Rheinmetall Entwaffnen lädt ein zum antimilitaristischen Camp
“Rheinmetall Entwaffnen!”: So lautet das Motto der vielfältigen und widerständigen Aktionstage des antimilitaristischen Bündnisses im Zentrum der deutschen Rüstungsindustrie – Kassel. Unter dem Dreiklang “Begegnung, Bildung und Bewegung” treffen sich Aktivistinnen und Aktivisten in der Goetheanlage und laden Anwohnerinnen und Anwohner ein, sich zu informieren oder den Protesten anzuschließen.
Am Sonntag hat der Aufbau des „Rheinmetall Entwaffnen“-Camps in der Goetheanlage in Kassel begonnen. Von Dienstag bis Sonntag wird es Workshops, Diskussionen und widerständige Aktionen gegen die Rüstungsindustrie in der Stadt geben. Mit dem größten Kriegsprofiteur in der BRD, Rheinmetall, Krauss-Maffei Wegmann und zahlreichen Zulieferbetrieben ist die hessische Stadt ein Zentrum der deutschen Rüstungsindustrie. In diesem Jahr erhält Kassel zusätzlich Aufmerksamkeit durch die documenta – ein weiterer Grund für das bundesweite Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ dorthin zu mobilisieren und mitten in der Kasseler Nachbarschaft über Profiteure der weltweit geführten Kriege zu informieren.
Bereits im März dieses Jahres hatte das Bündnis das antimilitaristische Aktionscamp in der Goetheanlage angemeldet. Begonnen werden sollte mit dem Aufbau von Zelten und Infrastruktur am Sonnabend, dem 27. August. Wenige Tage vorher wurde dieser Termin von den Behörden untersagt und erklärt, der Aufbau könne erst am Dienstag, dem Beginn des Camps, starten. Das haben wir nicht hingenommen! In Auseinandersetzung mit der Stadt wurde sich schließlich notgedrungen auf Sonntag 12 Uhr geeinigt. Da der Boden ausgetrocknet und entsprechend verhärtet ist, mussten die Erdnägel für das zentrale Zirkuszelt über mehrere Stunden mit einem Presslufthammer in den Boden gerammt werden. „Wir haben vollstes Verständnis für den Unmut, den die Lärmbelästigung bei einigen Anwohner*innen ausgelöst hat“, erklärt Pressesprecherin Lisa Schulze. „Aber wir möchten betonen, dass die alleinige Verantwortung dafür bei der Stadt Kassel liegt“, so Schulze weiter. Wäre es nach dem Bündnis gegangen, wäre der lärmintensive Aufbau am Samstagnachmittag beendet gewesen. „Wir möchten uns dennoch für entstandene Unannehmlichkeiten entschuldigen.“ Die Erfahrung der ersten Tage hat gezeigt, dass das Interesse der Nachbarschaft an dem Camp und den dort vermittelten Inhalten groß ist und überwiegend auf ein positives Echo stößt.
Um „Rheinmetall Entwaffnen“ und die Pläne für die kommenden Tage vorzustellen, lädt das Bündnis am Dienstag, dem 30. August, alle Anwohner*innen und interessierte Kasseler*innen zum Antikriegscafé ein. Ab 16.30 Uhr gibt es im Zirkuszelt in lockerer Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen Raum für Diskussionen, Anregungen und offene Fragen. Für Kinderbetreuung während dieser Zeit ist ebenfalls gesorgt. Jenseits dessen ist das Camp jederzeit für alle offen, um an Workshops und Veranstaltungen teilzunehmen. In einem vielfältigen Programm gibt es Einblicke in antimilitaristische Kämpfe hier und weltweit. Informationen dazu gibt es am Infostand des Camps selbst oder auf der Webseite rheinmetallentwaffnen.noblogs.org. Die Aktiven des Bündnisses stehen zudem als Ansprechpersonen jederzeit bereit. Natürlich freuen wir uns auch immer über alle Formen der Unterstützung, da Infrastruktur und Versorgung spendenfinanziert sind und ehrenamtlich auf vielen Schultern ruhen.
Foto von Rheinmetall Entwaffnen, August 2022
30.08.2022