Der Tod und das Mädchen
Tanz-Uraufführung von Eyal Dadon und Andonis Foniadakis
Der Tod in all seinen Facetten steht im Fokus der aktuellen Saison von TANZ_KASSEL, der Tanzcompany des Staatstheaters Kassel. Nach dem gefeierten Tanzabend „Mozart_Requiem: Selig sind die Toten“ folgt jetzt mit „Der Tod und das Mädchen“ ein Tanz-Doppelabend der international gefragten Choreografen Andonis Foniadakis und Eyal Dadon, live begleitet vom Staatsorchester Kassel.
Andonis Foniadakis‘ unverwechselbare Bewegungssprache voll einzigartiger Energie und Dynamik war in Kassel bereits 2023 in „Urlicht“ zu erleben. Seiner Choreografie „Der Tod und das Mädchen | The Death and the Maiden | Ο θάνατος και το κορίτσι“, die dem Doppelabend auch den Titel gibt, liegt die Musik von Schuberts Streichquartett d-Moll zugrunde. Schubert zeichnet im berühmten Andante seines Quartetts einen eisig eintretenden Tod mit düsteren Mollakkorden – doch dieser Tod entpuppt sich auch als Freund, als Erlöser und rückt das Werk in ein Spannungsfeld zwischen höchstem Schrecken und tröstlichem Frieden. „Indem ich Schuberts Meisterwerk als Soundtrack für meine Choreografie verwende, kann ich seine reiche emotionale Landschaft erschließen und eine kraftvolle und ergreifende Erfahrung für Tänzer:innen und Zuschauer:innen gleichermaßen bieten.“, so Andonis Foniadakis. Das Staatsorchester Kassel spielt Schuberts Streichquartett in Gustav Mahlers Bearbeitung für Streichorchester.
Eyal Dadon, vielfach ausgezeichneter Choreograf aus Israel, arbeitet zum ersten Mal am Staatstheater Kassel. In seiner Choreografie „Shuv“ u.a. zu „Shaker Loops“ von John Adams zeigt Eyal Dadon, dass der Tod nur ein Abschnitt im Leben ist: Der Tod muss stattfinden, aber das Leben endet nie. Der Mensch befindet sich in einer Schleife, nach dem Leben ist vor dem Leben, ein unendlicher Zyklus von Geburt, Sterben und Wiedergeburt. „Die Möglichkeit zyklischer Muster im Universum reizen unseren Verstand, den Blick auf die Endlichkeit der Lebenszustände zu werfen. Eine endliche Anzahl an Partikeln wird sich in einer unendlichen Anzahl an Mustern ihrer Anordnung im Raum letztlich wiederholen. Befinden wir uns in diesem Raum? Existiert die Unendlichkeit außerhalb unseres Verstandes?“ (Eyal Dadon).
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