Ein halber Hektar Blühfläche
für die Biodiversität
Auch in diesem Jahr musste der Tag der Erde bekanntlich pandemiebedingt ausfallen. Die Aktionsgemeinschaft Agrarwende Nordhessen e.V. (kurz AGA) mit ihrem Sitz im UmweltHaus Kassel hat das ziemlich getroffen. Denn wir wollen unsere Anliegen für Tier-, Umwelt- und Naturschutz ja gerade auch in die Stadt tragen. Außerdem haben wir bei diesem Event immer wieder Menschen kennengelernt, die uns mit Fachwissen oder Engagement unterstützen konnten.
Dieses Jahr also hatten die Organisatoren zu einem „persönlichen Tag der Erde“ aufgerufen und wir wollten etwas „Praktisches“ tun. Es geht um Biodiversität und den Insektenschwund. Seit der sog. Krefelder Studie ist bekannt, dass die Biomasse deutschlandweit extrem abgenommen hat. Dies hat schwerwiegende Folgen für unser aller Zukunft.
Ein Grund für das Insektensterben die Flächenversiegelung für Wohn- und Gewerbebauten sowie Straßen, aber auch die städtischen Kleingärten sind durchaus von Bedeutung. Leider finden es ja manche Menschen schick, ihr gesamtes Grundstück mit Steingärten zu versiegeln. In der Landwirtschaft ist es vor allem der Einsatz von Pestiziden wie Neonicotinoiden, die einer Vielzahl von Arten den Garaus machen.
Insekten sind nicht nur wichtig als Nahrungsmittel für Vögel, hunderte Arten von Kleininsekten arbeiten auch als Bestäuber. Wer sich noch an die tolle Ausstellung „Ausgesummt“ im Kasseler Naturkundemuseum erinnert, weiß Bescheid. Und auch für die Remineralisierung des Bodens sind die kleinen Lebewesen extrem wichtig.
Also nahmen wir Kontakt auf zu einem befreundeten Landwirt und stießen mit unserer Idee auf offene Ohren. Reinhard Nagel, der u.a. Milchkühe auf seinem Biohof hält, war dabei. Reinhard ist zudem im hessischen Landesvorstand der AbL, das ist die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, die sich – wie der Name schon sagt – für Betriebe engagieren, die jenseits der Großunternehmen Landwirtschaft betreiben.
So konnten wir etwas mehr als das übliche Vorgartenformat einsäen lassen, genau 5.200 m² und sind gespannt auf die Blühfläche im Sommer. Bei diesen Dimensionen war es natürlich auch gut, auf professionelle Landmaschinentechnik zurückgreifen zu können. Mit einer Tafel haben wir auf den Tag der Erde hingewiesen. Ach ja, zu finden ist das Ganz in Nieder-Waroldern, einem Ortsteil von Twiste, am Ende der Straße Am Hasenberg.