
Bundestagswahl 2025: Acht Fragen an Christian Klobuczynski, Freie Wähler
Die mittendrin-Serie mit Kassels Kandidatinnen und Kandidaten zur Bundestagswahl am 23. Februar.
Welche politischen Ziele halten sie für die kommende Legislaturperiode als unverzichtbar und warum?
Ein Staat besteht aus Staatsvolk, Staatsterritorium und einer Staatsform. Und er hat drei Kernaufgaben, die nicht allein durch eine Nation, einem Volk oder einer Gesellschaft geleistet werden können. Es sind die Innere und die Äußere Sicherheit und der Handel. Diese zu garantieren, ist oberstes Ziel des Staates. Erst dann kommen die sozialen Aufgaben, die in der Gesellschaft organisiert werden und allen Menschen ihren Platz im Gemeinwesen garantieren. Umwelt- und Klimaschutz sind für mich keine Kernaufgaben des Staates, sondern eine Frage der Vernunft und des gesellschaftlichen Konsens. Genauso wie Fragen der Gesundheit, der Inklusion und der Wohlfahrt im Allgemeinen.
Wichtige Ziele sind also die Wiederherstellung der Inneren Sicherheit, die Steigerung der Bündnis- und Verteidigungsfähigkeit, bessere Regeln für Migration und Zuwanderung und die Stabilisierung der Wirtschaft und des Handels. Nur so kann der soziale Friede hergestellt werden, den wir so nötig brauchen.
Wir haben übrigens ein wunderbares Grundgesetz, das eine Ordnungscharta (Verfassungsteil) und einen Menschenrechtskatalog enthält. Beide basieren auf der Präambel in der Bewusst von einer Verantwortung vor Gott und den Menschen die Rede ist. Das ist mir persönlich immer sehr wichtig gewesen.
Die Machtdispositive, die sich aus den Diskursen der angewandte Postmoderne entwickeln, die sozial ökologische Transformation und andere politische Ideologien, sind weder zielführend noch haben sie einen positiven EAekt auf die Gesamtgesellschaft.
Wie möchten Sie dabei sicherstellen, dass Ihr Wahlkreis von den bundespolitischen Entscheidungen profitiert?
Mein Wahlkreis besteht aus Stadt und einem Teil des Altkreises Kassel. Es macht deshalb Sinn Stadt und Landkreis gemeinsam zu betrachten. Da gibt es Themen und Bedürfnisse und es gibt finanzielle Fragen, die geklärt werden müssen. Eine bessere Infrastruktur und Finanzausstattung der Kommunen sind wichtig.
Was bedeutet der Wahlkreis Kassel für Sie persönlich? Gibt es eine besondere Geschichte, die Sie mit der Region verbinden?
Die Mutter meines Vaters ist von hier und ich bin durch Familie, Beruf und Ehrenamt eng mit der Stadt und der Region verbunden. Ich bin gerne in der Welt unterwegs, aber ohne Ahle Worschd, Gehacktesbrötchen und Kasseler Grüne Soße geht es dann doch nicht.
Die Wahlbeteiligung ist ein wichtiges Thema. Wie wollen Sie vor allem junge Leute und potenzielle Nichtwähler*innen motivieren, an der Wahl teilzunehmen?
Die Bundes- und Landeszentralen für politische Bildung, die Schulen und die politischen Parteien haben die Aufgabe die politische Willensbildung bei jungen Menschen zu fördern und die durch das Grundgesetz vorgesehene Struktur anzubieten. Es ist ja nicht so, dass junge Menschen unpolitisch wären. Tatsächlich gibt es eine geförderte Parallelität mit Initiativen, Bürgerräten und Aktivistengruppen. Wahlen scheinen nur eine von mehreren Optionen der politischen Beteiligung zu sein. Das ist nicht gut!
Welche Rolle spielt für Sie politische Kompromissbereitschaft, wo ziehen Sie die Grenzen davon?
Das Parlament sollte der Spiegel der Gesellschaft sein und Kompromisse ermöglichen, die von der Mehrheit der Gesellschaft getragen werden. Fraktionszwang, Ideologien und Absprachen bestimmen zur Zeit den Alltag im Parlament. Ich persönlich bin für Gewissensfreiheit und ein Fan des Schweizer Demokratie.
Gibt es ein Erlebnis aus Ihrer Kindheit oder Jugend, das Ihre politische Haltung geprägt hat?
Meine erste politische Erfahrung war eine Unterschriftenaktion 1974. In der Siedlung gab es viele Kinder, viele Regeln und keinen Spielplatz. Da haben wir dem Oberbürgermeister geschrieben. Mit Erfolg! Natürlich folgte die organsierte Jugendarbeit, Klassensprecher, Schülervertretung usw. 1985 war ich dann als Vertreter der Deutschen Jugend beim Staatsbesuch Richard von Weizsäckers in Israel dabei. Die Zeit hat mich nachhaltig geprägt.
Wenn Sie einem politischen Vorbild aus der Geschichte eine Frage stellen könnten, wer wäre es, und was würden Sie fragen?
Ich hatte in meiner Jugend so einige Helden und Vorbilder. Da ich sehr wissbegierig war, habe ich natürlich viel gelesen. Fragen habe ich keine, ich hätte aber einige gerne persönlich kennengelernt.
Stellen Sie sich vor: Wir schreiben das Jahr 2029. Ihre Legislaturperiode neigt sich dem Ende zu und es wird ein Blick auf ihre Arbeit im Bundestag geworfen. Mit welchem Wort oder Satz sollte diese aus ihrer Sicht beschrieben werden?
Wir haben etwas bewegt und für das Wohl der Mitbürger geleistet!

Christian Klobuczynski, Freie Wähler
13.02.2025
Wahl-O-Mat
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat auch zur diesjährigen Bundestagswahl den Wahl-O-Mat veröffentlicht. Alle 29 Parteien, die zur Wahl antreten, haben die 38 Wahl-O-Mat-Thesen beantwortet. Das Online-Tool ermöglicht den Vergleich eigener politischen Standpunkte mit den Antworten der Parteien. Es handelt sich jedoch um keine Wahlempfehlung, sondern dient lediglich als Informationsangebot über Wahlen und Politik. Er soll die politische Meinungsbildung unterstützen, ersetzt aber nicht die ausführliche Auseinandersetzung mit den Programmen und Kandidierenden der Parteien.
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