Reisen durch Zeit und Raum
Von Marie Cassebaum
Der Verein KulTourAgenten e.V. plant Stadtführer durch das ehemalige Hohenzollernviertel.
Der im Jahr 2018 gegründete und gemeinnützig anerkannte Verein „KulTourAgenten“ widmet sich der Vermittlung von Kassels Stadtgeschichte. Schon seit vergangenem Jahr bietet der Verein kostenlose Spaziergänge an, die als „Reisen durch Zeit und Raum“ auf oftmals vergessene Orte, Ereignisse und Persönlichkeiten in Kassel aufmerksam machen.
In der Vergangenheit fanden bereits Spaziergänge in der Villenkolonie am Mulang in Wilhelmshöhe statt sowie dieses Jahr auf den Spuren der Familie Aschrott im Vorderen Westen. In diesem Zuge besichtigten Interessierte auch das 1931 von Otto Haesler und Karl Völker erbaute Marie von Boschan Aschrott-Altersheim.
Die letzte Veranstaltung im September, welche in Kooperation mit dem Henschel-Museum durchgeführt wurde, lockte mehr als 100 Besucher an den Weinberg, den ehemaligen Wohnort der Familie Henschel, wo Dr. Bettina Becker und Johanna Wurz bei schönstem Herbstwetter über das Leben und Wirken der Henschel- Dynastie Auskunft gaben.
Geschichte lebendig werden lassen
Um sich in Zukunft auch auf eigene Faust auf Zeitreise begeben zu können, sind die KulTourAgenten darum bemüht, Kassels Geschichte nicht nur mittels Führungen, Vorträgen und Workshops lebendig werden zu lassen, sondern auch in kleinen erschwinglichen Publikationen. So gibt der Verein im kommenden Jahr einen etwa 40-seitigen Stadtführer heraus, welcher die Leser auf vier verschiedene Routen durch den Vorderen Westen einlädt.
In kurzen Texten mit kleinen Anekdoten wird über die bewegende und sehr abwechslungsreiche Vergangenheit des beliebten Kasseler Stadtteils erzählt, wo sich heute gründerzeitliche Bauten und Nachkriegsarchitektur abwechseln, viele Lokale zum Ausgehen locken und Grünanlagen zur Erholung einladen. Ein jeweils aktueller sowie historischer Stadtplan und viele alte Fotos verdeutlichen den Wandel des Stadtteils von der Gründung des Viertels durch Sigmund Aschrott bis in die Gegenwart. Kriegszerstörung und Wiederaufbau, verschwundene Orte oder ihre veränderte Nutzung, politischer Gesinnungswandel und Judenverfolgung werden nur einige Themen sein, die anhand von lokalen Objekten, Orten und Persönlichkeiten erzählt werden und so wieder Einzug finden können in das kollektive Gedächtnis der Stadtbewohner.
18. Dezember 2019, 17 Uhr, Berliner Keller, Tannenkuppenstraße 19
Zeitreise zum ersten Produktionsstandort des Rührfix, wo das Küchengerät mit Handkurbel von 1937 bis 1943 hergestellt wurde.
Kontakt:
KulTourAgenten e.V.
www.kultouragenten.de
info@kultouragenten.de.