Ungehaltene Reden von 138 ungehaltenen Frauen
Die Stiftung Brückner-Kühner und der Verlag S. Fischer Theater und Medien hatten zum dritten Mal in Folge Frauen im deutschsprachigen Raum eingeladen, sich mit einer ungehaltenen Rede zu bewerben, um als eine von sechs Rednerinnen am 10. Dezember 2023 im Kasseler Rathaus das Wort ergreifen zu können.
Die Veranstalter sind überwältigt, dass dieses Jahr 138 Frauen und damit noch einmal deutlich mehr als in den vorangegangenen Jahren eine Rede eingereicht haben, und sind dankbar für Kreativität, Mut und Engagement, die daraus sprechen.
Die sechs Reden, die die Jury nun auswählen wird, werden im Kasseler Rathaus vor Publikum gehalten und vom Hessischen Rundfunk aufgezeichnet und gesendet. Der 10. Dezember ist der Tag der Menschenrechte sowie Geburtstag der Schriftstellerin Christine Brückner (1921-1996), auf deren 1983 erschienenes Buch „Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ die Idee zu diesem Projekt zurückgeht.
Der Verlag S. Fischer wird die sechs ausgewählten sowie weitere Reden im Frühjahr 2024 zum dritten Mal als Anthologie unter dem Titel: „Aber jetzt ist Schluss! Neue ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ veröffentlichen. Bereits in den vergangenen zwei Jahren wurden jeweils die neuen ungehaltene Reden ungehaltener Frauen bei S. Fischer publiziert („Neue Rundschau 2022/1 – Neue ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“; „Sag jetzt nichts, lass mich zu Ende reden! Neue ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“, 2023).
Die Jury tagt mehrfach ab der letzten Septemberwoche. Danach werden die sechs Rednerinnen bekannt gegeben, die nach Kassel eingeladen werden.
Zum Hintergrund
Der Aufruf
„Wir laden alle Frauen ein, sich mit einer ungehaltenen Rede zu bewerben, um als eine von sechs Rednerinnen am 10. Dezember 2023 am Tag der Menschenrechte das Wort ergreifen zu können. Die Reden werden im Kasseler Rathaus vor Publikum gehalten und vom Hessischen Rundfunk aufgezeichnet und gesendet.“
Dieser Aufruf richtete sich an jede Person, die sich als weiblich identifiziert und etwas zu sagen hat. Die Reden sollten deutschsprachig und nicht länger als 10 Minuten sein. Das Thema war frei wählbar. Das Mitgeteilte sollte aber von gesellschaftlicher und persönlicher Bedeutung sein. Da es auch auf den Vortrag der Rede ankommt, mussten alle Reden als Video über diese Plattform „ungehalten.net“ eingereicht werden. Einsendeschluss war der 31. Juli 2023. Auf der Plattform können auch zahlreiche Reden aus den Jahren 2021 und 2022 angeschaut werden.
Die Jury
Der Jury gehören an: Sandra Kossendey (ausgewählte Rednerin aus dem vergangenen Jahr), Dr. Gilla Dölle (Archiv der deutschen Frauenbewegung), Friederike Emmerling (S. Fischer Theater und Medien), Karoline Sinur (hr2-kultur), Julia Hagen (freie Dramaturgin) und Dr. Friedrich W. Block (Stiftung Brückner-Kühner).
Wer steckt dahinter?
Das Projekt wird von der Stiftung Brückner-Kühner und dem Verlag S. Fischer Theater und Medien verantwortet. Es kooperieren das Archiv der deutschen Frauenbewegung, die Stadt Kassel und der Hessische Rundfunk (hr2-kultur). Die Projektleitung haben Friederike Emmerling und Dr. Friedrich W. Block. Das Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und der Stadt Kassel gefördert.
Foto: Stiftung Brückner-Kühner
14.08.2023
Pressemeldung der Stiftung Brückner-Kühner