Schulkinder bauen Weidentipis
Spielhäuser und Orte zum Verstecken – mit dieser Idee brachten sich Kinder und Jugendliche in die Neugestaltung des Parks Schönfeld-Ost ein. Ihr Wunsch wurde wahr: Schülerinnen und Schüler der August-Fricke-Schule halfen jetzt tatkräftig mit beim Bau von zwei Tipis aus Weidenstecklingen.
Der Grünzug zwischen der Frankfurter Straße und der Straße Am Auestadion (B3) wird derzeit im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms Wachstum und Nachhaltige Erneuerung zu einer attraktiven Parklandschaft umgestaltet. Damit wird die Grünverbindung in die Fulda- und Karlsaue gestärkt und ein weiteres innerstädtisches Naherholungsgebiet geschaffen. Am Tag der Städtebauförderung am 4. Mai soll ein Teil der Parkfläche und der Radweg freigegeben werden. Die Rasenflächen brauchen allerdings noch etwas länger, bis man sie betreten kann.
Lebendige Häuser
Die Idee, Tipis in die Neugestaltung des Parks zu integrieren, hatten Kinder und Jugendliche, die im Frühjahr 2022 bei der Planung mitwirken konnten und eigene Wünsche einbrachten. Spielhäuser und Orte zum Verstecken wurden von ihnen häufig genannt. Da die Parkfläche südlich des Radwegs Teil eines Landschaftsschutzgebiets ist, lag es nahe, dort lebendige, natürliche Häuser entstehen zu lassen: Tipis aus Weidenstecklingen mit einem Durchmesser von zwei bis drei Metern.
Zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Umwelt- und Gartenamts und dem beauftragten Garten- und Landschaftsbauunternehmen Friedrich Klei entstanden so zwei Weidentipis. Auch FiPS, das Kasseler Baumhörnchen, half mit, als die Schülerinnen und Schüler der August-Fricke-Schule die kunstvollen Gebilde aus unterschiedlichen Weidenstangen in die Höhe wachsen ließen. Die dickeren Ruten dienen als Gerüst; die Kinder steckten die Gerüstruten in eine vorbereitete kreisrunde Mulde und banden diese oben zusammen. Dann wurden die Flechtruten diagonal zwischen den Gerüstruten geflochten und die Mulden mit Erde bedeckt. Da die Weidentipis viel Wasser zum Anwachsen und Austreiben benötigen, wurden sie zum Schluss ordentlich gewässert.
Im Verlauf der Jahreszeiten und Jahre wird stets aufs Neue das Gestalten durch Flechten, Schneiden oder Leiten der Weidenruten und das Staunen über die Vitalität der Weide anregt. Durch dieses spielerische Gestalten wird Interesse für die Weide als Pflanzenart geweckt und Kindern ein Erlebnis geschenkt, bei dem sie ihre persönlichen Beziehungen zu Naturelementen aufbauen.
Hintergrund:
Die Grünfläche als Teil des Parks Schönfeld erhält neue Aufenthaltsmöglichkeiten. Vorhandene Nutzungsangebote werden ergänzt und aufgewertet. Entsprechend des Leitbildes „Vom Durchgangsraum zum Pausenpark“ soll der Park ein Ort der Begegnung und des sozialen Austauschs werden, aber auch des Erlebens, des Bewegens und des naturnahen Erholens. Der Radweg bleibt erhalten und wird um einen Rundweg ergänzt („Loop“). Der Loop führt an interessanten Orten im Park entlang und entzerrt den Durchgangsverkehr.
Der Weg besteht aus einer wassergebundenen Decke und erhält eine Streckenmarkierung, wodurch er als Laufstrecke genutzt werden kann. Auf dem Gelände werden unterschiedliche Sitzmöglichkeiten geschaffen. Der Bewegungsparcours wird um zwei Tischtennisplatten, eine Slackline, ein Bodentrampolin und zwei Kletterfelsen ergänzt. Am Radweg werden Mülleimer und Fahrradanlehnbügel aufgestellt. Hügel mit Stahlelementen wirken lärmmindernd. Der aktuelle wertvolle Baumbestand wird um weitere Baum‐ und Staudenbepflanzungen ergänzt. Eine Schaukelbank auf einem Hügel bietet eine Aussicht in Richtung Buga‐Gelände. Baumstämme und die jetzt entstandenen Weidentipis laden zum naturnahen Spielen ein. Der Schönfelder Bach wurde bereits renaturiert.