VERGÄNGLICHKEIT
23.-27. August 2023: Tibetische Mönche gestalten ein Sandmandala
Ab dem 23. August 2023 ist eine Gruppe gelehrter Mönche aus Drepung in Mundgodt im Museum für Sepulkralkultur zu Gast, um ein Sandmandala aus Sandkörnern, die mit Naturfarben eingefärbt sind, zu schaffen.
Jedes gestreute Detail, die Formen und Farben haben eine symbolische Bedeutung. Besucher*innen des Museums können diesen Vorgang über fünf Tage lang verfolgen, bis das Mandala in seiner Vollkommenheit zu bewundern ist.
Mandala – was bedeutet das eigentlich?
Der Begriff Mandala stammt aus dem Sanskrit und er bezeichnet meist kreisrunde oder quadratische Bildnisse, die im tibetischen Buddhismus religiöse Bedeutung tragen. Mandalas aus Sand entstehen in stunden- oder tagelanger konzentrierter und meditativer Arbeit. Das Streuen des Mandalas wird durch Gebete und Rezitationen der Mönche begleitet.
Und wie läuft das Ganze ab?
Der Tag beginnt mit der Rezitation von Gebeten in Form von schönen Gesängen, welche zum gemeinsamen Meditieren einladen. Tagsüber wird das Mandala gestreut. Am Abend wird wiederum die Arbeit mit Gebeten beendet. Besucher*innen können zuschauen oder auch den Raum nutzen, um selbst zu meditieren.
Nachdem die Mönche bis Sonntag täglich mehrere Stunden am Mandala gearbeitet haben, folgt am Sonntag, 27. August, dessen Auflösung.
Diese Zeremonie symbolisiert die Vergänglichkeit des Lebens – auch das Mandala ist nicht für die Ewigkeit geschaffen. Der gesegnete Sand wird nach einem gemeinsamen Gang zur Kleinen Fulda (ca. 20 Minuten) dem fließenden Gewässer übergeben und teilweise an Besucher*innen verschenkt.
Wie erfahre ich mehr über die Mönche und das Mandala?
Dazu bietet sich der Besuch des Vortrags mit Dr. Renate Stepf am heutigen 23. August ab 18 Uhr an, die die Mönche seit vielen Jahren nach Kassel holt und begleitet. Sie wird einen Vortrag halten zur Geschichte und Herkunft der Mönche und der Bedeutung des Mandalas.
Nachdem sie fast 40 Jahre lang als Lehrerin für Englisch, Sport und Theater an Kasseler Gymnasien mit einjährigen Aufenthalten in England und Neuseeland sowie am Studienseminar und an der Uni arbeitete, begann sie 2000 ein Studium des Buddhismus. In Dharamsala (Nordindien), dem Sitz des Dalai Lama und der Exiltibeter, engagierte sie sich im Bereich Schulbildung. Es folgten über zehn Jahre lang weitere Aufenthalte in Dargye (Kham/Osttibet, heute Sichuan/China), wo sie Englisch unterrichtete und den Aufbau einer Schule für tibetische Nomaden- und Bauernkinder unterstützte. Sie verbrachte mehrere Monate zusammen mit tibetischen Flüchtlingen in dem südindischen Kloster Sera-Je. Die jährlichen Besuche in Tibet wurden von der Corona-Pandemie unterbrochen.
In diesen Zeiträumen sind die Mönche zu Gast im Museum:
23. August 2023
10:00 – 12:30 Uhr
15:00 – 17:30 Uhr
18:00 Uhr Vortrag zu Buddhismus und Mandala mit Dr. Renate Stepf
24. bis 26. August 2023
10:00 – 12:30 Uhr
15:00 – 17:00 Uhr
27. August 2023
10:00 – 14:00 Uhr
14:00 Uhr Auflösung des Mandalas und Gang zur Fulda
MITGEFÜHL UND VERGÄNGLICHKEIT gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung „Trost. Auf den Spuren eines menschlichen Bedürfnisses“.
23.08.2023
Pressemeldung:
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25-27
34117 Kassel