Tatort Chat – Cybergrooming verhindern!
Das ist der Titel eines Videoclips, der in einem Kooperationsprojekt zwischen der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) Campus Kassel, dem Polizeipräsidium Nordhessen und dem Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel (MOK) entstand.
Im Sommersemester 2022 fand zum ersten Mal das Wahlpflichtmodul „Prävention“ an der HöMS unter Leitung von Claudia Müller (Fachhochschullehrerin für Kriminalwissenschaften) statt. Elf Studierende setzten sich mit dem Thema Internetphänomene und den präventiven Maßnahmen auseinander. Ziel des Moduls sollte neben der Medienkompetenzvermittlung und Vorstellung der Präventionsarbeit auch ein kurzer Videospot sein. 24 Unterrichtseinheiten an sechs Terminen standen der Projektgruppe zur Verfügung. Zu Beginn des Seminars führten Christina Ecknigk und Jörg Ruckel (Medientrainer:in MOK Kassel) die Studierenden in die Grundlagen des Fernsehens ein. Neben den rundfunkrechtlichen und journalistischen Aspekten, standen auch Grundlagen filmischen Gestaltens im Fokus der ersten Unterrichtseinheiten. Kleine Übungen mit Tablet und Kamera lockerten den theoretischen Unterricht auf. Danach musste sich die Projektgruppe auf ein Internetphänomen einigen, welches sie näher beleuchten wollen. Eine Hilfe waren ihnen dabei Aniane Emde und Sascha Aschermann (Polizeipräsidium Nordhessen). Sie konnten den Studierenden mit ihrer fachlichen Kompetenz die verschiedenen Phänomene erläutern und die wichtigsten Präventionsbotschaften mit der Projektgruppe erarbeiten. Entschieden haben sich die Studierenden dann für „Cybergrooming“, ein aktuelles Phänomen, welches hauptsächlich Minderjährige betrifft. Im Anschluss an die Themenfindung wurde das Drehbuch erstellt. Die inhaltliche Ausarbeitung des Videoclips nahm den größten Raum während des Projektes ein. Anhand der zuvor definierten Zielgruppe wurden durch die Studierenden präzise Präventionsbotschaften formuliert und geschickt in eine szenische Handlung verwandelt. Noch während der Ausarbeitung der einzelnen Szenen wurden mögliche Drehorte besichtigt, Requisiten besorgt und Darsteller:innen organisiert. An den daran anschließenden zwei Drehterminen konnten mit viel Spaß aber auch ernsthaften Szenen alle Handlungen gedreht werden. Dabei war es besonders wichtig, dass die Studierenden selbst die Filmgewerke übernehmen. Das heißt sie waren unter Anleitung der Medientrainer:innen Regisseure, Kameraleute, Tonassistenten und selbst verantwortlich für die Ausgestaltung der Drehorte. Als Darsteller:in unterstützten zwei Jugendliche der Video-AG des Engelsburg-Gymnasiums Kassel zusätzlich die Filmproduktion.
Im Anschluss an die Dreharbeiten erfolgte der Zusammenschnitt der Filmaufnahmen. In dieser Unterrichtseinheit erlernten die Studierenden die Grundlagen des Filmschnitts und grafischen Gestaltung und durften ihre Filmaufnahmen in die richtige Reihenfolge bringen. Dabei wurde der Projektgruppe noch einmal deutlich, wie wichtig eine präzise Ausarbeitung eines Drehbuchs ist und welche Wirkung eine andere Anordnung der Clips beim Betrachter auslösen kann. Auch hier war das selbstständige Arbeiten der Studierenden mit der Medientechnik wichtig. Abschluss des Unterrichtstages und des Moduls war der erste grobe Zusammenschnitt des Clips und das positive Feedback der Studierenden zum Ergebnis. Der Videoclip soll zukünftig in der polizeilichen Präventionsarbeit in Nordhessen zum Einsatz kommen und die drei Institutionen wollen die Zusammenarbeit fortsetzen.
Zum anstehenden „Safer Internet Day“ am 7.2.2023 wird der Präventionsclip im Programm des Offenen Kanal Kassel um 18 Uhr zu sehen sein. Jederzeit abrufbar in der Mediathek Hessen.
07.02.2023
Pressemeldung Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel
Text und Fotos: Christina Ecknigk