Stoppt fossile Finanzierung! – EU-Regelung: “OneforOne”
“Das aktuelle Finanzsystem zerstört unsere Ökosysteme, Lebensgrundlagen und unsere Zukunft. Das muss sich ändern und wir haben jetzt die Möglichkeit dazu“, so Jana Oehlerking von FridaysForFuture Kassel am Samstag vor dem Kongress Palais.
Am Samstag den 04.12.2022 hat FridaysForFuture Kassel eine kurze Demonstration vor dem Kongress Palais/H4– Hotel abgehalten. Anlass war ein zweitägiger Workshop des Europaabgeordneten Engin Eroglu, auf dem nach eigenen Angaben: „die wichtigsten politischen Herausforderungen, mit denen Europa konfrontiert wird“, diskutiert werden sollten. Engin Eroglu sitzt seit 2019 für die Freien Wähler im Europaparlament und wird nächstes Jahr zur Landtagswahl in Hessen antreten. Gleichzeitig hat sich Engin Eroglu in den letzten Wochen kritisch zur sogenannten OneforOne–Regel geäußert, die Investitionen in die fossile Industrie regulieren würde.
„Die Idee ist simpel: Jeder Euro, der in fossile Projekte gesteckt wird, muss den Banken im Sinne der Risikoabsicherung tatsächlich zur Verfügung stehen. Gerade macht das Finanzwesen Gewinne mit zukunftsschädlichen Projekten, während das Scheitern dieser Projekte von den Steuerzahler*innen gezahlt wird.”, erklärt Jakob Alber von FridaysForFuture.
„Durch die OneforOne–Regel würden Investitionen in fossile Projekte deutlich unattraktiver und die Tür für nachhaltige Investitionen weit aufgestoßen werden“, erklärt Jana Oehlerking. Die sogenannte Risk–Return Ratio gehört zu dem Kerngeschäft des Bankenwesens. Bei einer Risk–Return Ratio von 1:3 müssen Banken für –exemplarisch 3 Euro potenziellen Gewinn nur ein Euro tatsächlich zur Verfügung stellen, für die restlichen entstandenen Verluste müssen die Steuerzahler*innen aufkommen.
„Wir fordern von Engin Eroglu, dass er sich für die OneforOne–Regel einsetzt: Wer sich als Verantwortliche*r für die europäische Zukunft sieht, muss dieser Verantwortung gerecht werden und fossile Investitionen regulieren. Das ist eine wichtige Möglichkeit um den Weg zu einer klimagerechten Welt einzuschlagen“, appelliert Jakob Alber. Der Gesetzesentwurf wird am 24. Januar im ECON–Ausschuss (Ausschuss für Wirtschaft und Währung) abgestimmt und vorerst entschieden.
„Allen Abgeordneten muss bei dieser Abstimmung klar sein, was ihre Entscheidung für Millionen von Menschen bedeutet“, fügt Emma Polidori hinzu. Das Finanzwesen und seine aktuellen Regeln haben maßgeblich zu der Situation beigetragen, in der wir uns jetzt befinden: Eine Welt, in der jetzt schon Millionen Menschen unter den Folgen der Klimakrise leiden. OneforOne würde dafür sorgen, dass
Banken das Risiko für Menschen und Umwelt anerkennen müssten, wenn sie in fossile Projekte investieren. Für unsere Zukunft ist die Regulierung des Finanzsektors unerlässlich.
06.12.2022
Pressemeldung:
FridaysForFuture Kassel