NEUN BILDER ZUM RECHT AUF KÄLTE
Die Teilung der Erde – Bildnerische Thesen zum Klimawandel in der Arktis.
Die Teilung der Erde – Bildnerische Thesen zum Klimawandel in der Arktis.
Ein Studierendenprojekt zur künstlerischen Forschung, zur Konstruktion von Bildern und ihrem Verhältnis zur Wissenschaft.
Ausstellende: Tony Bartos, Maximilian Graf, Marlon Meng, Lisa Pahlke, Monika Pieniazek, Dierk Schmidt, Caroline Streck, Maximilian Wolter, Gabriel Weise
Das Abschmelzen des arktischen Eises rückt mit zunehmender Dringlichkeit in den Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit. Schon 2050 könnte neueren Berechnungen zufolge ein Großteil des Nordpolarmeers eisfrei sein – womit auch der Zugriff auf bisher ungenutzte umfangreiche Ressourcenfelder von Erdgas und Erdöl ermöglicht werden würde. Ein geopolitisches Interesse der Anrainerstaaten wird in den nächsten Jahren mit der sektionalen Aufteilung des arktischen Tiefseegrunds einhergehen. Zugleich findet diese Transformation der Arktis (und Antarktis) zunehmend als Indikation, als „Fieberthermometer“ des Klimawandels öffentliche Präsenz. Die Klimaerwärmung liegt hier dreimal höher, was die unmittelbare Forderung des „Recht auf Kälte“ (Sheila Watt-Cloutier, 2015) generiert.
Die Projektgruppe nahm im Zusammenhang rechtlicher, politisch-kartografischer und künstlerischer Sprachen die historischen und gegenwärtigen unterseeischen Territorialansprüche um die Arktis und den Klimawandel in den Blick, um sie als Beispiel eines Spannungsfelds zwischen „Teilung“ und Vergemeinschaftung einer „frontier zone“, eines vermeintlich unberührten Grenzlandes in diesem Jahrhundert zu befragen – unter gleichzeitiger Betrachtung von Ressourcen-Politiken, klimatischen Veränderungen sowie internationalen Rechtsprinzipien und Vereinbarungen.
Entsprechend haben wir unser Projekt als mehrsemestrigen Prozess künstlerisch-wissenschaftlicher Recherche konzipiert, bei dem zugleich interdisziplinär Anschlussstellen gesucht und Disziplin und Methodik der Artistic Research selbst untersucht wurden. Eine Exkursion nach Tromsø und Svalbard bildete im Oktober 2022 den vorläufigen Endpunkt der Recherche.
Die nun entstandenen Arbeiten der Teilnehmer*innen in der Ausstellung Neun Bilder zum Recht auf Kälte fassen diese Kontexte in Beispielen konkret an. Zugleich fragen die Arbeiten nach der Konstruktion von Bildern und die der eigenen Position ebenso wie zum Verhältnis und zum Umgang mit Wissen und Aneignung – Auszüge aus Recherchen und Gesprächen sind als “Backstage“- Teil in der Ausstellung einsehbar.
Ausstellungszeitraum:
11.01.2023 – 04.02.2023
Öffnungszeiten:
Mi – So von 15 bis 19 Uhr
Eröffnung:
10.01.2023 um 19 Uhr
Gespräch zur Ausstellung mit eingeladenen Gästen:
Mittwoch, 18.01.2023 um 18 Uhr
Ausstellungshalle der Kunsthochschule Kassel
Menzelstraße 13, 34121 Kassel
Die Ausstellung ist Teil des Forschungsprojekts „Kunst Forschung Praxis documenta. Künstlerische und kuratorische Forschung am documenta Institut“, Innovations- und Strukturentwicklungsbudget des Landes Hessen (IB-Standard) – Zeitraum 2020-2022.
10.01.2023
Pressemeldung
Kunsthochschule Kassel
Pressekontakt:
Çiğdem Özdemir
presse@kunsthochschulekassel.de